Zentralbank schlägt eine Erhöhung des Mindestlohns vor

Asunción: Die Zentralbank von Paraguay (BCP) wird den Behörden, die jedes Jahr die Anpassung des Mindestlohns angesichts der kumulierten Inflation bewerten, eine Erhöhung um 81.135 Guaranies vorschlagen.

Die Zentralbank von Paraguay (BCP) wird dem Nationalen Rat für Mindestlöhne (Conasam) vorschlagen, den Mindestlohn um 81.135 Guaranies zu erhöhen, was der jährlichen Abweichung der Inflationsrate (von Juni 2020 bis Mai 2021) entspricht, die ab dem Mai 2021, laut dem Verbraucherpreisindex (VPI)-Bericht, 3,7% betrug.

Conasam wird den Vorschlag prüfen müssen, um der Regierung die Erhöhung endgültig zu empfehlen oder nicht. Der derzeit geltende Mindestlohn beträgt 2.192.839 Guaranies, sodass die Arbeitnehmer bei einer Erhöhung ab Juli den Betrag von 2.273.974 Gs. erhalten.

Im Rahmen des Gesetzes Nr. 5.764 zur Änderung des Arbeitsgesetzbuches erfolgt die Neuanpassung des Mindestlohns nach einer Analyse der Mitglieder von Conasam, die sich jedes Jahr im Juni treffen, um die Variation des Verbraucherindexes und seine Auswirkungen auf die die Volkswirtschaft zu berechnen.

Wochenblatt / Mas Encarnación / Hoy / Beitragsbild Archiv

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3 Kommentare zu “Zentralbank schlägt eine Erhöhung des Mindestlohns vor

  1. Also, welches Interesse hat eine Zentralbank überhaupt an einer Mindestlohnerhöhung?
    Der Arbeitgeber, der die Mindestlöhne bezahlen muss, muss das Geld ja wieder reinkriegen. Er erhöht die Preise. Aber nicht nur um den Lohn, sondern auch um die steigenden Kosten, denn die Mindestlohnerhöhung verteuert die Preise aller Dinge die er einkaufen muss. Dazu möchte er privat natürlich auch mehr Geld haben, denn sonst würde sein Gewinn, bezogen auf Sachewerte, sagen wir mal Brote, die teurer werden, sinken. Der preis seiner Waren steigt also nicht nur um den erhöhten Mindestlohn, sondern überproportional. Und auf allem schlägt der Staat nun noch seine Steuern drauf. Denn auch der Staat will ja nicht weniger einnehmen, bei gestiegenen Preisen..
    Die Inflation ist also überprotional groß, bezogen auf den Mindestlohn. Konte sich der Mindestlöhner vor der Erhöhung sich noch 100 Brote leisten, kann er nach seiner Lohnerhöhung und sobald die sich auf die Preise durchgeschlagen hat, nur noch 95 Brote leisten. Trotz, bzw. gerade wegen der Lohnerhöhung.
    Lohnerhöhungen machen NUR dann sinn, wenn auch die Produktivität steigt. Ist der Arbeiter besonders gut, und stellt 50% mehr her als sein Kollege oder sind seine Waren von besserer Qualität, dann und nur dann verdient er eine Lohnerhöhung.
    Allen vom Staat oder Gewerkschaften aufgezwungenen Lohnerhöhungen stehen keine Produktivitätserhöhungen gegenüber und deshalb schädlich für die Wirtschaft und Menschen und die die darunter am stärksten leiden, sind die Mindestlöhner und armen Menschen selber, denn wer sich nur 100 Brote leisten konnte und nun nur noch 95, tut es mehr weh, als dem der sich 10.000 Brote leisten konnte. Denn der braucht trotzdem nur 100 im Monat.
    Arme Menschen schreien nach Mindestlöhnen und schneiden sich damit selbst ins Fleisch, weil die dumm wie Brot sind. Der Regierung aber, die die Mindestlöhne versprechen, beschafft das die Stimmen der Armen, eben weil die dumm wie Brot sind und von Wirtschaft so viel verstehen wie Kühe vom Eierlegen.
    Es ist reiner Populismus!
    Aber welchen Nutzen hat nun ausgerechnet die Zentralbank, um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen:
    Jede Geldentwertung und genau das ist es was eine Mindestlohnerhöhung darstellt, weil sich die Menge der hergestellten Waren/Dienstleistungen nicht erhöht, verursacht, dass der Staat weniger Schulden zurück zahlen muss. Er bekommt vom Sparer, der auf sein Haus spart oder seine Altersvorsorge, Geld für 100 Brote geliehen, zahlt aber nach etlichen Jahren und Geldentwertungen nur Geld für 50 Brote zurück.
    Mindestlöhne verteuern also letztendlich nicht nur die Waren überproportional, sondern sie fressen auch die Ersparnisse und die Renten der Menschen auf.
    Und zwar die Renten und Ersparnisse DER ARMEN MENSCHEN.
    Denn die reichen Menschen haben Sachwerte. Sie haben Häuser, Grundstücke, Firmen, Aktien und Rohstoffe, die automatisch im Preis steigen, wenn die Mindestlöhne steigen, weil das die Geldmenge erhöht, die den gleichbleibenden Sachwerten gegenübersteht.
    Der Reiche wird reicher, die Armen ärmer und ihre Ersparnisse, die sie NICHT in Sachwerte anlegen, weil sie sie zur Bank tragen, also letztendlich auch zur Zentralbank, weil sie Staatsanleihen kaufen, also eben dem Staat Geld leihen. Oder sie stecken es in ihre Socken, was noch schlimmer ist.
    Deshalb ist es im Interesse des Staates und der Zentralbank, dass die Mindestlöhne steigen, weil sie die armen Leute damit so richtig ausnehmen können.
    Und deshalb bringt der Staat, über die Schulen, den Menschen auch nicht bei, wie man sein Geld gut anlegt. Dieses Wissen haben nur die Reichen und das soll auch so bleiben.
    Fazit: Jede Mindestlohnerhöhung schadet und zwar ganz besonders den armen Mindestlöhnern und nicht den Reichen! Einziger Nutznießer ist der Staat, denn der entschuldet sich auf diesem Weg, zu lasten der kleinen Sparer und Rentner.

