Zhovkva lädt Paraguay ein, sich an der Umsetzung der Friedensformel zu beteiligen

Kiew: Der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes der Ukraine, Igor Zhovkva, hielt eine Videokonferenz mit der Leiterin des Zivilkabinetts der Präsidentschaft der Republik Paraguay, Lea Giménez, ab. Dabei erörterten sie Gemeinsamkeiten.

Die Parteien erörterten die Umsetzung der Vereinbarungen, die während der Gespräche zwischen den Präsidenten der Ukraine und Paraguays am 9. November getroffen wurden.

Zhovkva dankte der paraguayischen Seite für die humanitäre Hilfe an die Ukraine und die ständige Unterstützung unseres Landes im Rahmen der internationalen Organisationen.

Der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes informierte Gimenez über die Bemühungen der Ukraine um einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Welt auf der Grundlage der ukrainischen Friedensformel. Er lud Paraguay ein, sich an der Umsetzung dieser Formel zu beteiligen, insbesondere an der Vorbereitung des Weltfriedensgipfels.

Um die Präsenz des ukrainischen Staates in der Region zu stärken, erörterten die Gesprächspartner getrennt die Möglichkeit, einen ukrainisch-lateinamerikanischen Gipfel zu organisieren. “Das ukrainisch-lateinamerikanische Gipfeltreffen wird ein neues Bindeglied in den Beziehungen unseres Staates zu den Ländern der Region sein”, sagte Zhovkva.

Präsident sicherte Selenskyj seine Unterstützung zu

Die Seiten koordinierten auch die Positionen der Ukraine und Paraguays im Vorfeld bevorstehender internationaler Ereignisse.

Wolodymyr Selenskyj erörterte am 9. November mit dem paraguayischen Präsidenten Santiago Peña die Friedensformel und die gemeinsame Arbeit auf internationalen Plattformen.

Wochenblatt / Ukrinform

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2 Kommentare zu “Zhovkva lädt Paraguay ein, sich an der Umsetzung der Friedensformel zu beteiligen

  1. Bald ist wirklich Frieden. Die westlichen Milliarden sprudeln nicht mehr wie früher, werden in anderen Konflikten benötigt und der Schauspieler im Tarnanzug macht bald das Licht aus.
    Paraguay sollte nicht immer Tote Pferde reiten, lieber eine eigene Rolle in einer neuen, multipolaren Welt suchen.

