Whisky für das Rote Kreuz

Eine Flasche Whisky einer renommierten Marke wurde aus Mitteln des paraguayischen Roten Kreuzes (CRP) gekauft. Die Institution erklärte, dies sei ein üblicher Vorgang, alkoholische Getränke für ausländische Delegationen bereit zu stellen.

Eine Flasche “Johnnie Walker Double Black” wurde am Dienstag, den 11. November zu einem Preis von Gs. 217.500 gekauft, einen Tag vor der Feier zum 95. Gründungstag des paraguayischen Roten Kreuzes. Auf dem Kaufbeleg dieses Supermarktes taucht der Name der Institution auf.

Diese und andere überflüssige Einkäufe aus dem Etat des CRP verurteilt der ehemalige Direktor der Entbindungsklinik “Reina Sofia“ des paraguayischen Roten Kreuzes, José Tomás Negrete, in einer Mitteilung an die Zeitung ABC Color. Das Dokument beschuldigt den Präsidenten des CRP, Luis Fernando Díaz de Bedoya, öffentliche Gelder für private Zwecke, wie zum Beispiel alkoholische Getränke und Medikamente für sich oder die Familie eingekauft zu haben, die aber dringend für Klinikzwecke gebraucht würden.

Negrete sagte, die Ressourcen in der Klinik seien schon immer knapp gewesen, also muss man jeden Einkauf genau abwägen.

Der Präsident des CRP nahm gegenüber der ABC Color Stellung und kann sich an bestimmte Einkäufe, insbesondere von dem erwähnten Whisky, nicht erinnern, aber es sei gängige Praxis, bei offiziellen Empfängen und Veranstaltung solche Getränke zu ordern.

„Das ist normal. Wir haben ständig Besuch von Delegierten aus dem Ausland, das sind Dinge, die auf der ganzen Welt üblich sind“, sagte Díaz.

Er fügte hinzu, dass solche Einkäufe, sowie andere Aufwendungen wie Restaurantbesuche vom Exekutivkomitee des paraguayischen Roten Kreuzes am 7. Januar 2013 genehmigt wurden.

Die Stiftung enthält internationale Spenden um zu überleben, zusätzlich wird eine nationale Spendenkampagne jedes Jahr im Mai durchgeführt, damit Geld in die Kassen kommt. Fernando Diaz sagte, die letzte Sammlung auf Landesebene brachte 300 Millionen Guaranies, niedriger als in den letzten Jahren.

Die Geburtsklinik des paraguayischen Roten Kreuzes hat in etwa 450 Mitarbeiter, 400 davon werden vom Finanzministerium aus öffentlichen Geldern bezahlt. Spenden werden weiterhin angenommen.

Quellen: ABC Color / Whiskypedia

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9 Kommentare zu “Whisky für das Rote Kreuz

  1. Es erstaunt mich doch sehr, für welch unnütze Dinge das CRP Gelder locker machen kann. Seit Juli dieses Jahres stehen zwei Paletten mit medizinischen Hilfsgütern in Deutschland zur Verschiffung nach Paraguay bereit. Deutsche Rot Kreuz Bereitschaften haben für Paraguay gesammelt, aber es findet sich nicht EIN Geldgeber für diese ca. 1.300 € Transportkosten. Schon gar nicht das cruz roja Paraguay. Dieses hat nach eigenen Aussagen kein Geld übrige. Aber klar, währe dies doch eine Einbuße von 35 Flaschen „Johnnie Walker Double Black”.

  2. helene
    wenn das so ist, muesste diese sache durch die presse an die oeffentlichkeit gebracht werden.
    das waere doch auch eine sache fuer das wochenblatt. und wenn das paraguayische rote kreuz
    kein interesse zeigt, koennte man die spenden einer anderen organisation geben.
    aber aufgepasst. prinzipiell an keine staatliche organisation. dort werden meist ein grossteil” gefressen”.
    vielleicht kennt jemand eine organisation die vertrauenswuerdig ist?
    die letzten tage gab es im fernsehen mehrere beitraege ueber den VERBAND DER BLINDEN, wo gezeigt
    wurde wie da geld unterschlagen wird.
    das waere doch wirklich schade, wenn diese spende an den transportkosten scheitern wuerden. damit
    koennte man doch sicher etlichen menschen helfen.