    1. Die Gehaelter aller Staatsbediensteten, Beamten, etc sowie die Gehaltsstaffelungen bei den mennonitischen Kooperativen und Institutionen basieren sich alle auf das aktuelle Mindestmonatsgehalt. Zum Beispiel du verdienst 2.67 Mindestmonatsgehaelter als Lohn. Das bedeutet dann du verdienst 2.191.000 Gs Mindestmonatsgehalt x 2.67 = 5.849.970 Guaranies ist dann dein Gehalt.
      Darauf basiert sich die ganze Lohnstaffelung des oeffentlichen Sektors, wie der Parlamentarier, Senatoren, Abgeordnete, Ministergehaelter, CEO der Wasserkraftwerke sowie deren Angestellten, etc.
      Ueber Ersparnisse musst du dir keine Sorgen machen – die hat der kleine Mann nicht, also 90% der Paraguayer hat keine Ersparnisse und die Reichen sind sowieso alle in der Viehwirtschaft taetig deren Einkommen sowieso um ein Multiples vorher gestiegen ist. Die Sektoren in denen die Reichen taetig sind haben gerade vorher schon die Preise (also deren Einkommen) angezogen – wie z.B. es jetzt die Fleischpreise tun. Es trifft also die Reichen nicht und die Armen auch nicht da die Armen keine Ersparnisse haben und damit auch nichts verlieren koennen.
      Diejenigen die was auf der Strecke bleiben ist der Mittelstand der hohe Ausgaben, also operative Kosten hat und der stark von Arbeitskraefte abhaengt – also der Milchbauer vor allem in Paraguay. Die Preise die der Milchbauer erhaelt muessten eigentlich um ein Multiples gestiegen sein da gerade an der Base die Betriebskosten erschreckend hoch sind weil gerade deren “Input” sich verteuert.
      Ich bin mir sicher so mancher Milchbauer wir diesesmal seinen Angestellten sagen dass es keine Gehaltserhoehung geben wird und sie gehen koennen wenn sie das nicht so annehmen.
      Beim Viehzuechter, Landwird und Drogenbauern, sowie Staatsbediensteten macht es ja nichts aus den Mindestlohn anzuziehen da diese sehr geringen bis keinen Input haben – diese Sektoren haben keine operativen Kosten.
      Der Mindestlohn wird angehoben da sich das Gehalt der Staatsbediensteten dadurch hebt und auch der Entscheidungstraeger im Lande. Sie goennen sich nur selber was Gutes damit.

  2. @Nick
    Zitat: “Lohnerhöhungen machen NUR dann sinn, wenn auch die Produktivität steigt.”
    Genau.
    Nur in Paraguay will der Arbeitnehmer fuers Diplom bezahlt haben obwohl er nichts mehr leistet als jemand ohne Diplom.
    Die Produktivitaet im Fleischsektor ist noch immer mehr oder weniger dieselbe wie vor 30 Jahre und Trotzdem sind die Fleischpreise heute 13 mal so hoch wie relativ zu 1970 z.B. 3 Guaranies zahltest du etwa 1975 fuer 1 Kg Fleisch (0.1% des Mindestlohnes) als das Mindestgehalt bei rund 3000 Guaranies lag und heute sagen wir mal zahlt man 30000 Guaranies fuer 1 Kg Fleisch wo der Mindestlohn bei 2.1 Millionen liegt (etwa 1.4% des Mindestlohnes). Heute 2021 ist der Fleischpreis etwa 13 mal so hoch wie rum 1975. Inflation schon miteingeschlossen da es relative Zahlen sind relativ zum aktuellen Mindestgehalt jeweils der Zeit. Die reale Aufwertung des Fleischpreises liegt von 1975 zu 2021 bei rund 1300% (das schon relativ zum aktuellen Mindestgehalt der die Inflation beinhaltet). Hat das Fleisch aber an realem Wert gewonnen? Nein, denn es ist immer noch dasselbe Fleisch dass heute nur noch kostenguenstiger geliefert werden koennte als 1975.
    Da ist was faul im Staate Daenemark.

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