Weitere dunkle Seiten aus der Stroessner Diktatur

„Unglaublich, 27 Jahre nach dem Ende der Stroessner Diktatur kommen immer noch dunkle Taten an das Tageslicht, die nicht vollständig aufgeklärt sind, wie die Entführung und Vergewaltigung minderjähriger Mädchen“, sagte der Direktor für historische Erinnerungen am Justizministerium, Dr. Rogelio Goiburu (li. Im Beitragsbild).

Es geht darum, dass angeblich sogenannte “Harems“ in der Diktaturzeit entstanden seien. „Einige sagen, es ist nur eine Legende, aber es gibt genug Zeugnisse von Opfern und Zeugen, die das Geschehen voll und ganz bestätigen. Mädchen aus armen Familien wurden verschleppt und als Sexklaven des Diktators und anderen Obrigkeiten gehalten“, sagte Goiburu.

Ein Opfer, Julia Ozório, besuchte die Finca von Oberst Miers, in Laurelty und wurde dort gefangen genommen, als sie 12 Jahre alt war. „Nach 40 Jahren erkannte Ozório den Raum, indem sie mit anderen Mädchen festgehalten wurde. Ihre Aussage vor der Kommission für Wahrheit und Gerechtigkeit ist der Schlüssel und sehr mutig. Andere Opfer haben darüber nur anonym berichtet, aus Schande“, erklärte Goiburu. Er fügte an, es seien wohl mindestens fünf Plätze gewesen, an denen, wie in einem Harem, Mädchen als Sexsklaven gehalten wurden. Die Hoffnung bestehe, dass noch mehr Opfer oder deren Nachkommen darüber berichten. „Die Entführung und Vergewaltigung von Mädchen ist die dunkelste Seite der Stroessner Vergangenheit, ein Übergriff gegen indigene Völker und darüber ist noch wenig bekannt. Wir brauchen eine detaillierte Aufarbeitungen, sodass so etwas nie mehr passiert“, sagte Goiburu.

Quelle: Ultima Hora

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