Zwei-Klassen-Gesellschaft: Private Krankenversicherung für Parlamentarier

Asunción: Anscheinend ist das öffentliche Gesundheitswesen in Paraguay doch nicht so gut, obwohl der Staatspräsident Horacio Cartes es als das “beste in der Welt“ bezeichnete. Warum haben Parlamentarier deshalb eine private Krankenversicherung und erzeugen so eine Zwei-Klassen-Gesellschaft?

Mitglieder der lateinamerikanischen Gesellschaft für Sozialmedizin (Alames Paraguay) und der Bewegung für das Recht auf Gesundheit fordern nun die Abschaffung der privaten Krankenversicherung für Parlamentarier.

„Die Ungleichheit in dem Gesundheitswesen von Paraguay muss abgeschaffen werden“, sagte Dr. Victoria Peralta von Alames Paraguay. Sie fügte an, dass die Ausgaben für private Versicherungen von Abgeordneten, Senatoren und Angestellte der Zentralbank von Paraguay (BCP) nicht korrekt seien.

„Im Falle der Abgeordneten und weitere Politiker werden pro Person 1,8 Millionen Guaranies jeden Monat, bei Mitarbeitern der BCP zwei Millionen Gs. monatlich, für private Krankenversicherungen investiert“, erklärte Peralta.

Nach ihren Angaben zufolge würden jährlich Millionen von US Dollar für Parlamentarier und Angestellte der Zentralbank ausgegeben, während das, was für jeden Bürger in die Gesundheit investiert werde, bei durchschnittlich sieben Millionen Einwohnern, nur ein Betrag von 38.000 Gs. sei.

„Der öffentliche Gesundheitsdienst sollte die beste Qualität für alle Bürger des Landes sein, es gibt keinen Grund für Unterschiede, basierend auf der Vorstellung, dass wir Menschen sind und gleich in der Würde sowie dem Recht sind. Gesundheit ist ein Grundrecht, aber es gibt anscheinend eine Zwei-Klassen-Gesellschaft“, sagte Peralta.

Wochenblatt / Ultima Hora

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7 Kommentare zu “Zwei-Klassen-Gesellschaft: Private Krankenversicherung für Parlamentarier

  1. Das kann einfach nicht stimmen! Wieso sollten Parlamentarier sich privat krankenversichern, wenn das öffentliche Gesundheitswesen “das beste der Welt” ist? Präsident Cartes ist doch sicherlich auch über die IPS abgesichert und vertraut auf die Leistungen des hervorragenden paraguayischen Gesundheitswesen. Auch sonst trägt Präsident Cartes viel zum Wohlbefinden der Bevölkerung bei, z.B. durch Schaffung und Erhalt von tausenden Arbeitsplätzen in einer gut funktionierenden Zigarettenindustrie. Und paraguayischer Tabak ist bekanntlich absolut nicht schädlich für die Gesundheit, Jedenfalls hatte dies der Gesundheitsminister kürzlich dem Volk verkündigt – der muß das doch wissen.

  2. Politiker und Ihre Familien hier müssen gezwungen werden öffentliche Spitäler zu benutzen und Ihre Kinder an öffentliche Schulen und Universten zu schicken, dann wird Paraguay erblühen.

  3. Das paragueische Gesundheitssystem ist das beste der Welt!
    Während in Westchina Millionen Bürger wegen kleinen Krankheiten wie Herzinfarkt etc. zum Arzt rennen und sofort behandelt werden, danach sogar noch leben, verursachen nicht nur die Behandlung sondern auch die Nachbehandlung Milliarden an Kosten (ne, nicht Guaranies, US$) im Gesundheitswesen.
    Hier im Eierland musst bei einem Herzinfarkt um vier Uhr ein Nümmerchen ziehen und kommst mit etwas Glück sogar um 12 Uhr einen Arzt zu sehen. Naja, wenigstens kostet weder Behandlung noch Nachbehandlung mehr als die Beerdigungskosten. Barato Land hier, in allen belangen. Die Gelder werden dringender benötigt, um irgendwo Brücken halbfertig zu stellen (es wird solange an einer Brücke gearbeitet, äh, gebastelt, bis Geld versickert ist, das ist meistens schon etwa in der Hälfte des Projekts der Fall).

  4. Neben der Luxusversicherung (meistens Migone, das von diesem korrupten Verbrecher Nicolas Leoz gekauft wurde) haben die Politiker auch noch eine medizinische Beratungsstelle im Kongress, wo es bestimmt auch kostenfrei Medikamente gibt. Also sobald der rechte Ringfinger etwas zwickt, geht man da hin und laesst sich gleich mal krankschreiben.

  5. Cartes hat schon recht mit seiner Aussage das dies das beste Gesundheitssytem der Welt ist, zumindest in Korruption und nichts können. Denn wer kann, und ärztliche Behandlung oder Medizin benötigt geht in die Nachbar Länder ins Hospital.

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