  3. nochmals der bayer. ganz aktuell.
    heute ein artikel in ABC ueber ungereimtheiten beim paraguayischen roten kreuz. eine delegation, von der
    zentrale des internationalen roten kreuzes, war in paraguay um etlichen anzeigen nachzugehen. laut zeitungsbericht
    steht eine intervention des paraguayischen roten kreuzes bevor. die sache mit dem whisky ist nur eine kleinigkeit.
    nun noch einmal zum kommentar von helene. ich bin wirklich enttaeuscht, dass die wochenblatt leser fuer diese
    sache kein interesse aufbringen. zum artikel ueber 5 geschlechter gab es umgehend ueber 50 kommentare.
    noch ein paar fragen an helene. wissen sie ueber welche dinge es sich bei dieser spende handelt? um medikamente?
    um medizinische geraete? um kleidung ? noch eine andere frage. haben die sammler auch geld fuer zollabgaben
    eingeplant? denn die werden bestimmt anfallen wenn man nicht eine sondergenehmingung hat.( zb spenden fuer
    kirchliche organisationen) auch muesste etwa schmiergeld einkalkuliert werden wenn man keine” verbindungen” hat.
    noch eine bemerkung. vor jahren hatte ich einmal vor, gebrauchte kinderkleidung in deutschland sammeln zu lassen
    um dies dann nach paraguay zu schicken. durch die vielen unkosten liess ich das projekt liegen. von meiner schwester
    bekam ich in den letzten jahren einige pakete mit gebrauchtkleidung fuer kinder durch die post(hoechstgewicht 20 kg),
    doch dies reicht nur zum verteilen im privaten bereich.
    man sollte doch eine der grossen tageszeitungen, bevorzugt ABC, ueber diese sachlage unterrichten. eigentlich muesste
    man auch der deutschen botschaft ueber diese sache bescheid geben. oder interessieren die sich nur dafuer, gute
    beziehungen zu grossinvestoren zu haben?(imperial shipping!!!)

    1. hallo bayer, mich überrascht die Interessenlosigkeit der Wochenblatt Leser, dieses Thema betreffend, nicht. Gibt es doch keine Toten oder wenigsten hochdekorierte Personen, die man so richtig durch den Kakao ziehen kann. Personen des öffentlichen und politischen Lebens habe ich um Transport-Kostenübernahme der Hilfsgüter kontaktiert, nenne hier allerdings keine Namen. Das Interesse war groß, die Klappe auch und das war es an Größe. Bei den knapp 3 Kubikmeter umfassenden Hilfsgütern handelt es sich vorwiegend um medizinisches Material für den Sanitäts- und Krankenhauseinsatz. Bestimmt ist alles für die in Independencia neu gegründete Rot Kreuz Gruppe, die sich auf die Erste Hilfe bei Unfällen, Hausnotfällen etc., derzeit spezialisiert. Für diese Helfer sind auch Bekleidung und rote Einsatzuniformen des DRK anbei.
      Wenn Du, lieber bayer, Beziehungen zu großen Tageszeitungen, zur Botschaft u.a. hast, bist du zu beglückwünschen. Meine Möglichkeiten, die Paletten hierher zu holen sind ausgereizt.

      1. eine frage helene.
        die senatorin blanca fonseca (PLRA) stammt doch aus independencia.
        ihr vater war in den neunziger jahren einmal buergermeister von independencia.
        ich wohne in pilar, das sind 358 km nach asuncion. also bin ich ziemlich weit
        entfernt von der hauptstadt asuncion. aber es gibt noch bestimmt zahlreiche
        leser in asuncion und umgebung die eigentlich behilflich sein koennten.
        wuerde ich in asuncion wohnen, wuerde ich zur redaktion von ABC gehen.
        besonders da ABC das thema CRUZ ROJA PARAGUAYA aufgegriffen hat.
        (siehe dem neuen beitrag im wochenblatt). es gibt doch bestimmt etliche
        personen die aus independencia stammen und in asuncion wohnen. geht da
        wirklich gar nichts? der buergermeister von independencia? die stadtraete?
        haben sie es schon bei lokalen radiostationen versucht?die mitglieder dieser
        neuen rot-kreuz gruppe haben doch alle verwandte und bekannte. hat denn da
        wirklich niemand einen “macher” darunter der irgendwo beziehungen hat?

      2. Es gibt doch hier in Paraguay etliche Deutsche, die sich mehrmals im Jahr einen Container schicken lassen mit Handelsware und die auch immer inserieren, dass eine Beiladung gegen ein Entgelt von ca. 250 – 300€ pro m³ möglich ist.
        Vielleicht reagiert ja einer dieser Herrschaften jetzt 😉 Vielleicht macht er es umsonst oder zumindest zum Freundschaftspreis… Da gibt es wohl sogar jemanden in Independencia, der sich immer Container kommen läßt. Einfach mal eine Anzeige im Mercado Uno aufgeben.

        1. Der Transport ist nicht das Problem, den habe (hatte) ich organisiert. Es scheitert an der Zahlung der Transportkosten von 1300,–€ (715000Gs). Danke aber für die Tipps und Denkanstösse. Die Zahlung sollte Sache des Paraguayschen Roten Kreuzes sein, da es ausschließlich Rot Kreuz Hilfsgüter sind.

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