Wie arbeiten die Paraguayer? Viel und schlecht laut OECD: Mangel an Formalisierung, Innovation und Ausbildung, sagen Experten

Asunción: Einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge gehört Paraguay zu den Ländern mit den längsten Arbeitszeiten und gleichzeitig mit dem geringsten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Dies eröffnet die Debatte über die Formalisierung und die Lebensqualität im Lande.

Länder wie Kolumbien, Argentinien, Bolivien, Peru, Uruguay, Kuba, Bolivien und Mexiko führen die Liste an. Die Studie besagt auch, dass Lateinamerika eine der Regionen mit der höchsten Anzahl von Arbeitsstunden pro Jahr in der Welt ist. Gleichzeitig weist die Region eine der höchsten Raten an Informalität auf.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass 140 Millionen Menschen informell arbeiten, was 50 % aller Arbeitnehmer entspricht. Der OECD-Bericht analysiert, dass die Anzahl der Arbeitsstunden nicht mit der Produktivität gleichzusetzen ist, da es Länder gibt, die weniger Zeit pro Woche arbeiten, aber pro Stunde einen höheren Anteil zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beitragen.

César Armele, Direktor der Nationalen Handels- und Dienstleistungskammer Paraguays (CNCSP), erklärte, Paraguay befinde sich in Bezug auf die Arbeitsgesetzgebung noch in einem Anfangsstadium, da diese Studien auf den Parametern entwickelterer Länder mit hohen Investitionen in Technologie, Automatisierung und Software basierten.

“Die Vorschläge für eine geringere Wochenarbeitszeit kommen aus reiferen Märkten, in denen nicht nur die Personalkapazität, sondern auch viele andere Faktoren einen Reifegrad erreicht haben, der ein anderes Maß an Effizienz ermöglicht”, sagte er.

Er hielt es für schwierig, diese Art von Vorschlägen in die Praxis umzusetzen, und wies darauf hin, dass man auch berücksichtigen müsse, dass 90 % kleine oder mittlere Unternehmen seien, deren Strukturierungsgrad noch nicht ausgereift sei.

“In reiferen Märkten ist das Volumen der größeren Unternehmen größer als in unserem Markt. Dies setzt einen kulturellen Wandel bei der Verwaltung von Handelsgeschäften voraus. Auch in größeren Unternehmen gibt es eine Prozessautomatisierung”, erklärte er.

Er erläuterte, dass der Mitarbeiter in einer kleineren Organisation eine vielschichtige Rolle hat, während es bei einem wachsenden Unternehmen andere Managementkennzahlen und -prozesse gibt, die komplexer sind, aber ein höheres Maß an Effizienz und Auslastung ermöglichen. Dieses Effizienzniveau kann dann mit weniger Aufwand genutzt werden.

Er fügte hinzu, dass große Unternehmen inzwischen auch künstliche Intelligenz einsetzen, wodurch sich die Zahl der Mitarbeiter, die eine Abteilung verwalten kann, sogar verringert.

“Ich würde sagen, dass es in unserem Markt ein Defizit an Investitionen in Management-Software gibt. Viele arbeiten immer noch mit Excel-Tabellen, was bedeutet, dass die Initiative zur Arbeitszeitverkürzung nicht umgesetzt werden kann”, sagte er.

Andererseits sei die Informalität eine Folge von unpraktischen und kostspieligen Vorschriften. “Wenn wir Gesetze erlassen, gehen wir von der falschen Prämisse aus, dass alle Unternehmen gleich sind, und indem wir nicht diskriminieren, sind die Anforderungen viel höher als das, was die Mehrheit erfüllen kann; das führt zu Informalität”, sagte er.

Freddy Fernández, Präsident des paraguayischen Verbandes für Personalwesen (Aparh), merkte ebenfalls an, dass mehr oder weniger Arbeitsstunden keine höhere Produktivität garantieren. “Und obwohl es richtig ist, dass wir die Arbeitsstunden zählen sollten, um die Entwicklung der Produktivität zu messen, sollten wir unsere Aufmerksamkeit auf zusätzliche Variablen richten”, fügte er hinzu.

Seiner Ansicht nach gibt es weitere Faktoren wie Zufriedenheit und Motivation, Schulung und Verfügbarkeit von Arbeitsmitteln, die die Leistung und Effizienz der Arbeitnehmer beeinflussen.

