Wenige Investitionen in die Infrastruktur und die Bildung

Asunción: Obwohl mehr als eine Milliarde US Dollar für infrastrukturelle Projekte genehmigt wurden, tritt Paraguay in dem Sektor immer noch auf der Stelle, das Land hat sich in dem Bereich noch eher verschlechtert. Bei der Bildung schaut es ähnlich aus.

Nach dem weltweiten Wettbewerbsfähigkeitsbericht 2016-2017 von dem Weltwirtschaftsforum (WEF) verschlechterte Paraguay sich vier Plätze im Bereich der Infrastruktur. Es gehört auch zu den Ländern, das am wenigsten in die Bildung investiert.

Die Volkswirtschaften von 138 Ländern wurden im Hinblick auf die Produktivität untersucht und was für ein Wohlstand geboten wird.

Paraguay liegt auf Platz 117, den letzten Rang nimmt Jemen ein. Gegenüber 2015/2015 konnte sich das Land um einen Platz verbessern. Auf Platz 118 liegt nun Sambia, auf Ziffer 116 Tansania.

Bei den Infrastrukturinvestitionen rutschte Paraguay aber um vier Plätze ab, von Platz 122 auf 118, gegenüber dem Vorjahresbericht.

In der Qualität der Grundschulausbildung lag das Land sogar auf dem letzten Rang im letzten Bericht vom WEF und konnte sich nun auf Platz 136 verbessern, ebenso wie in anderen Bereichen des Bildungssektors.

Zu den problematischsten Faktoren, die eine Produktivität und den Wohlstand in Paraguay behindern zählt die Korruption. Hier beträgt die Punktzahl 18,2. Der schlechteste Wert liegt bei Ziffer 20. Weitere Faktoren sind die unzureichende Versorgung in der Infrastruktur (15), mangelnde Bildung oder Ausbildung von Personal (14,5) und eine ineffiziente Bürokratie (13,6).

Quelle: ABC Color

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7 Kommentare zu “Wenige Investitionen in die Infrastruktur und die Bildung

  1. Nun kriegen die Profesores, Profesoras und Clowns vom Ministerium für Educación MEC ja 10% mehr Lohn, schließlich sind sich auch mal täglich für vier ganze Stunden exkl. Terere-Pause zur Grundschule. Nun müsste also ein exorbitanter Schub an Qualität im Schulunterricht erfolgen. Die Lehrer müssen jetzt, da sie mehr verdienen, nicht mehr unbedingt die “übriggebliebenen, nicht konsumierten”, vom MEC an die Schulkinder gratis abgegebenen Utensilien und Meriendas mit nach Hause schleppen. Na ja, Bücher bekommen die Kinder an den öffentlichen Schulen halt immer noch keine abgegeben. Aber das ist ja Nebensache. Die Profesores, Profesoras und Clowns vom MEC haben ja auch keine Bücher bekommen und es trotzdem noch zu einem guten Beruf geschafft.
    Mehr als eine Milliarde US Dollar wurde für infrastrukturelle Projekte genehmigt. Das ist zu wenig. Dafür fängt man mal an zu denken, da aber nix mehr kommt, hat man wieder aufgehört damit. Vielleicht hilft würde ein neuer Anlauf helfen, mit der Genehmigung vom doppelten bis vierfachen, dann könnte man mit einem Zwanzigstel wirklich in Bildung investieren, indem nun jeder Lehrer auch eine Klimaanlage ins Schulzimmer gestellt bekommt. Ja, genau, diese mobilen multifunktionalen Klimaanlagen, die sich in Luft auflösen können und zuhause schön das Schlafzimmer kühlen.

  2. Ohne weitreichende Investitionen kann in diesem Land nichts wirklich voran gehen. Investitionen setzen jedoch ausreichendes Eigenkapital des Staates voraus und eine halbwegs gute Bonität um von internationalen Geldgebern langfristige Kredite in ausreichender Höhe zu bekommen. Dafür wiederum wäre eine funktionierendes und gerechtes Steuersystem die Grundvoraussetzung. Der ehemalige Präsident Nicanor hatte dazu bereits einen Anfang gemacht, wurde jedoch von seiner eigenen Partei, den Colorados, ständig ausgebremst. Die Steuereinnahmen sind einfach zu gering um alle Hausaufgaben des Staates erledigen zu können. Doch wer hat Vertrauen in diesen Staat und was mit den Steuern geschieht? Bei der weit verbreiteten Korruption und den überwiegend fachlich unkundigen Verwaltungsangestellten bis hinauf in die höchsten Ministerien ist zu befürchten, daß die notwendigen Steuerzahlungen der Bürger im Nirgendwo verschwinden. So beißt sich die Katze in den Schwanz und alles bleibt wie gehabt. Mißtrauen der Bürger in die Institutionen des Staates, Steuerhinterziehung auf allen Ebenen, Korruption quer durch alle Bevölkerungsschichten. Fürwahr das “optimale Erfolgsmodell” eines Dritte Welt Landes das nicht gewillt ist hinzu zu lernen.

