Ypacaraí See von neuer Algenart bedroht

San Bernardino: Wenige Monate vor dem Beginn einer neuen Sommersaison, die im Gegensatz zur vorherigen anbot besser zu werden könnte ein erneutes Badeverbot ausgesprochen werden.

Am vergangenen Sonntag tauchten tote Fische am Strand von San Bernardino auf. Das Wasser wechselt seine Farbe in ein Grün, was auf eine hohe Anzahl von Cianobakterien hinweist. Bei einem kürzlichen Treffen der untersuchenden Personen wurde diese neue, ebenfalls giftige Art bestätigt. Damit summieren sich mehr als ein Dutzend der Cianobakterien, laut Dr. Mayáns, Repräsentant des Gesundheitsministeriums in der parlamentarischen Kommission.

„Unter den mit 70.000 Zellen pro ml erfassten Bakterien ist auch die Microcytis aeruginosa, die in der Lage ist ausreichend Gift zu produzieren um die menschliche Gesundheit zu beeinträchtigen“, warnt der Mediziner.

Die Trinkwassergesellschaft des Ortes (Essap) setzte die Trinkwasserverteilung an die Einwohner des Ortes aus, nachdem Cianobakterien im Rohrsystem entdeckt wurden. Diese Wasseraufbereitungsanlage hat nicht die Möglichkeit die Algen vom Wasser zu trennen. Das Wasser ist wieder in ebenso schlechten Zustand wie vor einem Jahr“, urteilte Dr. Mayáns.

Laut dem Arzt wird anscheinend nur auf eine Epidemie oder Todesfälle gewartet. Die Cianobakterien haben das Mindestmaß ausreichend überschritten. Er kritisierte die Untätigkeit des Umweltsekretariats die es nicht schaffen einen Verschmutzer zur Verantwortung zu ziehen, so dass diese während des laufenden Prozesses weiterhin alles in den See kippen, was ihnen zu viel ist. Die Gesundheit des Volkes sollte das höchste Gut sein und eine Lösung zur Rettung des Sees sollte am besten bald beginnen“, schloss Dr. Mayáns ab.

(Wochenblatt / Abc)

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16 Kommentare zu “Ypacaraí See von neuer Algenart bedroht

  1. Nun, wenn sich die Schadstoffe nun in den das Umfeld bewohnenden Menschen ansammelt, ja vielleicht sogar welche davon vom Hocker fallen, dann wird vielleicht doch mal was unternommen? Es wäre ja eigendlich einfach die Verursacher in die Pflicht zu nehmen, denn die Folgekosten sind sicher viel schlimmer, als die fehlenden Bestechungsgelder. Hat denn der Bürgermeister dort gar kein schlechtes Gewissen, muss der niemandem Rechenschaft ablegen? Ein nicht endendes Drama!

  2. Hat irgendjemand an ein Wunder gedacht..??? wenn das Wetter in den letzten Wochen besser gewesen waere, waere das schon Wochen vorher passiert! “Glueck” war bis jetzt nur der viele Regen und das die Temperaturen nicht zu hoch waren!

  3. Man muss den Abwasser produzierenden Betrieben gratulieren, dass sie immer noch den See vergiften wie in den besten Zeiten. Wir haben so viele Institutionen, Gesetze etc., aber alle kommen dagegen nicht an.

    Es werden Versammlungen am laufenden Band von den entsprechenden Stellen abgehalten und wie man sieht mit sehr gutem Erfolg, dass nämlich nichts unternommen wird. Ich meine, so dumm können die gar nicht sein, damit nie was konkretes unternommen wird. Da steckt pure Absicht dahinter.

    Ob Staatsanwaltschaft, Umweltbehörde etc. alle halten ihre schützende Hand über die Gruppe der Verschmutzer die den See meucheln.

    Ein Armutszeugnis für das Land und vor allem der politischen Klasse, die diese Gruppe von Personen Protektion gewähren.