“Wir müssen uns bemühen, die Innovationskapazität zu verbessern, die eine der Säulen mit den größten Verbesserungsmöglichkeiten ist, indem wir die technischen Fähigkeiten, die Bildung von Humankapital und die Investitionen in Forschung und Entwicklung stärken”, sagte er.

Was den geringen Beitrag zum BIP betrifft, so ist er der Meinung, dass der Dienstleistungssektor in unserem Land ein enormes Potenzial hat, das jedoch nicht genutzt wird, weil die Realität des Sektors nicht bekannt ist und es keine aufgeschlüsselten Statistiken für die Entscheidungsfindung gibt. Daher ist die Formalisierung des Dienstleistungsverkehrs in Paraguay so wichtig.

“Arbeit ist die Haupteinkommensquelle, die einzige Möglichkeit, Zugang zur sozialen Sicherheit zu erhalten, und sie ermöglicht es uns, in Berufsverbänden und -vereinigungen mitzuarbeiten, die die Leistungen erweitern. In Ermangelung eines Regulierungssystems sind wir dem Risiko ausgesetzt, dass die Beschäftigung nicht die Mindestlebensbedingungen bietet”, sagte er zur Lebensqualität.

Wenn wir jedoch davon ausgehen, dass Lebensqualität aus der Formalisierung entsteht, müssen wir zunächst die Kosten der Formalität senken, sagte er. “Je einfacher und billiger die Formalisierung ist, desto größer ist der Anreiz, sich dem Steuersystem anzuschließen”, sagte er.

Er fügte hinzu, dass es keinen Vorteil und keinen Anreiz für die Formalisierung gibt, wenn es keine öffentlichen Programme gibt, die formelle Unternehmer oder Kleinstunternehmen fördern, wie z. B. Zugang zu billigen Krediten, Banken, wettbewerbsfähigen Märkten, Schulungen oder Marketingmöglichkeiten.

Wochenblatt / Info Negocios

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13 Kommentare zu “Wie arbeiten die Paraguayer? Viel und schlecht laut OECD: Mangel an Formalisierung, Innovation und Ausbildung, sagen Experten

  1. Die Aufnahme in diese üblen Organisationen OECD und IWF hat Paraguay dem WEF-Präsidenten Marito zu verdanken. Man muss nur sehen, wie in den letzten Jahrzehnten die einst reichen Länder Europas von korrupten Politikern und Lobbyisten ruiniert wurden.

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  2. Zitat: “gehört Paraguay zu den Ländern mit den längsten Arbeitszeiten und gleichzeitig mit dem geringsten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt”
    Weil Paraguayer während ihrer Arbeitszeit wenig arbeiten.
    Man muss Vorarbeiter bezahlen, die darauf aufpassen, dass die Arbeiter sich nicht unter einem Baum in den Schatten legen.
    Und man muss selber Kontrollgänge laufen, um aufzupassen, dass die Vorarbeiter aufpassen und sich nicht zu den Arbeitern dazugesellt haben, unter den schönen schattenspendenden Baum.
    Es gibt ein Problem, das nicht nur Paraguayer haben. Bringst Du einen fleißigen und einen faulen Arbeiter zusammen, sorgt nicht der Fleißige dafür, dass der Faule fleißiger wird, sondern umgekehrt. Der Fleißige sagt sich irgendwann: “Warum soll ich fleißig sein und die ganze Arbeit machen, während der Faule im Schatten liegt und ein angenehmes Leben hat.”
    Es ist nahezu unmöglich in Paraguay Arbeiter zu finden, die selbständig, ohne kontrolliert zu werden, ihre Arbeit verrichten.
    Paraguayer haben auch keine Angst davor ihren Job zu verlieren und dass iohre Kinder dann hungern könnten. Klar, wenn das passiert, dann jammern und klagen sie, versuchen Mitleid zu erregen, aber glaub mal nicht, dass die dadurch ihre Arbeitsmoral überdenken würden. Kein Paraguayer kommt auf die Idee, dass er fleißiger werden muss, weil sonst sein Kind hungern könnte, wenn er den Job verliert.
    Nein, wenn er seinen Job verliert, dann ist sowieso immer der Arbeitgeber schuld, weil der ist ja so böse und verlangt dass er arbeitet für sein Geld.
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    Nur weil die Paraguayer viele Arbeitsstunden auf dem Zettel stehen haben, heißt das nicht, dass Paraguayer auch viel arbeiten.
    Warum ich mir zum Teil Arbeiter aus Osteuropa importiert habe, habe ich nicht getan, weil die, wie hier schonmal jemand meinte, so billig wären. Das ist Unsinn. Nein die sind bedeutend teurer, denn die brauchen die Flugreisen, die Aufentahltsgenehmigung usw.. Die sind bedeutend teurer. Aber auf die kann man sich verlassen!