    1. Neben deinen Punkten moechte ich noch hinzufuegen, dass die Ineffizienz und die Buerokratie in den oeffentlichen Aemtern auch extrem hinderlich sind.

      Ich als MOPC-Angestellter im Wassersektor aergere mich jeden Tag mehr, wie langsam und sorglos “gearbeitet” wird.
      Meine Chefin, von der ich anfangs viel hielt, ist absolut untauglich als Direktorin. Ist direkt von Essap gekommen ohne grosse Ahnung von Oeffentlicher Verwaltung. Erzaehlt irgendwelche Sachen und gibt Anweisungen, die nicht korrekt oder unsinnig sind. Ignoriert meine Vorschlaege. Hat nach 3 Monaten Dienstantritt eine Schwangerschaft verkuendet. 14 Wochen Mutterschaftsurlaub nach der Geburt und aktuell ein Jahr Stillzeit mit verkuerzter Arbeitszeit (8:30 – 14:30 Uhr).

      Ein weiterer Chef von mir hingegen ist ein Lahmar***. Obwohl ich ihn mehrfach auf irgendwelche Sachen hinweise und auch meine Hilfe stets anbiete, kommen die Anweisungen viel zu spaet und werden von seiner Assistentin auch oft nicht korrekt umgesetzt. Die Submission einer Ausschreibung zur Bauüberwachung eines grossen Projektes ist jetzt zum vierten Mal verschoben worden, weil die Anfragen der Firmen immer zu spaet (und oft nicht korrekt) beantwortet werden und somit die Frist zur Publikation verstreicht.

      Wenn schon in einem der wichtigsten Ministerien so unprofessionell gearbeitet wird, will ich gar nicht wissen, wie es in den weniger wichtigen Secretarias und den Municipalidades gearbeitet wird.

      Es ist zum Verzweifeln!

  3. Also ich denke, es braucht willige und gut ausgebildete Menschen, wenn in diesem Land sinnvoll Wissen vermittelt werden soll, auch jehnseits der Korruption. Gibt es nicht massig ungebrauchte Fachkräfte in zB Deutschland? Wäre es nicht machbar, hier eine Kooperation mit deutschen Arbeitsämtern zu machen? Ich wette, es gibt genug vom Arbeitsmarkt verschmähte Fachkräfte, speziell die angeblich zu “Alten”, nicht Vermittelbaren? Wobei Erfahrung ja das ist, was hier gebraucht wird! Welcher Politiker traut sich hier mal vorzupreschen. Schulen, in denen immer die gleichen arroganten Faulpelze agieren, bringen keinem Schüler was.
    Den Politikern hier sage ich, mal nachdenken, könnte man gut ausgebildete Fachkräfte später nicht noch mehr Geld abzocken, so als Anreiz?

    1. Hier haben arbeitswillige, aber vor allem ehrliche Angestellte doch gar keine Chance. In kürzester Zeit sind gerade diese Mitarbeiter wegrationalisiert. Vor allem wenn es um finanzielle Einnahmen geht. Da hast Du mit ehrlicher Arbeit einen Schleudersitzarbeitsplatz. Oder glaubst Du denn tatsächlich, die Hände und Hosentaschen im Dunklen würden tatenlos zuschauen wie die Gelder auf ehrlichen Wegen in Zukunftsinvestitionen verschwinden ?

  4. Es gibt in Paraguay erstklassige Schulbücher, von Mathematik bis Castellano. Pädagogisch und Inhaltlich aufbereitet wie Schulbücher aus Deutschland. Das Problem ist nur, dass es diese nur in Privatschulen gibt. Nebst Schulgeld, Einschreibegebühr, Kleidung kosten diese Bücher ebenfalls zusätzlich. Geschätzte 99% der Paraguayer werden diese Schulbücher nie zu Gesicht bekommen und werden im Erwachsenenalter als einziges Buch, das sie jemals in ihrem Leben gelesen haben, die Bedienungsanleitung ihres Smartphones aufführen können.

  5. nein, die Paraguayer sind nicht dumm, sie kennen/könnnen es nur nicht anders. Habe heute das Erstaunen in den Gesichtern meines Reinigungspersonals ob der Bücher, die ich habe, gesehen. Ist wirklich unglaublich, was hier an Bildung fehlt

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