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  2. Neues Buch: The Conflict in Ukraine. Nova Science Publishers, 2023
    Einführung
    Das ist eine Zusammenfassung des Buches [1]: https://novapublishers.com/shop/the-conflict-in-ukraine-psychopathology-and-social-aspects/ Die Abspaltung Russlands von Europa begann 1917 und setzte sich danach fort. Wenn die Macht nach Russland übergeht, wird sich die Qualität vieler Dienstleistungen und Produkte verschlechtern. Ein autokratischer Führungsstil entmutigt Kritik. Zu den Merkmalen dieses Stils gehören im Gesundheitswesen der paternalistische Umgang mit Patienten und Mobbing von Kollegen, wenn sie fachlich suboptimale Vorschriften nicht befolgen oder an einer dubiosen Forschung nicht teilnehmen wollen (Kapitel 9). Der vernünftige Vorschlag wurde 2013 veröffentlicht: „Russland muss in die Welt und die europäische Gemeinschaft einbezogen werden … Eine Reform der NATO und der Europäischen Union (EU) mit der Bildung einer Konföderation von Vancouver bis Wladiwostok ist nötig“ [2]. Große Projekte könnten von der globalisierten Menschheit verwirklicht werden. Die „Sondermilitäroperation“ (SMO) in der Ukraine verstößt gegen internationales Recht. Allerdings könnten die russischsprachigen Provinzen im Osten und Süden der Ukraine zur Russischen Föderation (RF) gehören, wenn die Bewohner dies wirklich wollen. Die Wahl des Volkes kann nur unter den Bedingungen einer internationalen Friedensmission nach einer Entmilitarisierung entsprechender Gebiete zuverlässig festgestellt werden. Es soll darauf hingewiesen werden, dass etwa 83 % der ukrainischen Bevölkerung im 1991 Referendum für die Unabhängigkeit gestimmt haben. Die Stimmen für die Unabhängigkeit schwankten zwischen 95 % im Westen des Landes, 76,5 % in der Region Donezk und 54 % auf der Krim [3].
    Kapitel 1. Internationale Konflikte und Demographie
    Der ökologische Schaden ist proportional zur Bevölkerungsdichte. In vielen Regionen herrscht Wasserknappheit, während die landwirtschaftliche Produktion teilweise durch Übernutzung der Wasserressourcen, Grundwasserverarmung und Entwaldung aufrechterhalten bleibt. Die Menschheit befindet sich in einer demografischen Sackgasse, und es wurden keine realistischen Lösungen vorgeschlagen. Solche Lösungen würden einen Verzicht auf bestimmte Klischees und die Verbreitung neuer Grundsätze erfordern, insbesondere, dass keine Bevölkerungsgruppe auf nationaler oder internationaler Ebene, weder ethnische noch konfessionelle Minderheiten, durch ein schnelleres Wachstum Vorteile erlangen dürfen. In der ehemaligen Sowjetunion (SU) führen interethnische Geburtenunterschiede und Migrationen zu einem relativen Wachstum bestimmter Minderheiten. Demografische Tendenzen in einigen anderen Teilen der Welt werden analysiert [1]. Die Geburtenkontrolle wurde durch vermeintliche nationale Interessen verschleiert: Das Bevölkerungswachstum sollte die Souveränität und Verteidigung stärken. Schwelende internationale Konflikte tragen zum Bevölkerungswachstum in bestimmten Regionen bei.
    Kapitel 2. Der Konflikt um die Ukraine: Hintergrund
    Die Ukrainische Sowjetrepublik wurde nach 1917 unter Missachtung ethnischer und sprachlicher Realitäten gegründet. Die Übergabe der Krim an die Ukraine im Jahr 1954 war die Entscheidung von Nikita Chruschtschow. Die meisten Einwohner im Süden und Osten der heutigen Ukraine sind russische Muttersprachler. Eine adäquate Lösung wäre die Teilung zwischen der RF und EU nach Referenden unter internationaler Kontrolle in jeder Provinz. Das polnische Territorium könnte im Osten erweitert werden, im Austausch für die deutschen Gebiete im Westen des Landes. Entsprechend der ethnischen und sprachlichen Realität gibt es in der Ukraine zahlreiche Russland-Sympathisanten, die eigene, aber auch russische Interessen verfolgen. Deswegen fließt ein Teil der Auslandshilfe in die Korruptionskanäle und trägt indirekt zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region, nicht aber zu den militärischen Anstrengungen bei.
