Vorsicht: Ein platter Reifen in Asunción ist meist kein Zufall

Asunción: Methoden wie man ohne Arbeit an Geld kommt gibt es jede Menge und die Paraguayer sind auf dem Gebiet sehr erfinderisch. Jedoch war es heute ein Kolumbianer der bei einer neuen Masche mit seinem Leben dafür zahlen musste.

In den Nachmittagsstunden fuhr der Sohn von Unace Parteipräsidenten Lino Oviedo, Cesar (25)  zu einer Bank, um einen Scheck einzulösen. Als er dieses getan hatte und mit 80 Millionen Guaranies bar in sein Auto im Stadtteil Villa Morra stieg war noch alles in Ordnung. Nur wenige Meter später war der Reifen platt, was kein Zufall war.

Die dreisten Diebe halten Ausschau nach Menschen mit Geld und einem Auto. Dann legen sie etwas unter den Reifen des Autos, damit dieser Luft verliert, sobald es fährt. Im weiteren Verlauf tauchen die Delinquenten genau dann auf wenn man Hilfe benötigt und lassen den Hilfesuchenden  mitarbeiten, Moment in dem sie sich an Wertsachen bzw. Geld vergreifen.

Heute wurde bei dem Versuch dem Sohn von General Oviedo zu berauben der Dieb ihm mit drei Schüssen getötet. Der 30-jährige Kolumbianer Robin Mayorga Sánchez starb noch am Tatort. Ob dies gerechtfertigt war sei erst einmal dahingestellt, zumindest wirkt es abschreckend.

In den vergangenen Monaten verloren bei dieser Masche fast ein Dutzend Personen ihre Millionenbeträge ohne Hoffnung auf Rückgabe. Einige Opfer bemerkten den Diebstahl erst nachdem sie zu Hause waren.

(Wochenblatt / Abc / Última Hora)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

18 Kommentare zu “Vorsicht: Ein platter Reifen in Asunción ist meist kein Zufall

    1. Da wäre ich sehr vorsichtig. Schnell kann durch einen solchen Schuss das Opfer zum Täter werden und selbst hinter Gittern landen.
      Zum Thema Abschreckung: In den USA gibt es teilweise noch die Todestrafe, aber ist sie abschreckend? Nein!
      Ich habe letztens auf DMAX eine Serie über amerikanische Gefängnisse gesehen – grauenvoll – aber abschreckend? Nein! Paraguayische Gefängnisse sind eine Katastrophe, aber abschreckend? Nein!
      Warum ist nichts abschreckend? Ganz einfach: Weil jeder Täter davon ausgeht, dass er nicht erwischt wird.

  1. Hans hat recht, es gibt keine Abschreckung und ein Exempel reizt nur noch mehr die kriminelle Energie. So wird nicht erst der Reifen platt gemacht sondern der Fahrer… nur so zur Sicherheit.
    Die Masche ist alt, mir wurde schon zwei mal der Reifen zerstochen in Barcelona. Am Ampelhalt stellt sich rechts hinten ein Moped hin… und…

    Seinerzeit bin ich noch mit deutschem Nummernschild rumgefahren und mit Audi 100. Da spürt man den Platten erst ab Tempo 80 und da waren die Brüder nicht mehr dran…