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  3. Beides stimmt. Die Paraguayer arbeiten mehr schlecht als recht, dass erlebe ich hier fast jede Woche. Dass die Länder Europas von korrupten, verlogenen und dümmlich-naiven Poltikern ruiniert werden, stimmt auch. Das geht bis zur korrupten EU in Brüssel bzw. Straßburg. Nachzulesen in “Deutschlandakte” von möchtegern Professor für Staatsrecht von Arnim. Was er so alles berichtet hat mich genau genommen zutiefst erschüttert. Deswegen halte ich es für unangebracht, wenn hier Kommentatoren pausenlos Paraguay und die paraguayischen Politiker mit Dreck bewerfen. Als Einwanderer sollte man froh sein, dass man hier in Frieden leben kann. Klar, man braucht sich seinen Mund nicht verbieten zu lassen, aber igendwo sind die Grenzen.

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  4. Da ersuchen die Parasiten wie sie die Paraguayer zum effizienteren Wirt machen können, ergo in die Sklaverei und Autovernichtung führen können, wie sie es im Rest der Welt schon getan haben. Billige Schulungen seien erforderlich um Anreiz zu liefern sich dem Steuersystem anzuschlieszen.
    “Werde massgeregelter und mit Schulden behafteter Fachidiot und gliedere dich als austauchbares,billiges Zahnrad in die Maschinerie Herr/Sklave ein. Bezahle immer mehr Steuern für erfunden Sch**ss und bezahle manches doppelt und dreifach in versteckten und unüberschaubaren Steuern und Gebühren damit du effizienter und zielgerichteter ausbluten darfst. Die Infrastruktur deines Landes baut man so um, dass du immer abhäniger von den Parasiten, sogenante Herren und ihren Jobangeboten wirst. Statuten und Zusatzsteuern werden dir jegliche Unabhänigkeit zerstören. Nicht mal mehr einen Hund oder Gaul darfst du unbesteuert halten geschweige denn von einem eigenen Campo der dich ernährt, ausser du gehörst zu den sogenannten Herren/ Parasiten und zahlst jegliche Steuer die sie dir aufhalsen werden. Überlegt euch das ganz gut, ob ihr eine Maschinerie wie im Rest der Welt wollt. Dann war es das mit dem Tranquilo in Paraguay, dann wird gebuckelt nach Timer und Vertrag!

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    1. Da sind einige nachvollziehbare Punkte mit dabei. In Deutschland oder den USA buckeln sich die Leute ja schon zu Tode, da wird Kostenoptimierung bis ins Extreme “praktiziert”. Gesundheitswesen um mal ein Beispiel zu nennen. Oder ein Kalkulator errechnet, dass zu Preis X das Objekt Y in Z Tagen fertiggestellt wird, und dann schuften Bauarbeiter bei 40° C in der prallen Hitze, bis der Erste einen Hitzeschlag bekommt. Oder einer fällt von einer Hochhauskonstruktion, weil man an Sicherheit gespart hat. Egal, wird der nächste eben angestellt. Gibt ja genug Human Resources. Und wenn das Objekt nicht rechtzeitig fertig wird, gibts eine %-Vertragsstrafe, also Überstunden schieben. Wir befinden uns in einem Hyperkapitalismus – gesunder Mittelweg gibts nicht mehr. Aber den Bossen freuts, gibt schließlich mehr Geld.
      Natürlich muss der paraguayische Arbeitnehmer lernen, wie man effizienter arbeitet (nicht länger) und ein Pflichtbewusstsein für die Arbeit, die er macht, entwickeln. Natürlich kann man nicht erwarten, dass einer mit einem regelrechten Bullshit-Job (z.b. Zementsackschlepper oder Aktensortierer in einer Versicherungsfirma) nach 5 Jahren mit höchster Motivation zur Arbeit kommt. Hier muss man einfach sehen, wie jemand auch noch in anderen Aufgaben eingebunden werden kann. Einer, der wirklich gut arbeitet, mit der Zeit effizienter wird und gute Ideen hat, will dann auch mehr Lohn, und das gefällt dem Jefe nicht. Soll doch froh sein, überhaupt zu arbeiten, also wird ein anderer angestellt, der sich, falls die Arbeit anspruchsvoller ist, etliche Monate erst einarbeiten muss. Auch die generell hohe Personalfluktuation in vielen Firmen ist Schuld, dass zu viel und schlecht gearbeitet wird.
      Und von den öffentlichen Einrichtungen will ich gar nicht erst reden – wer da mindestens 3 Jahre seine Zeit vergeudet, der kann gar nicht mehr in die Privatwirtschaft.