    Kapitel 3. Der aktuelle Konflikt
    Der erklärte Grund für SMO war die antiseparatistische Aktivität der Ukraine im Donbass seit 2014. Grundsätzlich ist die Bekämpfung des Separatismus innerhalb nationaler Grenzen vertretbar, z.B. russische Militäreinsätze im Nordkaukasus (1994-2009). Die Ukraine wurde in ihren Grenzen von 1991 von allen Nationen einschließlich der RF anerkannt. Die jüngsten Referenden in besetzten Gebieten stießen auf Skepsis. Der sowjetische Kollektivismus hat Referenden und Wahlen beeinflusst. Fast jedermann wählte die Regierungspartei in der ehemaligen SU. Der Krieg lenkt die Menschen von internen Problemen ab. Die Inflation trennt Senioren von ihren Ersparnissen. Alle am aktuellen Konflikt Beteiligten (tatsächlich oder auf dem Papier) erhalten den Kriegsveteranenstatus und erlangen damit Privilegien gegenüber Mitbürgern. Das ist ein der Motive, sich an SMO zu beteiligen und deren Ausmaße zu übertreiben. Darüber hinaus waren die reichlich bemannten Milizen sowohl im Donbass als auch im Nordkaukasus ein Mittel gegen die Arbeitslosigkeit, die durch die Übervölkerung im letzteren Gebiet und die Schließung von Kohlebergwerken im ersteren verursacht wurde.
    Kapitel 4. Friedensinitiativen
    Eine tragfähige Lösung soll durch internationale Verhandlungen gefunden werden. Die Frage ist allerdings, ob es verantwortungsvolle Verhandlungspartner gibt. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts hat gezeigt, dass einige europäische Leaders kurzsichtige Entscheidungen trafen. Die Hauptsache ist, einen Krieg in Europa zu vermeiden. Die Folgen wären wie vor 100 Jahren für beide Seiten ungünstig, während Gewinner werden diejenigen sein, die draußen bleiben. Russischsprachige Gebiete im Osten und Süden der Ukraine könnten Teile der Russischen Föderation werden, wenn die Einwohner das wirklich wollen. Es scheint keine Gründe zu geben, warum die Ukraine nicht Mitglied der NATO und EU werden kann. Eine optimale Lösung wäre die Mitgliedschaft sowohl der RF als auch der Ukraine in den genannten Organisationen mit ihrer Ausdehnung bis zum Pazifischen Ozean. Einige Petitionen an Wladimir Putin mit Friedensvorschlägen werden besprochen [1].
    Kapitel 5. Die Umwelt
    Der Ukraine-Krieg hat die Umweltpolitik in Europa und weltweit verhindert. Der Krieg selbst ist schädlich für die Umwelt, hat globale Auswirkungen, verschlechtert die Energie- und Nahrungsmittelversorgung. Da die Lebensmittelpreise steigen, werden einige Länder die Wälder weiterhin in Felder umwandeln. Internationale Spannungen und Konflikte sind einer der Gründe für die Förderung der Natalität in Russland und einigen anderen Ländern. Angesichts der weltweiten Übervölkerung ist eine pronatalistische Politik irrational.
    Kapitel 6. Ankurbeln der Preise für fossile Brennstoffe durch Überschätzung strahlungsbedingter Risiken
