WHO ruft internationalen Gesundheitsnotstand aus

Asunción / Genf: Die Weltgesundheitsorganisation hat wegen des Coronavirus einen internationalen Notstand ausgerufen. Welche Folgen hat das? Wie half das bei Epidemien in der Vergangenheit?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in einer erneuten Krisensitzung zum weltweit kursierenden Coronavirus am Donnerstag einen internationalen Gesundheitsnotfall ausgerufen. Obwohl chinesische Behörden weitreichende Sicherheitsmaßnahmen getroffen haben, breitet sich das Coronavirus weiterhin aus. Laut einer neuen Zwischenbilanz vom Donnerstag stieg die Zahl der Todesfälle in China um weitere 38 auf mindestens 170 an. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg auf weltweit mehr als 8.100 Patienten. Damit ist die Zahl der Infizierten nun höher als bei der Sars-Pandemie 2002 und 2003.

Die “größte Sorge” sei, dass sich das Virus auf Länder mit weniger gut ausgestatteten Gesundheitssystemen ausbreite, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der heutigen Pressekonferenz in Genf. Die Entscheidung sei kein “Misstrauensvotum” gegen China. Im Vorfeld des Krisentreffens hat er “tiefes Bedauern” darüber geäußert, dass die WHO bei ihrer Sitzung vergangene Woche die weltweite Gefährdung durch das Virus nicht als “hoch” eingestuft hatte. Damals hieß es zur Begründung, bisher gebe es außerhalb Chinas “keine Hinweise” auf eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Diese wurde aber nun neben Deutschland auch in den USA nachgewiesen.

Was ist ein internationaler Gesundheitsnotfall?

Offiziell spricht die WHO von einem “Notfall für die öffentliche Gesundheit von internationalem Ausmaß” (PHEIC). Das Ausrufen eines PHEIC ist das äußerste Mittel, das die WHO besitzt. Als solchen versteht die WHO ein “außergewöhnliches Ereignis”, bei dem die Ausbreitung einer Krankheit über mehrere Staaten droht. Die Situation müsse “ernst, ungewöhnlich und unerwartet” sein und unmittelbare international koordinierte Gegenmaßnahmen erfordern. Diese Kategorisierung hat die WHO 2005 beschlossen als Reaktion auf die länderübergreifende Verbreitung der Erreger SARS und H5N1 in den Jahren davor. Mit der Erklärung einer internationalen Notlage werden in der Regel mehr finanzielle und andere Ressourcen freigegeben. Sie kann aber auch dazu führen, dass der Reiseverkehr und Handel eingeschränkt wird.

Wie wird ein internationaler Gesundheitsnotfall erklärt?

Es ist die Aufgabe des WHO-Generalsekretärs, einen solchen Notfall auszurufen. Dafür steht ihm ein Beratergremium zur Seite. Darin sitzen Gesundheitsexperten, Virologen und andere Wissenschaftler aus zahlreichen Staaten. Dieses Gremium verfasst auch konkrete Handlungsempfehlungen für betroffene Staaten und passt sie kontinuierlich an die Lageentwicklung an. Die WHO verfügt über eine ständige Expertenliste, aus denen sich ein Notfallgremium rekrutiert. Jedem Staat, in dem ein PHEIC erklärt wird, steht mindestens ein Experte im Notfallgremium zu.

Was hat die Erklärung eines Notstands in der Vergangenheit gebracht?

Wie erfolgreich die PHEIC-Ausrufung bei den zurückliegenden fünf Krisenlagen war, wird sehr unterschiedlich bewertet. Eine Studie des “American Journal of Public Health” fand etwa Anzeichen dafür, dass es für die Ausrufung eines PHEIC-Notstandes durch die WHO teils wichtiger war, ob US-Bürger betroffen waren, als das Gesamtausmaß der Krise.

Wochenblatt / DPA / ZDF

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14 Kommentare zu “WHO ruft internationalen Gesundheitsnotstand aus

  1. Der Artikel auf derStanard.at ist zwar schon zwei Tage alt, aber, weil es wärmer wird, wird der int. Notstand wohl gar nicht mehr abgeschafft.

    15.000 Jahre alte Viren in tibetischem Gletschereis entdeckt
    https://www.derstandard.at/story/2000113804408/15-000-jahre-alte-viren-in-tibetischem-gletschereis-entdeckt

  2. Da ham wir den Salat! Und Paraguayversteher wie ein Zardoz relativieren und relativieren bis der ganze Laden zusammen bricht! Das ist es, wenn man hier von IGNORANZ & DUMMHEIT spricht. Solche Leute kapieren nichts und sind Schuld daran, daß nicht vorwärts geht.

    1. Ich relativiere nichts. Man wusste das schon vorher. Ihr träumt von einer Welt, die es nie geben wird.
      Abgesehen davon müsste ja jeder auch selber schauen, dass er sich nicht ansteckt. Einerseits wollt ihr Freiheit und der Staat soll sich nicht einmischen und jetzt plötzlich ist alles anders. Wenn morgen die Mauer und dei Quarantäne kommt, seid ihr Geschäftsleute, die ersten die sich aufregen weil die freie Marktwirtschaft in Gefahr ist? Stimmt das so? Habt ihr heute in der Witzkiste geschlafen?

