Viele Paraguayer lebten immer am Rande der Armut

Asunción: Hérib Caballero, ein Historiker, beschreibt die weiterhin andauernde Armut im ganzen Land. Sie sei schon seit der Kolonialzeit präsent. Die Analyse von ihm ist treffend beschrieben.

„Als die europäische Eroberung begann, diente dies nur zum Zweck der Bereicherung. Die spanischen Konquistadoren kamen nach Paraguay um Gold und Silber zu finden. Das war aber zuerst nicht der Fall. Edelmetalle, wie Silber, befanden sich in Bolivien und Peru. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder dorthin zu gehen oder aber hier die Herrschaft zu übernehmen“, erklärte Caballero. Sie blieben in Paraguay mit dem alleinigen Zweck, den Besitz zu haben. „Das Geld als Zahlungsmittel wurde erst im späten 18. Jahrhundert eingeführt, davor wurde mit Yerba, Baumwolle oder Tabak bezahlt“, sagte der Historiker weiter.

Dann erfolgte die Unabhängigkeit und führte in die Diktatur und alle Grenzen waren geschlossen. In den 26 anhaltenden Jahren wurde alles Erfinderische gestoppt. „Wir müssen anerkennen, dass unter der Leitung von Frankreich eine Ordnung herrschte und die Korruption bestraft wurde. López begann wieder mit dem Handel. Der Staat hatte das Monopol der Yerba Mate und den Holzressourcen. Das Land war nicht voller Gold aber López war geschickt im Verhandeln. Ein Teil der Waren wurde mit Gold, der andere mit Münzen bezahlt“, erklärte Caballero.

Der paraguayische Krieg änderte alles. „Es muss daran erinnert werden, dass vor 150 Jahren die Frauen ihren Schmuck spendeten. Warum? Der Staat war innerhalb von zwei Jahren bankrott, durch den Krieg und dann noch die Darlehen. Somit begann die Armut im ganzen Land“, betonte der Historiker.

Nach dem Ende der blutigen Auseinandersetzung lebten die Menschen in ländlichen Gebieten sehr arm. Viele Kinder starben oder wurden mit Missbildungen geboren. „In den Aufzeichnungen von damals starben jeden Tag zwei oder drei Kinder an Hunger. Es gab keine Ärzte, keine Straßen. Wenn wir uns nun im Lande bei manchen Yerba Landwirten umschauen sind die Umstände sicherlich besser geworden, aber nicht wirklich richtig signifikant. Es leben viele weiterhin in oder am Rande der Armut“, sagte Caballero.

Quelle: ABC Color

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2 Kommentare zu “Viele Paraguayer lebten immer am Rande der Armut

  1. Die Menoniten kamen vor ca. 90 Jahren nach Paraguay mit nichts und hatten hier nichts und was haben die heute. Die Paraguayer hatten vor 150 Jahren nichts und haben heute auch noch nichts. Aber am 1. Maerz feiert man den Held Mariscal López wo Paraguay zu Grunde gerichtet hat ! Wo ist der Unterschied zwischen den Paraguayer und Menoniten: ARBEIT !! Hiermit moechte ich mich aber bei allen Paraguayer entschuldigen wo wirklich arbeiten und von denen gibt es auch viele.

  2. ” Leitung von Frankreich eine Ordnung herrschte ”

    Da meint man wohl Gaspar Rodriguez de Francia. Entweder der Historiker oder Artikelschreiben nach dem Motto :

    “Ein Meinung aber keine Ahnung”

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