    Man hat ein paar kleine Betriebe kurzzeitig und publikumswirksam geschlossen. Heute arbeiten die meisten wieder.

    Bedenkt man, dass nicht einmal die Trinkwasserversogung mehr gegeben ist, weiß man wie viel es geschlagen hat.

    Es ist dies das Resultat der Politik der “Amigos”. Überall sitzen unfähige Leute die sich wie Marionetten dirigieren lassen und denen die wirklich was tun wollen mit ihrer Unfähigkeit im Wege stehen und das Leben schwer machen.

    Aber vielleicht sind auch andere Gründe im Spiel, wie das neue Megaprojekt mit künstlichem See und man deshalb Sanber trocken legen will. Man will die Asuncioner damit zwingen in dieses Projekt zu investieren, wenn sie in Zukunft eine Naherholungsmöglichkeit haben wollen. Schliesslich kann nicht jeder übers Wochenende nach Punta del Este jetten, wie es bereits viele machen.

    1. Hallo Asuncioner,
      mit dem “Megaprojekt” liegst Du schon gut. Aber, die “Megavillen”, die in den letzten 12 Monaten in Sanber entstanden sind, zeigen noch etwas Anderes: Die Asuncioner, die in Sanber ein “Feriendomizil” haben, brauchen den See nicht!
      Die Villen stehen normalerweise leer. Am Samstag kommen 5 Autos mit Freunden der Familie und es wird dann 2 Tage gefeiert. Am Sonntag abend kehrt wieder Ruhe ein. In der Temporada sind diese Häuser dann auch mal 4 Wochen bewohnt, aber mit allen Komfort innerhalb der Grundstückes. Von diesen Leuten hat noch niemand den See aus der Nähe gesehen und aus 2 km Entfernung sieht man auch die Wasserqualität nicht. Die Wasserqualität stört noch nicht einmal die einheimischen Angler, die nach wie vor ihre Fische aus dem See holen.
      Also, hier vor Ort stören sich nur die Dach´ler am Wasser.
      Gruss, Miha

  4. “Diese Wasseraufbereitungsanlage hat nicht die Möglichkeit die Algen vom Wasser zu trennen.”

    Das hatte sie noch nie!
    Seit Jahren werden die Menschen der Gegend systematisch vergiftet. Nieren-, Leber- und Magenprobleme sind reichlich vorhanden. Ich verstehe die Bewohner der umliegenden Ortschaften nicht, warum sie immer wieder die gleichen Politiker waehlen.

    1. Hallo Rechenlehrer,
      die Wasserversorgung hier ist allen bekannt! Was hier aber niemand kennt, ist die Gefährlichkeit von Chlor!
      Die von Dir aufgeführten gesundheitlichen Probleme kommen nicht von Algen, sondern vom Chlor.

      http://www.oekorecherche.de/deutsch/berichte/zusammenfassungen/zuChlor.html

      In den 60er Jahren war die Verwendung von Chlor in Deutschland ebenso unbekümmert. Es hat 50 Jahre gedauert, bis der Chlorverbrauch auf das heutige Niveau eingeschränkt wurde.
      Gruss, Miha

      1. das bishrige Leitungswasser welches nicht getrunken werden darf enthaelt WENIGER Chlor als das von der ESSAP hier in Kanistern verteilte Wasser. War mit einem einfachen Pool-Tester abzuklaeren. Das gekaufte Wasser in den blauen 20-Liter-Kanistern ist voellig chlorfrei!!! Also man sollte auch nicht das von der ESSAP verteilte Wasser, welches in grossen Behaeltern auf denStrassen steht oder im ESSAP-Buero ausgegeben wird als Trinkwasser nutzen!!! Genauswowenig wie das Leitungswasser was zum 80 % aus dem See kommt

  5. An dem Verhalten der verantwortlichen Politiker und den einleitenden Betrieben wird sich auch in Zukunft nichts ändern, selbst wenn es die ersten Todesopfer geben sollte. Zum Glück gibt es ja Punta del Este ohne Fabriken mit ihren Abfällen.
    Es gibt genug Leute mit reichlich Kohle haben um zu investieren und die Zeit haben auch dort ein verlängertes Wochenende zu verbringen.