    Bestimmte Umweltschützer handeln im Einklang mit den Interessen von Unternehmen und Regierungen, die Erdöl und Erdgas verkaufen. Die Überschätzung strahlungsbedingter Risiken unterstützt die Aufrufe zum Rückbau von Kernkraftwerken. Gesundheitsrisiken und Umweltschäden sind bei Kohle und Öl am größten, bei Gas geringer und bei der Atomenergie – der sauberen und praktisch unerschöpflichen Energiequelle – noch viel geringer [4,5]. Langfristig werden nicht erneuerbare fossile Brennstoffe immer teurer, was zum Bevölkerungswachstum in den brennstoffproduzierenden Ländern und zur Armut anderswo beiträgt. Der Unfall von Tschernobyl wurde ausgenutzt, um die Kernenergie abzuwürgen. Die Eskalation von Konflikten trägt zum Anstieg der Preise für fossile Brennstoffe bei. Analog zum Unfall von Tschernobyl hat die Abschaltung des Kernkraftwerks Saporoschje (des größten in Europa) die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen erhöht. Der gewichtigste Kritikpunkt gegen Atomkraftwerke ist, dass sie potenzielle Kriegsziele sind. Militärische Drohungen sind Argumente gegen die Nutzung der Atomkraft zur Stromerzeugung. Offenbar war der Anstieg der Preise für fossile Brennstoffe eines der Motive für die Auslösung des Ukraine-Krieges und für die Drohungen mit Atomwaffen [6].
    Kapitel 7. Religiöser Aspekt
    Die antireligiöse Propaganda in der ehemaligen SU war effizient, und die Mehrheit der jungen Menschen war atheistisch. In der Ukraine, insbesondere in den westlichen Regionen, dürfte dies anders gewesen sein. Nach der Revolution von 1917 wurde Gottlosigkeit leicht akzeptiert, nicht nur aufgrund der Propaganda, sondern auch, weil der Glaube nicht so tief verwurzelt war, wie es manchmal angenommen wird. Die Träger des Glaubens gehörten überwiegend zur Mittelklasse, die von Bolschewiken zerstreut wurde. Anscheinend sind die meisten heutigen Kirchgänger, Priester und Kirchenbeamte Atheisten oder Agnostiker und folgen die vorgeschriebene Ideologie. Dies gilt auch für den Patriarchen von Moskau Kirill, der die Ukraine-Invasion gutheißt, keine Bereitschaft zeigt, Frieden zu suchen und den Krieg als einen apokalyptischen Kampf gegen böse Mächte darstellt [7]. In Vorbereitung auf das Ende des kommunistischen Regimes schickten die Partei- und Militärfunktionäre ihre Kinder auf theologische Akademien. Die Russisch-Orthodoxe Kirche befürwortet den Bruderkrieg. Armenien, die älteste christliche Nation, wurde nicht unterstützt. Berichten zufolge studiert Putin den Sufismus und sympathisiert mit dieser islamischen Lehre [8]. Der einflussreiche Ideologe Alexandr Dugin arbeitete an Interpretationen des Sufismus [9]. Ramsan Kadyrow erklärte den Ukraine-Krieg zum Dschihad, forderte die russischen Muslime auf, die „Dämonen“ zu bekämpfen und die Ukraine zu verwüsten [10]. Angesichts der Unberechenbarkeit von Terroristen mit religiösen Motiven sollten diese Motive von der Strafjustiz als erschwerende Umstände angesehen werden. Dies muss auch für Aufrufe zu Krieg und Gewalt gelten, die auf religiöser Rhetorik basieren.
    Kapitel 8. Psychologische Aspekte
    Es ist bekannt, dass Kindesmisshandlung mit verschiedenen psychischen Abweichungen im späteren Leben des Opfers verbunden ist. Kindesmisshandlung war in der SU ein Tabuthema. Einigen Schätzungen zufolge ist die Prävalenz familiärer Gewalt in der RF 45-70-mal höher als zum Beispiel in Frankreich und Großbritannien; eine Literaturübersicht gibt es in [11]. Die Einstellung einiger Fachleute und der Öffentlichkeit ist teilweise tolerant. Es gibt weder einen offiziellen Standpunkt noch klare Richtlinien. Nur die Spitze des Eisbergs (schwere Verletzungen, Todesfälle) spiegelt sich in der Statistik wider. Dennoch hat Wladimir Putin 2017 eine Gesetzesänderung unterzeichnet, die einige Formen häuslicher Gewalt entkriminalisiert [12]. In seinen Biografien wurden sowohl Mobbing als auch familiäre Gewalt beschrieben [13-16]. Es gibt die Meinung, dass Putins Phantasma von der Entnazifizierung der Ukraine eine fixe Idee ist, die auf verworrenen Erinnerungen an das basiert, was er über den Zweiten Weltkrieg gehört hat [13,17]. Dank diesem Kindesmisshandlungsfall bestehet die „Gefahr, in einen Atomkrieg zu geraten“ [17]. Darüber hinaus gehören zu einigen defensiven Verhaltensweisen der Angriff auf Schwächere und die Unterwerfung unter dominante Personen. Letzteres scheint sich in Putins Beziehungen mit Ramsan Kadyrow, dem Chef der Republik Tschetschenien, widerzuspiegeln. In Russland gibt es ein Stereotyp der „Tschetschenophobie“ [18]. Im November 2022 verlieh Wladimir Putin Kadyrows Ehefrau, die vierzehn Kinder hat, die Medaille für Mutterheldinnen. Laut Wikipedia hat Kadyrow drei Frauen. Tschetschenien erhält erhebliche Unterstützung aus dem Bundeshaushalt.