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  5. Wer faul, ungebildet, schlicht einfach nur dumm ist, am liebsten den ganzen Tag Shwuddeli-Hui 120-dB hören und leere Billigpolarbierbücksentürmchen bauen möchte, der wird auch bei längerer Arbeitszeit nicht produktiver. Ich schreibe nicht von Leistung. Leisten tut im Paragauy aber gar niemand auch nur Ansatzweise irgend etwas. Ich schreibe davon, überhaupt irgend etwas auf die Reihe zu bekommen. Selbst am ihren Hütten zu zimmern und hämmern kommt nur im Schritttempo voran. Und nein, es ist nicht das ganze Jahr über 40° C. am Schatten.
    Beispiele gibt es genug. Selbst ein(e) Verkäufer(in) guckt dich mal an, wenn den Laden betrittst. Wenn Glück hast sagt sie gar: “Señor”. Ich sage dann meistens: “Guten Morgen/Tag/Abend”. Da dann Schweigen herrscht, sage ich höflich, was ich haben will, schließlich durfte ich den Laden betreten, “Guten Morgen/Tag/Abend” wünschen und darf nun auch noch sagen, was ich für meine Plata haben will. Aber nur wenn Glück. Wenn Pech wird weiterhin Telenovelas geguckt. Nachdem ich dann sagen durfte, was ich für meine Plata haben möchte, wird mir das Teil gnädigerweise innerhalb von Zeit-vergehen gebracht. Das Teil wird mir gar vorgeführt. Ist es grün und aus Metall, so werde ich gar beraten: “Dat Teil is grün und aus Metall”. Okay, dat will i haben. Okay, Schweigen. Dann frage ich mal ungefragt, was dat Teil denn kosten soll. Sonst steht er/sie/es morgen noch da und guckt. Dann wird mir gnädigerweise der Preis mitgeteilt. Der besondere Service besteht jedoch darin, dass ich jeden Kaugummi in einen Plastiksack gesteckt bekomme. Ich bedanke und verabschiede mich dann meist auch schön höflich, um noch etwas gesagt zu haben. Der Bonus zum Service besteht dann darin, dass er/sie/es sich auch bedankt und mich verabschiedet.
    Bringst dein defektes Elektrogerät zum Elektronik-Bastler. Machst das gleiche Prozedere, indem nach ein paar Sekunde gucken mal ein “Hallo” rüberwachsen lassen darfst. Darfst gar sagen, dass dat Teil defekt sei und es gerne repariert hättest. Okay, wird in die Steckdose eingesteckt. Tatsächlich, der doofe Typ mit komischem Akzent hat recht: Sein Teil ist defekt. Ja, muss repariert werden. Muss man da lassen, muss Spezialist angucken. Ruefene di dann an. Okay, bekommst noch die obligate, selbst gebastelte Visitenkarte mit hotmail-Adresse. Nach zwei Monaten wackelst wieder hin und fragst, ob sie das Teil schon gereparierbastelt haben konnten. Nö, das Teil kostet Betrag X, wenn es geraparierbastelt haben willst. Gibst OK, dass er das Teil reparierbasteln darfst. Okay, wackelst wieder nach Hause und wartest auf den Anruf. Nach zwei Monaten wackelst wieder hi, und fragst, ob sie das Teil schon gereparierbastelt haben konnten. Nö, das Teil brauche ein Ersatzteil. “Okay, dann du baust Ersatzteil ein”. Jap, dann wackelst wieder nach Hause und wartest auf den Anruf. Nach zwei Monaten wackelst wieder hi, und fragst, ob sie das Teil schon gereparierbastelt haben konnten. Sííííííí Señor, por supuesto. Aber natürlich. Breit grins auf dem Diente de Stockzahn. Wird eingesteckt, tatsächlich, tut sich was. Darfst gnädigerweise die Plata in die Kralle drücken und darfst auch por cualquier Cosa wieder kommen. Wackelst mit dem Teil nach Hause, steckst es ein und siehe da, es läuft trotz der Hälfte der Schrauben immer noch. Nach ein paar Tagen läuft dat Teil wieder nicht mehr. Denn da wurde kein Ersatzteil eingebaut, sondern etwas gereparierbastelt. Also kannst dir überlegen, ob por qualquier Cosa noch unendlich Mal hin wackeln möchtest, wegen der Garantia. Aber der wird dir sagen, dass er keine Garantia geben kann, denn er kann ja nix dafür, dass das “Ersatzteil” mangelhaft war. Also kannst dir por qualquier Cosa auch sparen und das Teil in die Mülltonne treten (auf die Straße werfen, das nimmt dann innerhalb ein paar Minuten einer mit).
    Okay, Beispiele 2 bis Unendlich erspare ich uns an dieser Stelle. Das heißt, einen habe ich noch. Bringst dein Auto zum dipl. Mecanico-Maurer-Klempner-Elektriker-Maler-Hausfrau (alles in einer Person) und, ach ne, lassen wir das.
    Fazit: Aus einem Halbschuh wirst nie und nimmer einen Stiefel hin bekommen!