  6. ich muss den Vorrednern recht geben; aber wer hätte wirklich an eine Verbesserung geglaubt? Es geht dann jetzt darum, die Immobilien möglichst teuer an irgendwelche Dummköpfe zu verkaufen.
    Möchte noch bemerken, dass der Sommer noch nichtmal richtig angefangen hat….es gäbe da noch sehr viel zu sagen, aber an wen…beratungsresistent

  7. Heute gab es am Vormittag ein recht interessantes Statement der Ministerin, die für den Umweltschutz verantwortlich ist. Also, es sind für’s erste einmal US$ 400.000,- nötig um Enzyme zu kaufen die in den See geschüttet werden. Der See wird also mit Sauerstoff angereichert und die giftigen Stoffe sterben ab. Dieses Geld ist aber nicht vorhanden laut Ministerin. Außerdem hätte das nur einen Sinn, wenn die verschmutzenden Betriebe ihre Abwässer vorher klären würden. Aber auch das ist, laut Ministerin, praktisch nicht möglich, da das Ministerium keine Befugnis hat Betriebe zu schließen. Dafür braucht es die Staatsanwaltschaft und einen Richter.

    Und nun kommt das paraguayische Phänomen. Die meisten Richter entscheiden zu Gunsten der See verunreinigenden Betriebe. Unterstützen also die Verschmutzung des Sees. Das wiederum ist dem Umstand zu verdanken, dass die Justiz von Kopf bis Fuß politisiert ist. Also die Politik bestimmt wer Staatsanwalt und Richter wird. Daher gibt es soviele unfähige Staatsanwälte und korrupte Richter. Die Richter müssen so entscheiden wie es ihnen ihre Patrone vorgeben. Und da viele Betriebe, die den See als ihre private Kläranlage sehen, Politikern gehören, ändert sich auch nie etwas.

    Wie die Ministerin weiter ausführte wurde in den letzten zwei Jahren überhaupt nichts getan, als viel “versammelt” und noch mehr Luftblasen produziert. Eine dem See ganz umfassende Ringkläranlage kostet mehrere hunderte Millionen Dollar. Auch dieses Geld hat man nicht. Wie die Ministerin sagte, ist das im Moment alles was sie dazu sagen kann.

    Meine persönliche Lektüre daraus, es geht weiter wie bisher. Getan wird in Zukunft auch nichts werden. Der See ist tot und bleibt es auch. In Asunción gibt es jetzt die “Costanera” und somit hat man das Problem entschärft.

  8. Mündet neben der Costanera nicht ein Teil der Kloake von Asuncion in meter dicken Rohren ein, oder habe ich mich geirrt und es ist Frischwasserzufuhr aus Tiefbrunnen um den Badespaß zu erhöhen.

  9. Du liegst vollkommen richtig Robert. Aus diesen meterdicken Rohren kommt mit allen erdenklichen Mineralien angereichertes Stadtquellwasser heraus. Kenner setzen sich direkt in diese Rohre hinein um in den vollen Genuss des Mineralwassers zu kommen. Andere wiederum schwimmen vor den Rohreröffnungen wie die Hechte im Karpfenteich umher.

    Leider hat die Stadtverwaltung diesen Badegenuss seit einiger Zeit für das Publikum verboten. In Zukunft dürfen nur noch der Bürgermeister und seine engsten Mitarbeiter darin baden, da sie es gewohnt sind im Trüben zu fischen oder in diesem Fall zu schwimmen.

    Der Flussarm ist nur noch Kulisse.

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