    2. da ham wir den Salat. Eine Krise biblischen Ausmaßes! Ein Amerikaner hat Fieber. Ein Amerikaner ist nach amerikanischer Betrachtungsweise mindestens 1000 Asiaten wert. Geschichtlich wie heute.

  3. Wir können alle darauf warten, daß schon bald in Paraguay die ersten Fälle des Coronavirus auftreten. Sehr viele Geschäftsleute aus Paraguay, insbesondere Mennoniten reisen ständig zwischen Paraguay und China hin und her. Nichts und niemand wird von den hiesigen Behörden kontrolliert. Was sollten die Behörden auch tun? Die sind doch völlig ahnungslos und ignorant. Aber wehe den Verantwortlichen, wenn die ersten Fälle hier auftreten. In deren Haut möchte ich nicht stecken.

    1. Wenn schon 20:10 hinter jedem Baum einen rosa-gelben Virus siehst, dann solltest deine Medikamente, die dir der nette Onkel Doktor verschrieben hat, schon eine halbe Stunde früher zu dir nehmen.

  4. jedes Jahr sterben in Deutschland 74.000 Menschen durch Alkohol oder aufgrund des kombinierten Konsums von Tabak und Alkohol.
    Und da macht ihr euch bei den paar Virustoten in die Hose?

  5. @Simplicus
    Nun, simplicus, dass die Mennos bald Schlitzaugen bekommen das wage ich doch sehr zu bezweifeln. Das Fleisch verhoekern sie natuerlich den Chics gerne, ansonsten ist fuer die das Maximum an Gluecksgefuehl auf Internationale Messen, wie ANUGA und andere. Ich glaube nicht dass ausschliesslich Qualitaet und Preis das ausschlaggebende ist sondern vor allem Connections zu halbmafioesen Organisationen weltweit.
    Ansonsten werden Mennoniten in der Tat wegen ihren Connections und Einheirat in paraguayische Politsippen von Zoll und Flughafen nur gerademal durchgewunken – nen Thermometer wird man denen wohl kaum in die Unterwaesche stecken um zu sehen ob sie am Corona leiden.
    In 7 Tage errichten die Chinesen ein Megakrankenhaus fuer die Coronapatienten. Das kann nur der Kommunismus bewerkstelligen oder wuerde sowas in der Zeit eine Demokratie auch hinbekommen? Das zeigt wieder dass der Kommunismus sehr wohl ausserst gut funktioniert unter den richtigen Rahmenbedingungen.
    How China build hospital in 7 Day| Hospital CoronaVirus Wuhan https://www.youtube.com/watch?v=wp3VKMucmrI
    Da koennte der MOPC-Wiens sich ne Scheibe abschneiden an der Baugeschwindigkeit – mit der Qualitaet duerfte es genauso sein wie mit der Bruecke deren irdener Grund weggespuelt wurde, aber immerhin klotzen die Chinesen und kleckern nicht.

  6. An der Zahl, die Du nennst, habe ich Zweifel, das die DE betreffen. Aber egal es geht darum, das Rauchen und Saufen kann ich selbst entscheiden, ob ich will oder nicht, bei einem künstlichen Virus nicht, da entscheiden andere über mein Leben. Bei den paar toten wird es nicht bleiben. Ich denke mal, wenn Du hier lebst und um die Gesundheitsversorgung weißt, und das Virus packt Dich oder einen Deiner Familie, würdest Du anders reagieren ( schreiben).

    1. https://www.aktionswoche-alkohol.de/presse/fakten-mythen/zahlen-und-fakten/
      Ja, beim Rauchen muss ich ihnem Recht geben. Beim Alkohol jedoch nicht. Ob jemand meiner Familie hier jedoch durch einen eingeschleppten Virus erkrankt/getötet, ODER durch einen besoffenen Fahrer verletzt/getötet wird habe in beiden Fällen nicht in der Hand. In beiden Fällen ist das hiesige “Gesundheitswesen”, wie sie richtig erkannt haben, Mittäter.

      1. Da gebe ich Ihnen Recht, wenn die Idioten saufen dann noch Auto oder Moto fahren und einen anderen wegputzen, der nichts dafür kann, das er/sie gerade zur falschen Zeit am falschen Ort war. Aber wie gesagt das Saufen ist meine Entscheidung. Das ich damit andere in Gefahr bringe, wenn ich am Straßenverkehr teilnehme sehen die nicht, soweit reicht das Denkvermögen nicht, das reicht höchstens bis zur nächsten Bierbude zum nachtanken.

      2. Nein, als Opfer hat man beides nicht in der Hand, aber dennoch entscheide ich ob ich saufen muss und Dank meines IQ mich ins Auto oder aufs Moto schwinge um neuen Alkohol Vorrat zu holen, das alles sind meine Entscheidungen, keiner sagt mir saufe mehr und wenn Du nichts mehr hast kaufe was. Das ist der Unterschied, klar sind Opfer die durch fahren unter Alkohol oder Drogen, nicht wieder am Leben, aber ich entscheide ob ich saufe oder Drogen nehme, kein anderer!

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