Zuzug aus Inland sorgt für ärmliche Siedlungen

Asuncion: Zuerst muss ein Problem erkannt werden, bevor es gelöst werden kann. Der erste Schritt zum Thema Zuzug ist erfolgt, der zweite, noch viel wichtigere, steht noch aus. Währenddessen wächst die arme Gesellschaft.

Die im Inland beschränkten Verdienstmöglichkeiten lassen in Paraguay, wie auch in anderen Ländern Lateinamerikas, die Menschen in die Stadt abwandern. Hier angekommen, sehen sie sich konfrontiert mit fehlenden Lebensräumen und und noch mehr Armut.

In und um Asunción gibt es derzeit 405 Ansiedlungen verschiedener Größe, die ausnahmslos ohne Grundstückstitel bewohnt werden und denen meist jeglicher Service, wie Trinkwasser und Strom, fehlt. Wenn Strom vorhanden ist, dann nur deswegen, weil er illegal angeklemmt wurde. Trinkwasserzweckverbände bilden sich nicht, womit Bäche für Zu- und Abwasser genutzt werden. Eine Müllbeseitigung ist quasi inexistent.

Schon jetzt lebt 60% der paraguayischen Bevölkerung in Städten. Dieser Prozentsatz wächst weiter, wenn die Politik keine Möglichkeiten bzw. Grundvoraussetzungen schafft, die ein Leben im Inland lohnenswert machen. Auch wenn die Regierung den Plan hat, bis 2030 diese Siedlungen aus der Landschaft zu verbannen, d.h. Wohnlösungen für die jetzigen Bewohner zu finden, ist es neben dem Sekretariat für soziale Aktion (SAS), das Grundstücke kauft, ehe die Organisation „Techo“ mit rund 550 Freiwilligen bewohnbare Unterkünfte für die 40.000 Familien baut, noch ein steiniger Weg.

Das Wohnungsbausekretariat (Senavitat) steht in Verbindung mit dem Planungsekretariat (STP). Von rund 8 Millionen US-Dollar sollen Projekte entstehen, um Lösungen für die Personengruppe zu errichten.

Wochenblatt / La Nación

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5 Kommentare zu “Zuzug aus Inland sorgt für ärmliche Siedlungen

  1. Ja und in einem dieser wohnungsbauprojekte, dem bañado takumbu, soll ein ganzes viertel, welches sich ueber jahrzehnte gewachsen ist, adphaltierte strassen, kirchen und schulen hat, einfach geschrottet, 4 meter aufgefuellt und die anwohner in mini-haeuser in grundstuecken 10 auf 12 m gequetscht werden (diese groesse ist zu klein um zu titulieren) und die restlichen 3/4 der flaeche an auslaendische unternehmen verkauft werden. Viele der betroffenen leute haben schoene haeuser, fuer die sie jahrelang gearbeitet haben. Sie sind nicht illegal, sondern haben eine legale ocupacion de tierra, koennen diese aber nicht titulieren. Viele zahlen freiwillig licht und wasser und sind nicht «marginale», wie sie a gestempelt werden. in diesem fall ist ein solches projekt nicht sozialer wohnungsbau, sondern ein schwindel.

    1. Dieser Kommentar strotzt nur so von Unkenntnis. Asphaltierte Strassen gibt es da keine, da sind meistens mit Müll übersäte Erdwege. Bis zu einem gewissen Gebiet gibt es Strom und Wasser… und das auch nur weil dies ein Grundbedürfnis darstellt, da hat der Präsident Paraguays ein Dekret unterzeichnet. Freiwillig Wasser und Strom bezahlen? Im LEBEN nicht. Ich hab Infos aus erster Hand, dass Essap und andere Wasserversorger die katastrophale Zahlungsmoral der Paraguayer immer wieder bemängelt.
      Wenn Sie von dem Projekt “Costanera Sur” sprechen, ist mir nicht bekannt das 3/4 der Fläche an ausländische Firmen verkauft werden soll, die meisten Gebiete sind wirklich für den Wohnungsbau vorgesehen, ein kleiner Teil für Gewerbe und Industrie, aber von ausländischen Firmen ist da keine Rede von.

      Und eine legale Okkupation gibt es nicht. Die Leute sind allesamt illegal da, das ist kein Bauland, weil im Überschwemmungsgebiet liegend.

  2. das Problem gibt es aber nicht erst seit heute (Zuzug aus dem Inland). das fing in den 60ziger Jahren schon an, vielleicht sogar schon früher. Billig Land und Hof verkauft (an die heutigen Grossgrundbesitzer), in die Stadt gezogen, Geld verprasst. Jetzt heisst es Land besetzen und warten bis man es geschenkt bekommt. Verkaufen und wieder in die Stadt. ein Kreislauf

    1. Genau so ist. Diese Leute sind sowas von dreist, die wollen,trotz vieler Probleme, in den Überschwemmungsgebieten leben, um möglichst nah am Zentrum Asuncions zu sein. Cuidacoches, Fensterputzer oder Verkäufer sind für die einfache Geldverdienstmöglichkeiten. Dazu eine Dunkelziffer von Motochorros.

      Diese Leute sind auf dem Land wesentlich besser aufgehoben, dort könnten sie Land bewirtschaften, aber das bedeutet ja harte Arbeit.

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