Warum können in Paraguay Gebrauchtwagen importiert werden, während alle Staaten der Region dies nicht erlauben? Gibt es nicht genügend Neuwagen, liegen die Preise über dem Durchschnitt oder fehlt es an Auswahl?
Aldo Almiron, der Präsident der Kammer der Gebrauchtwagenimporteure, fühlt sich vom Finanzminister Santiago Peña provoziert, weil dieser seit drei Wochen keinem Treffen zustimmen will. Peña ließ jedoch verlautbaren, dass es keinen Schritt zurück gibt und wirklich jeder seinen Teil beitragen müsse. Damit meinte er das Abführen von Einfuhrzoll, was bis dato galant umgangen werden konnte, wenn ein Herkunftszertifikat vorgelegt wurde.
Doch warum müssen überhaupt Gebrauchtwagen importiert werden? Der japanische Gebrauchtwagenmarkt ist groß. Angeblich sind die Strassen in Japan gut und die Halter pflegen ihre Vehikel. Da zwei TÜV Untersuchungen, nach drei und nach weiteren zwei Jahren Pflicht sind und die Japaner Neuwagen bevorzugen, kommen ab dem Alter von 5 Jahren besonders viele Fahrzeuge auf den Markt. Jeder Jahr gehen Millionen von Toyotas und Hondas auf Weltreise. Die Ziele sind Bangladesh, Mongolei, Kasachstan, Tanzania, Sambia, Zimbabwe, Malaysia, Kongo, Pakistan, Georgien, Paraguay, Kenia und Myanmar.
Da Paraguay das einzige Land in Südamerika ist, welches den Import dieser noch zulässt, nutzen paraguayische Geschäftsmänner dies. Die Nachfrage im Land ist nach wie vor groß, trotz umgebauter Lenksäulen.
Natürlich werden fast alle Fahrzeuge die es auch woanders gibt hier neu angeboten. Demnach entscheidet der Geldbeutel der zukünftigen Besitzer darüber.
Das Dekret der Regierung den Import dieser zu besteuern ist kein Verbot. Ebenso wenig wird damit der Umweltschutz angekurbelt. Wie Santiago Peña heute erklärte, geht es mehr darum die lokale Produktion zu stärken, also endgefertigte Fahrzeuge aus chinesischer Produktion. Diese hat durch die Angebote aus Japan (via Chile) nur schlechte Aussichten dauerhaft erfolgreich zu sein. Wenn in Paraguay gefertigte Fahrzeuge einmal als Gebrauchtwagen angeboten werden, sind diese sicherlich auf dem gleichen Preisniveau. Ob die Qualität dieser ebenso vergleichbar ist hängt jedoch noch von anderen Faktoren ab. Nicht jeder japanische Gebrauchte hat auch die Kilometeranzahl, die der Tachometer wiedergibt.
Sollte es zu keinem Entgegenkommen der Regierung kommen, kann mit weiteren Protestmassnahmen an Grenzübergängen gerechnet werden. Inwiefern diese sich auf den anderen Grenzverkehr auswirken, ist noch nicht klar.
Quelle: Última Hora
Ramon
In den letzten Jahren sind die Neuwagen in PY wesentlich billiger geworden, wohl auch Dank der Konkurrenz durch die importierten gebrauchten Wagen. Leider ist bei allen neuen Autos die Qualitaet schlechter geworden. Die Fotos der vielen Unfälle zeigt, dass bei den Kleinwagen schwere Verletzungen oder Todesfaelle die Folgen sind.
retto
habe heute einen nagelneuen Chinesen-Karren gesehen….konnte schon aus 20m Entfernung sehen, dass dieses Auto kein Jahr ohne größere Reparatur überstehen wird, d.h. ist Schrott, vonvornherein
9mm
Ein neuer Chinese oder ein alter Japaner. Da hat man ja die Qual der Wahl. Vom Gefühl her würde ich bei etwa gleichen Preisen eher dem Chinesen vertrauen. Was meint ihr?
morbus ignorantia
Finger weg von allem, was über Iquique kommt. Dort wird gebastelt, dass sich die Balken biegen. Also lieber Chinese. Wenn jedoch ein alter Japaner vom Importeur stammt, ist dieser vorzuziehen, denn die Chinesen sind noch nicht soweit, vielleicht in etwa zehn Jahren. Mit den Japanern war das vor Jahrzehnten genauso.