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  6. Übertreibt ihr alle dermassen oder ist das wirklich so? Wenn es wirklich so mies ist, warum kehrt ihr nicht dem Land den Rücken?
    Wie ich schonmal sagte, kenne ich nur eine Paraguayerin die auch Deutschland kennt und würde liebend gerne in DE wohnen. Wie ihr besser wisst spielt das familiäre drumherum eine große Rolle.
    Ihr seid alles gebildete Leute. Würdet ihr nochmal nach PY ziehen oder etwas anderes bevorzugen?

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    1. Wundert mich nicht, dass es eine frau ist, die sie da angeblich kennen.
      Die frage kann ich so beantworten: dem normalmenschen nutzt auch die niederlassungsfreiheit in der eu eher wenig. Die eine ausbildung ist in jenem land gesucht in einem anderen nicht und in ein paar jahren kann alles anders sein. Man lernt auch nicht von einem tag auf den anderen eine sprache. Ausserhalb der eu kommen dann noch die eben nicht vorhandene niederlassungsfreiheit dazu. Daher warten dann viele auf die pension. Die meisten können gar nichts tun und einige probieren es, viele landen dann in paraguay weil es hier noch einfach ist und am ende (zumeist des geldes) wieder retour.
      Ihre frage stellen sie den reichen. Ok die sind eh da wo sie hinwollen, weil geld keine rolle spielt. Also obsolet. Eventuell kann man diese frage innerhalb der usa an staatsbürger stellen. Die brauchen keine sprache lernen, ihre ausbildung ist in allen bundesstaaten anerkannt. Bei pension einfach nur umziehen. Warum von californien und new york nach texas oder tennesee? Da hat diese frage eher sinn.

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    2. Es ist wirklich so. Aber das ist kein Grund, jedenfalls für mich nicht, nach D zurückzukehren. Wenn ich nach D blicke bekomme ich das kalte Grausen! Die Parteien haben sich den Staat einverleibt. Nur die Dümmsten sind an der Macht. Nein danke! Dann lieber hier mit den zitierten “Unannehmlichkeiten” leben. Ich komme damit schon einigermaßen klar.
      Und ja, ich würde wieder nach Paraguay ziehen, da die Alternativen doch recht begrenzt sind.

