Verurteilter Polizist bleibt auf freiem Fuß

Ciudad del Este: Ein Polizist schoss bei einer illegalen Polizeikontrolle einen Mann an. Er wurde zweimal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Bis jetzt ist er auf freiem Fuß.

Die Staatsanwältin für Menschenrechte, Lilian Zayas, (Bild) untersucht nun den Fall genauer. Die Familie des Opfers soll zudem Morddrohungen erhalten haben.

Narciso Cañete Cáceres verletzte am 1. Juli 2012 den damals 20-jährigen Alberto Medina Giménez durch Schüsse aus seiner Dienstwaffe schwer an der Wirbelsäule. Angeblich floh das Opfer aus Angst vor Repressalien bei der illegalen Polizeikontrolle. Zumindest wurde aber der Einsatz von Waffen auch von den Gerichten nicht für verhältnismäßig befunden.

Deshalb wurde Cáceres in einer ersten Verhandlung schuldig gesprochen und zu fünf Jahren Haft wegen schwerer Körperverletzung in Ausübung seiner öffentlichen Funktionen verurteilt. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung gegen das Urteil ein, denn sie hatte 13 Jahre Gefängnis gefordert.

Im Oktober letzten Jahres kam es erneut zu einer Verhandlung. Dabei wurde das Strafmaß auf sieben Jahre und sechs Monate Haft erweitert. Nun legte die Verteidigung Berufung ein. Das Berufungsgericht stellte das erste Urteil in Frage. Dieses verdächtige “Einfrieren“ des gesamten Prozesses hemmt nun ein schnelles weiteres Vorgehen.

Zayas erklärte, alle Richter hätten offensichtlich den verurteilten Polizisten begünstigt. Die Familie des Opfers hatte bis jetzt mehr als ein Milliarde Guaranies an Ausgaben für die Rehabilitation. Alberto Medina, der Vater von Giménez, behauptet ebenfalls, er habe Morddrohungen erhalten und erklärte dies auch gegenüber dem Polizeichef Crispulo Sotelo.

Quelle: ABC Color

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