    In meinem rechten Rückspiegel sehe ich Oberkante Hinterrad. 🙂

  2. @ Lobo
    @ hans

    Wer einmal die Dukumentationen auf DMAX gesehen hat, kann sich vorstellen, dass die Aussicht auf Todesstrafe
    niemanden von einem Verbrechen abhält. Jeder noch so vertrottelte Gangster hält sich für intelligent und meint er würde schlauer sein als die Polizei.
    Die Dümmsten der Dummen sind die Gefährlichsten und eben diese sind auch die, die Überfälle begehen. Genau diese Dummheit macht sie so gefährlich. Die etwas schlaueren versuchen es mit Betrug (z.B. beim Geld wechseln oder Verkäufen aller Art). Die ganz Intelligenten gehen arbeiten.
    Noch etwas zur Todesstrafe: Wer weiß, dass er ein Verbrechen begangen hat, auf das die Todesstrafe steht, wird sich mit ALLEN Mitteln einer Verhaftung entziehen wollen und ist damit der Gefährlichste von Allen. Schließlich kann er nur ein Mal zum Tode verurteilt werden, egal wieviele Morde er begangen hat.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass es keine Todesstrafe geben dürfte. KEIN Mensch sollte über Leben und Tod entscheiden dürfen. Wer es dennoch tut (Richter und Exekutionsteam) stellen sich auf die gleiche Stufe mit einem Mörder, auch wenn die Motive anders gelagert sind.
    Ferner stelle ich fest, dass es auch oftmals falsche Verurteilungen gibt. So Mancher hat schon viele Jahre hinter Gittern verbracht, bis sich herausstellt hat, dass der tatsächliche Täter ein Anderer war.
    Abschließend denke ich, dass so macher Straftäter, der
    gerade hier in Paraguay “lebenslang” hat, sich wünscht, er hätte die Todesstrafe bekommen und sie schon hinter sich. Mir persönlich wäre in so einem Fall ein schneller Tod durch die Spritze allemal lieber als die Aussicht auf 20 bis 60 Jahre (je nach Alter)im Gefängnis.

    1. Superkommentar. Ich denke, das trifft es auf den Kopf.
      Nur ein Punkt stimmt nicht: Die ganz Intelligenten gehen nicht arbeiten, nirgendwo auf der Welt – die lassen arbeiten, entweder die Armen oder ihr Geld.

  3. Also was ich nicht verstehen kann, dass man bei größeren Abhebungsbeträgen so unvorsichtig sein kann.
    Allemal zu zweit ist es besser und warum ein sauberes neue Auto vor der Bank parken da fällt man doch gleich auf. Ein wenig Misstrauen sollte man schon immer mit sich herumtragen – hilft meistens vor der Fallgrube.

  4. Diese Methoden gibt es überall, auch in Deutschland. Da werden sie bevorzugt von Osteuropäern im Gebiet entlang der Grenze zu Polen und Tschechien ausgeübt.
    Drastische Strafen oder Exempel funktionieren auch nicht. Erst wenn die Gesellschaft sich ändert, die Lebensverhältnisse zumindest etwas ausgeglichener sind, wird es besser werden. Aber Kriminalität wird es immer geben. Es sind nicht alle Menschen gleich – das musste man schon seinerseit in der DDR erkennen, als der sog. Kommunismus nicht funktionierte.
    Aber so hart es klingen mag – Da die Lebensverhältniss hier noch einige Zeit brauchen, um sich etwas anzugleichen, bzw. dass die Ärmsten wenigstens menschenwürdig leben können, sind Strafen wie im Mittelalter (Hand ab, Ohr ab….) schon wirkungsvoll, weil sie allen anderen Menschen zeigen, mit wem man es zu tun hat. Und ein Dieb oder Räuber ohne Hände ist kein guter Dieb mehr….

      1. @ 9mm

        Wo ist der Unterschied? Faul, nichts lernen, keine Arbeit, mal eine Weile im Gefängnis für kleinere Vergehen = arm und ohne Perspektive = verzweifelt und zu Allem bereit. Nicht falsch verstehen, ist keine Entschuldigung, nur eine Feststellung.

  5. sicher ist einigen befuehrworter der Todesstrafe entgangen. Das der Taeter unbewaffnet war. Man haette den Mann auch verwunden koennen.
    Fuer mich ist das keine Heldentat, sondern Mord.
    Aber sicher wird nie eine Anklage erhoben.
    Es war ja nur ein Dummer Dieb.

Kommentar hinzufügen