Viehzüchter bedrohen Indigene

Angehörige der Ethnie Sawhoyamaxa campen seit 24 Jahren am Rand einer Landstraße im Chaco und wollen zurück auf das Land ihrer Vorfahren. Paraguay wurde 2006 vom interamerikanischem Gerichtshof zur Rückgabe des Landes und zur Einrichtung eines Fonds, aus dem der Volksgemeinschaft Zugang zu Bildung und Gesundheitsdienstleistungen gewährt werden soll, verurteilt. Das Land zögert nach wie vor mit der Umsetzung.

Die Ländereien gehören verschiedenen Firmen, deren Besitzer der deutsche Heribert Rödel ist. Rödel will das Land nicht zurückgeben und kämpft mit allen juristischen Mitteln gegen eine Enteignung. Am Donnerstagmorgen suchten fünf bewaffnete Mitarbeiter der Firmen Company S.A. und Kansol S.A., die zur Unternehmensgruppe des Deutschen gehören, das Camp der Indigenen auf und forderten sie auf, das Land zu verlassen, informierte der Anwalt der Organisation Tierraviva, Ireneo Téllez.

Der Leiter der Gemeinschaft, Carlos Marecos, widersetzte sich den Aufforderungen, woraufhin der Geschäftsführer der Estancia mit dem Namen Luis Brítez ihn mit einer Waffe bedrohte, die er an seine Stirn hielt. “Mit aller Straffreiheit, immerhin wurde die Gruppe von zwei Polizisten begleitet, die ihm nicht die Waffe wegnahmen oder in irgendeiner Weise stoppten, obwohl er offen mit Mord drohte”, sagte Téllez.

“Ich weiß nicht, was passiert wäre, falls nicht die anderen Mitglieder der Gemeinschaft eingeschritten wären. Die Geschehnisse sind alle gefilmt worden und zum Glück haben auch die beiden Polizisten ein Protokoll unterzeichnet. Die Staatsanwaltschaft, die wir verständigten, weigerte sich, vor Ort zu erscheinen, obwohl sie dazu verpflichtet ist”, fügte er hinzu.

Die Sawhoyamaxa haben zuletzt die Firmen von Rödel wegen Landbesetzung angezeigt. Der juristische Schlagabtausch findet seit dem Ende der Diktatur statt, bislang ohne eine Veränderung der Situation.

Quelle: Última Hora

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