Zwei Jahre Haft für lose Leinen

Carmen del Paraná: Vor zwei Jahren fuhr der damals 17-jährige Juan José Skrebec mit seinem Motorrad auf der Straße als ein unangeleintes Rind für einen schweren Unfall mit bleibenden Schäden sorgte. Der Eigentümer des Rindes wurde nun gerichtlich zur Verantwortung gezogen. Obwohl außerdem 200 Millionen Guaranies als Schadensersatz sowie 3 Millionen Guaranies pro Monat als Wiedergutmachung von Anwalt Johnny Flick gefordert wurden, ging das Richtertrio unter Führung von Fabián Iglesias nur auf die Forderung der Haftstrafe ein.

Tadeo Judas Nita Maiko, dem das Rind gehörte, wurde wegen Aussetzung eines Risikos zu zwei Jahren Haft verurteilt, was als historisch in diesem Land gilt. Sein Verteidiger, Eduardo Acuña, kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. Juan José Skrebec ist seit dem schweren Verkehrsunfall querschnittsgelähmt. Seine Eltern verfügen nicht über die finanziellen Mittel, um ihn situationsgerecht zu versorgen.

(Wochenblatt / Abc)

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5 Kommentare zu “Zwei Jahre Haft für lose Leinen

    1. Nicht Paraguay mit D verwechseln. Hier in Paraguay sind Rinder (und andere Viecher) auf den Strassen so normal wie der Sonnenaufgang.

      Wenn ich mit dem Auto ein Rind anfahre, dann wird genau GAR NICHTS passieren. Außer, daß mein Auto einen Schaden hat. Diesen werde ich selber bezahlen müssen. Es wird keine Ermittlungen der Polizei geben und kein Gerichtsverfahren.

      Sollte ich einen Anwalt beauftragen, der die Sache vorantreibt (ich bezahle mehrere Millionen Gs aus meiner eigenen Tasche), dann wird das ganze schon zur Staatsanwaltschaft gehen. Dort bleibt es dann liegen. Bezahle ich dann wieder, diesmal an die Staatsanwaltschaft, dann wird der Fall vielleicht nicht wegen Nichtigkeit (kommt täglich x mal vor im Land) fallengelassen, sondern landet nach kaum 2 Jahren vor dem Richter.

      Der empfiehlt letztlich eine gütliche Einigung, wo der Besitzer des Rindes meine Autoreparatur bezahlt und jeder seine Anwaltskosten. Ich bleibe also mehrere Tausend Euro im Minus.
      Desweiteren stehen die Chancen gut, daß der Besitzer des Rindes zu diesem Zeitpunkt vollkommen mittellos ist und gar nichts bezahlen kann.
      Selbst wenn er was hat, das hat längst seine Frau oder Sohn/Tochter und nicht mehr er.

      Unter diesem Gesichtspunkt – also der Justiz wie sie in Paraguay funktioniert – wird vielleicht klarer warum dieses Urteil so bemerkenswert ist. Das ist 1 Fall unter 1000; aber in diesem Fall gab es tatsächlich eine Strafe für total landesübliches (= verantwortungsloses) Verhalten!

    2. @Buchholz
      Aus welchem Land schreiben sie diesen Kommentar ??

      Doch sicher nicht aus Paraguay !
      HIER ist es normal das die Leute für ihre Rinder nicht genug Weide haben, das die Municipalidad damit rechnet das diese Riner die Strassenränder freifressen UND das diese Rinder besser wie ein Mata Buro (Stolperschwelle) sind.

      NEU ist allerdings, das hier überhaupt ein Urteil gefällt wird !

      Aber, um sie zu beruhigen, die Familie wird in die Arme der Sozialhilfe genommen (also nach 28 Anträgen, die alle bewiesen sein müssen) zahlt der Staat für alles.
      War ein Witz! Geht nur in D. so.
      Hier helfen die Nachbarn, es werden Aktivitäten zum Geld einnehmen unternommen (Fussballspiel mit Eintritt, Rifa, Sammeln, usw.)
      In D. würde so eine sammelnde Person von der Polizei abgeholt, hier fährt sie mit der Polizei sammeln (zumindest hier bei —- auf dem Campo)

      @ @Buchholz
      Lebe hier und verstehe das hier, dann rede über uns hier!

      @ 9mm
      Wieder mal ins Schwarze getroffen !

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