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    3. Hi @Tscharlie. Ne, übertreiben ist es m.E. nicht. Was aber nicht heißt, dass alles so ist. Es gibt durchaus auch Fachleute hierzulande. Außerdem kann man mit null Service auch leben. Dafür ist es billig.
      Nerven tut eher, dass es oft auch noch schlimmer ist, als dass man in einem Kommentar ausdrücken kann. Es ist nun mal einfach so, dass die Mentalität zwischen den Eingeborenen und mir Lichtjahre beträgt. Das will nicht heißen, dass weder alles nur schlecht ist, noch dass viel schlechte Menschen wären.
      Ich will das mal so schreiben: Bescheutertheiten gibt es überall auf der Welt. Doch so viel Bescheuertheit in Anzahl und Tiefgründigkeit hatte ich doch in den Jahrzehnten Zivilisation nicht erlebt. Andererseits – selbstverständlich – auch sehr viele schöne Erlebnisse und auch absolut zufriedenstellende Handwerksarbeit.
      Ja, ich finde Service, Handwerk, Infrastruktur, was das Land zu bieten hat, Müllgestank und Lärm wirklich schlimm. Warum nicht zurück, das werde ich hier wohl kaum schreiben. Nichts desto trotz liegt ja die Kehrseite auch gerade in der sehr großen Freiheit, die man hierzulande hat. Bsp. Wenn ICH bei Rot über die Kreuzung fahre müssen sich halt die anderen von der Windschutzscheibe abschaben und die an der Kreuzung angebrachte Kamera der Polizei dient wahrscheinlich nur zur Dekoration. Dann stört es mich auch nicht, wenn so ein Idiot (ich) bei Rot über die Kreuzung fährt. So ein Ingnranz- und Egobolzen bin ich dann auch wieder. Andererseits, wenn das ein anderer Idiot tut (nicht ich), dann stört es mich sehr, wenn so ein anderer Idiot tut (nicht ich) bei Rot über die Kreuzung fährt. Vor allem, wenn er dabei vor seinen Kleinkindern auf der Rückbank noch beide Daumen nach oben hält und mit einem gscheit Grinsen auf dem Diente de Stockzahn signalisiert: “Síííí, ich tu mal wichtig obwohl ich es gar nicht eilig habe, da will ich jetzt durch und zwar jetzt sofort.”
      Außerdem gibt es auch viele Regentage im Paragauy, da kann man super in seinen eigenen vier Wänden draußen im Plastikstühlchen sitzen bei guter Luft und Ruhe.
      Ja, hier ist alles Family-Clan. Die Familie ist in DÖCHL natürlich auch wichtig. Aber aus meiner Familie wurde ich noch nie um 10 € auf Pump angefragt und wenn einer von meiner Familie kriminell wird, so wird er von mir kein Verständnis ernten, nur weil er zu meinem Family-Clan gehört. Solch eine Ignoranz und Egoismus wie hierzulande erlebt man sicher auch im Gongo oder Sambi.
      Gebildet und intelligent bin ich nun wirklich nicht. Sonst wäre ich ja in den Gongo oder Sambi eingewandert und sicherlich nicht in den Paragauy.
      Natürlich würde ich wieder in den Paraguay einwandern. Dann aber mit dem erforderlichen, zwingend nötigen Mindestabstand von 20 Kilometern zum nächsten Eingeborenen. Und das würde ich vorher abklären, dass es mein Slayer 120 dB und Toten-Hund-Abfackeln zu ihm zieht. Nicht, dass es den Gestank und Lärm noch in meine eigenen vier Wände ziehen würde.