    Bestimmte Kriegsanstifter neigen dazu, sich als Propheten und Weltretter darzustellen. Einige von ihnen gehen aggressiv gegen wahnhafte Ziele vor, wie es bei der „Entnazifizierung“ der Ukraine der Fall zu sein scheint. Bemerkenswert ist, dass solche Ideen virulent sind. Geistig gesunde Menschen können für psychotische Aufrufe empfänglich sein. Eine prädisponierende Kondition ist Fremdenangst und die Projektion vom Hass. In der ehemaligen Sowjetunion war Paranoia sowohl in regierenden Sphären als auch in der Bevölkerung erkennbar. Paranoide Politiker suchen nach neuen Feinden und lassen alte Hassgefühle wieder aufleben, was wir heute auch beobachten. Je fremder eine Person ist, desto besser ist sie oder er als Ziel für die Externalisierung geeignet. Der Feind wird zum Reservoir für negierte Aspekte vom Selbst. Unkenntnis über andere Länder, irreführende Propaganda, unterdrückte Scham und Neid tragen zur Feindseligkeit bei. Neidische Menschen neigen dazu, denen die Schuld zu geben, die ihnen Scham beim Vergleich bereiten. Einige heutige Funktionäre sind Nachkömmlinge von Landbewohnern, die um das Jahr 1917, vom Neid bewegt, Herrenhäuser niederbrannten und Gewaltverbrechen begingen.
    Kapitel 9. Das Gesundheitswesen
    Zu den Mechanismen, die zum Fortbestehen suboptimaler und veralteter Methoden im Gesundheitswesen beitragen, gehören der Mangel an beruflicher Autonomie sowie ein autokratischer oder militärischer Führungsstil, der Polemik und Kritik entmutigt. Experten waren sich darüber im Klaren, dass bestimmte Anweisungen veraltet waren, zogen es jedoch vor, ihre Meinung nicht zu äußern. Seit den 1980er Jahren wurden zahlreiche ehemalige Partei- und Militärfunktionäre, deren Angehörige und Schützlinge in Bildungs-, Wissenschafts- und Medizineinrichtungen eingeführt. Da einige von ihnen harte und sorgfältige Arbeit nicht gewohnt sind, waren sie in Fehlverhalten (misconduct) unterschiedlicher Art verwickelt [19,20]. Diejenigen, die tatsächlich oder auf dem Papier am Ukraine-Krieg teilgenommen haben, erhalten den Kriegsveteranenstatus und Privilegien gegenüber Mitbürgern. Einige von ihnen werden Positionen an Forschungs-, Ausbildungs- und Gesundheitseinrichtungen besetzen, ohne darauf vorbereitet zu sein. Suboptimale und veraltete Methoden im russischen Gesundheitswesen werden besprochen, insbesondere invasive Eingriffe, die ohne ausreichende Indikationen verwendet werden [1]. Im Hinblick auf die Brustkrebsinzidenz haben sich beispielsweise Millionen Frauen in RF ohne ausreichende Indikation einem Halsted- oder Patey-Eingriff mit Resektion der Pectoralis Muskel unterzogen. Dutzende Millionen Zervixschleimhautektopien (Pseudoerosionen) wurden ohne zytologische Tests kauterisiert [1].
    Kapitel 10. Herausforderungen durch die Pandemie
    Das Thema Covid-19 wird aufgebauscht und mit Politik vermischt. Einschränkungen dienen dazu, in die bürgerlichen Freiheiten einzugreifen und Menschen von internen Problemen wie der mangelnden Gesundheitsversorgung abzulenken. In der RF trägt die Unterdrückung des Individualtourismus dazu bei, lokalen Voluntarismus und die Korruption zu verschleiern. Es liegen Berichte über Komplikationen nach Covid-19-Impfungen vor. Die Dunkelziffern sind nicht bekannt. Zugegebenermaßen werden die Covid-Probleme durch den Ukraine-Krieg überschattet.
