Zukunftsangst

Itacurubi de la Cordillera: Einer der schönsten Rückzugsorte des Landes ist Gegenstand eines erbitterten Erbstreits. Eheliche und uneheliche Kinder versuchen zu retten, was zu retten geht. Mit welchem Ausgang?

Über 35 Jahre machte der mittlerweile verschiedene Ovidio Jara aus dem Grundstück das was es heute ist, ein Anzugsort für Touristen. Allerdings wurde dieser denen erst ab 2011 unter dem Namen Cabaña Ita Kua zugänglich gemacht.

Das Geschäft floriert. Mehr Bestellungen als Kapazitäten sind ständig vorhanden. Auch wenn es nicht so scheint, war Don Ovidio nachlässig. Nicht mit dem Grundstück oder seinen Plänen – jedoch mit dem Grundstückstitel. Auf privater Ebene sorgte er innerhalb und außerhalb der Ehe für reichlich Nachwuchs. Nun, nachdem der ehemalige Oberst der paraguayischen Streitkräfte seit 18 Monaten tot ist, entfachte sich ein Erbstreit unter den Nachfahren.

Die ehelichen Kinder versuchen alles um den Betrieb am Laufen zu halten. Haus und Hof ist unter ihrer Administration. Damit ist ein Konflikt vorprogrammiert. Straf- wie auch zivilrechtlich gehen sie gegen ihre Halbgeschwister vor, die auch nicht davor zurückschrecken Campesinos auf einen Teil des Grundstücks anzusiedeln, um den Druck zu erhöhen.

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Rodrigo Jara Rotela, ehelicher Sohn von Ovidio Jara erklärte gegenüber der Tageszeitung Última Hora, dass seine Halbgeschwister ihm und seiner Mutter es fast unmöglich machen, aufs Grundstück zu gelangen.

Die rund 30 Campesinos, die in Wirklichkeit keine sind, da auch staatliche Funktionäre darunter weilen, besetzen das Land und zäunen es ein. Und tatsächlich hat das komplette Areal keinen Grundstückstitel. 1981 wurde Jara das Grundstück enteignet. Da er jedoch unter der Stroessner Regierung niemals eine Entschädigung ausgezahlt bekam, verblieb das Indert Grundstück unter der Administration des Offiziers.

Vergangenen Freitag eskalierte die Situation, als Staatsanwälte und Polizisten die beiden Parteien vom Faustkampf abbringen mussten. Ein Landvermesser war der Auslöser. Er sollte überprüfen ob die Campesinos innerhalb oder außerhalb des Grundstückes Stellung bezogen hatten.

Die drei Halbgeschwister Tania Salomé Jara Carrillo, Patricia Jara und Arturo Jara wollen sich nicht mit einem Trostpreis abfertigen lassen. Doch die Situation ist angespannt und verfahren. Rodrigo Jara Rotela geht davon aus, dass seine drei Halbgeschwister die Polizisten und Staatsanwälte gut bezahlen, damit sie ihnen Rückendeckung geben. Derzeit dürfen die ehelichen Kinder das Grundstück nicht betreten. Wie lange die Situation so bleibt ist unklar bei der paraguayischen Justiz.

Wochenblatt / Última Hora

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