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    4. @Tscharlie
      Ja ich übertreibe. Aber nur etwas. Und ich übertreibe deshalb, weil es frustrieren ist, wenn Du tagtäglich mit Problemen konfrontiert wirst, die unter normalen Umständen vermeidbar wären. Den einen Tag wird in der Arbeiterbaracke eine Kloschüssel zerbrochen. Den anderen Tag werden Lebensmittel geklaut. Den nächsten Tag kippt Dir einer Müll in einen Entwässerungsgraben. Dann wird man angerufen, dass Rinder frei rumlaufen, weil einer ein paar hundert Meter Zaundraht geklaut hat. Dann stellst Du fest, dass jemand Bäume die von Dir zum fällen markiert wurden, illegal abgeholzt wurden. Dann fehlen einen Morgen 20% deiner Belegschaft wegen “Krankheitsausfall” und dann erfährst Du, dass am Abend zuvor in irgendeinem Nachbardorf ein Fest stattfand. Dann wird eine Tür samt Zarge kaputgebrochen. Der Handwerker baut Dir eine neue Tür ein, die nach außen aufgeht, anstatt nach innen, wie es hätte sein sollen. Dann weigert sich eine Putze das Klo zu säubern, weil irgendjemand daneben geschi**en hat.
      Aber es ist spannend. Du erlebst immer wieder was neues.
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      Nein, es ist nicht alles schlecht in Paraguay. Was ist gut?
      Land ist sehr günstig. Nicht mehr so günstig, wie vor 15 Jahren, aber vergleichsweise kannst Du hier für wenig Geld Landwirtschafsflächen hektarweise kaufen. Steuern sind im Vergleich zu Deutschland sehr gering und du hast steuerliche Schlupflöcher, wie die Territorialbesteuerung für Ausländer. Und Paraguayer sind, wenn Du nicht auf sie als Arbeiter angewiesen bist, sehr freundlich. Das geht ruck zuck und Du wirst zum Grillen eingeladen. Aber nur weil du mit ihnen zusammen feiern und grillen kannst, heißt das nicht, dass die sich nicht einen Tag später beklauen oder Müll in deinen Garten werfen. Du als reinlicher Deutscher bist perfekt dafür geeignet, Dir Müll in den Garten zu werfen, weil Du den immer wieder wegräumst. Die wissen Dich und deinen ordentlichen Vorgarten also durchaus zu schätzen.
      Und Paraguayer sind sehr sehr neugierig. Sie lieben es zu tratschen.
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      Wer also Rentner ist, sich nicht mit Angestellten herumschlagen muss und eine LMAA-Mentalität hat, wird hier super leben können. Denn das ist das Leben hier easy mit Sonnenschein.
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      Würde ich nach Deutschland zurück wollen?
      Nie im Leben! Und damit meine ich nicht nur, dass man in D 70% von dem Geld was Du erwirtschaftest an Steuern und Abgaben abdrücken musst. Das war mit ein Grund damals für mich Deutschland zu verlassen. Aber inzwischen erkenne ich immer mehr: Deutschland ist nicht mehr Deutschland. Meineungsfreiheit gibt es nicht mehr. Kritisierst Du den Islam, kannst Du in den Knast wandern. Passiert gerade Stürzenberger. 6 Monate _ohne_ Bewährung, weil er den politischen Islam kritisiert hat. Keine 10 Pferde bringen mich zurück in diesen deutschen, diktatorischen Unrechtsstaat.
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      Aber würde ich mir nochmal Paraguay aussuchen? Das habe ich hier schon öfter gesagt. Ich würde heute eher nach Georgien auswandern. Da gibt es auch (nicht ganz so) günstiges Land, billige, aber wahrscheinlich fleißigere Arbeitskräfte, und Territorialbesteuerung gibt es da auch. Und eine deutlich geringere Kriminalitätsrate.
      Aber als ich damals nach PY ausgewandert bin, befand Georgien sich im ständigen Konflikt mit Russland und der Kaukasuskrieg stand bevor.
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      Eine andere Alternative wäre heute für mich vielleicht auch der Kosovo, aber der war damals noch nicht “unabhängig”.
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      Süd-Ost-Asien wäre auch schön gewesen, aber da dürfen in den meisten Ländern Ausländer keine Grundstücke kaufen.
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      Damals war Paraguay nach langem Abwägen die beste Alternative. Und nun bin ich hier und es ist immer so einfach (und dumm) zu sagen: “Wenn es Dir nicht passt, dann geh doch woanders hin”. Denn mat hat sich ja etwas aufgebaut. Ein Haus gebaut und/oder eine Firma gegründet und/oder eine Familie gegründet. Außerdem habe ich inzwischen meinen Rücken kaputt. Ich würde nicht noch einmal einen Neuanfang starten wollen. Bin zwar erst 51, aber dafür fühle ich mich schon zu alt. Ich will inzwischen meine Ruhe haben. Urlaub machen, ja das würde ich nochmal wollen. Auch eine längere Reise durch Osteuropa und SO-Asien. Aber keinen Neuanfang mehr wagen.

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    5. PS: Paraguay ist immernoch kein schlechtes Auswanderungsland. Ich konnte mir hier etwas aufbauen, meinen Traum verwirklichen, was ich in Deutschland nie, wirklich nie nie nie geschafft hätte aufzubauen. Schon gar nicht in der Größenordnung! Denn Deutschland raubt Dir fast alles was Du erwirtschaftest und verteilt es um. Verteilt es in der ganzen Welt oder bezahlt damit Millionen arbeitsscheuer “Flüchtlinge” oder bezahlt damit Organisiationen, wie linke Faschisten, Feminazis und wenn Du Dich beschwerst, dann bist Du ein Nazi und Verschwörungstheoretiker. Jemand dem man nicht zuhören braucht.
      Wie gesagt, keine 10 Pferde bringen mich zurück nach Germanistan.

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      1. Das was sie hier schreiben Onkel Nick trifft genau zu. Gibt fast nichts mehr zu schreiben. Ich denke viele wo ganz neu hier sind werden hier noch ” auf die Welt ” kommen. Lernen müssen wir alle ….

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