    Kapitel 11. Die Zahnmedizin
    Das Motto des sowjetischen Gesundheitswesens war eine Priorität der Prophylaxe, die durch Massenuntersuchungen (sog. Dispensarisierungen) einschließlich Zahnbehandlung realisiert wurden. Heute wird dieses Programm wieder belebt. Die Zahnbehandlungen erfolgten unter Zeitdruck. Untersuchungen mit der Sonde wurden oft mit übermäßiger Kraft durchgeführt. Als diagnostische Kriterien von Karies wurde das Haken der Sonde in einer Fissur, eine fokal aufgeraute, verfärbte oder erweichte Oberfläche angesehen. Frühe und fragliche Kariesstellen wurden mittels trockener Präparation manchmal mit stumpfen Rotationsinstrumenten behandelt. Zusammen mit suboptimaler Qualität der Füllstoffe führte das zur Beschleunigung des Restaurationszyklus. Was die Endodontie betrifft, so ist es auf Röntgenbildern sichtbar, dass die Qualität der Wurzelbehandlung oft unzureichend war. Die Behandlungsqualität wurde auch durch eine begrenzte Verfügbarkeit wirksamer Anästhetika beschränkt. Die Zahnextraktion mit Kürettage der Alveole soll hier auch erwähnt werden. In der internationalen Literatur wird eine schonende Kürettage empfohlen. In Russland wurde sie manchmal intensiv durchgeführt, mit dem Ziel einer vollständigen Entfernung vom Granulationsgewebe, welches sich visuell nicht immer von normalem Zahnfleisch unterscheiden lässt. Eine übermäßige Kürettage der Alveole, insbesondere bei Patienten mit Gingivarezession, kann zu einer Wurzelentblössung benachbarter Zähne beitragen, was unter Umständen weitere Extraktionen zur Folge hat. Beim Zahnziehen in einer staatlichen Poliklinik wird manchmal eine Auswahl zwischen bezahlter und kostenloser Lokalanästhesie angeboten. Die Anästhesie ist nach einer kostenlosen Injektion unvollständig. Bei der nächsten Extraktion wird der Kunde eher bezahlen. Im Prinzip deckt die Pflichtversicherung grundlegende zahnärztliche Behandlungen. Die Rentner und andere berechtigte Bürger können einen einfachen Zahnersatz kostenlos bekommen. Eine unterschwellige Zahlung wird aber manchmal erwartet. Die weitgehende Privatisierung der Zahnmedizin hat neue Probleme mit sich gebracht. Einige Zahnärzte vermeiden konservative Behandlungen und manipulieren ihre Patienten in Richtung Exodontie und Zahnersatz [21]. Eigentlich braucht Russland eine ausländische Hilfe in Sachen Gesundheitswesen einschließlich Zahnheilkunde. Die Zusammenarbeit wird aber durch die fortbestehenden Konflikte verhindert.
    Abschluss
    Der Ukraine-Krieg und die militaristische Rhetorik lenken die Menschen von internen Problemen wie Mängel des öffentlichen Gesundheits- und des Sozialwesens ab. Die Aufrufe zum Einsatz von Atomwaffen z.B. von Dmitri Medwedew und Ramsan Kadyrow [10,22] sowie Dschihad-Erklärungen des Letzteren basieren auf dem tief verwurzelten sowjetischen Atheismus, während religiöses Vokabular für politische Zwecke missbraucht wird. Bestimmte ethnisch nichtrussische Subjekte der RF können an einer Fortsetzung des Bruderkrieges interessiert sein; und es gibt Bedenken, dass Wladimir Putin unter ihren Einfluss geraten ist. Eine bevorzugte Alternative wäre eine internationale Führung, die auf moralischen Grundsätzen, Bescheidenheit und gegenseitiger Hilfe basiert und auf die Erhaltung des menschlichen Lebens und der Gesundheit abzielt. Die globalisierte Menschheit könnte große Projekte verwirklichen, um die Lebensqualität von Milliarden Menschen zu verbessern und Arbeitsplätze zu schaffen. Das wäre eine vernünftige Alternative zu übermäßigen Militärausgaben.
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