2013 – polarisiert von Rot oder Blau

Asunción: Politik ist nicht nur Handelsbereitschaft sondern auch der Umgang mit Statistiken, die wieder einmal sehr entscheidend sind. Keiner der Leser kann sich hundertprozentig sicher sein wer das Rennen in rund fünf Monaten machen wird, da es zu viele Faktoren gibt, die da hineinspielen. Einige Werte folgen hier:

Die Kandidaten der Parteien, die sich zur Wahl stellen, sind Horacio Cartes (ANR), Efraín Alegre (PLRA), Lino Oviedo (Unace), Miguel Carrizosa (Patria Querida), Aníbal Carrillo (Frente Guasu) und Mario Ferreiro (Avanza País).

Nach dem Amtsenthebungsverfahren von Fernando Lugo ging die ohnehin schwache Koalition zwischen Links und Liberal zu Bruch. Nur mit dieser Allianz konnte die PLRA 2008 den Wahlerfolg einfahren und Lugo gewann den Präsidentschaftsposten. Die einzige Möglichkeit erneut gegen die Colorados zu punkten wäre ein similärer Zusammenschluss, welcher jedoch auf steinigem Weg erarbeitet werden muss.

Die gestärkte Linke nach dem Amtsenthebungsverfahren geht keine Koalition mit Putschisten ein. Damit ist ein Großteil der Stimmen für die PLRA pfutsch. Übrig bleiben demnach die PDP von Rafael Fillizola und der Zusammenschluss Avanza País von Mario Ferreiro, die zumindest um die ANR Rückkehr zu vermeiden, die Liberalen unterstützen könnten.

Horacio Cartes (ANR) ist der reichste Mann des Landes weswegen es einer klugen Strategie bedarf, um seine Absichten zu bremsen. Politische Erfahrung fehlt ihm gänzlich jedoch ist er umringt von Personen, die mehr als ausreichend das Haifischbecken kennen.

Die Colorados werden voraussichtlich 800.000 Parteimitglieder in 2013 an die Urne bewegen können. Die Liberalen jedoch nur 560.000. Diese Zahlen erklären warum die PLRA die Unterstützung anderer Sektoren benötigen. Wichtige Hilfe dabei sind Fremdparteiwähler und die Unabhängigen, die keiner Partei angehören.

Wenn innerhalb der Linken es zu keinem größeren Bündnis kommt, geht die PLRA fest davon aus, dass auch ein Teil der Linken schlussendlich für sie wählt einfach nur um nicht zurück zu alten Gewohnheiten zu kommen. Obwohl alle als Putschisten gelten, wird den Colorados mehr Verantwortlichkeit für das Amtsenthebungsverfahren zugesprochen. Die Liberalen waren damals verärgert und ließen sich anstecken.

Somit wird alles darauf hinauslaufen ob Cartes oder Alegre gewinnt.

(Wochenblatt / Última Hora)

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8 Kommentare zu “2013 – polarisiert von Rot oder Blau

  1. also mir kommen wieder einmal die Tränen bei diesen Ultima hora Gewäsch. Die armen Liberalen waren nicht schuld, sie ließen sich von den bösen colorados anstecken und haben daher das Amtsenthebungsverfahren unterstützt. Lächerlich, absolut lächerlich. Da gab es einen mann, der vom ersten Tag der Regierungsübernahme der Koalition der Meinung war, er müsse der Präsident sein, da er über die meisten Stimmen im Parlament verfüge. Das hat er nicht nur gemeint sondern auch immer wieder gesagt. Er hat auch immer wieder Sand ins Getriebe der Regierung geworfen. Er hat dann in Ruhe die Punkte gesammelt, die Lugo ablehnte. Da waren ein sehr umweltschädlicher Betrieb zur Herstellung von Aluminium, die Landreform, die Wünsche von Monsanto endlich freie Bahn für ihren Gendreck, die Wünsche der Amerikaner zur Ausbeute von Erdöl und stärkerer militärischer Präsenz, die der Kanadier zur Ausbeute von Gold und anderen Rohstoffen und, und, und. Dann hat er sich mit Hilfe der colorados fünf vor 12 ins Amt geputscht und alle die bedient, die ihm dazu verholfen haben. Und nun wollen es die Liberalen nicht gewesen sein, frei nach dem Motto: “Haltet den Dieb”. Wie ich bereits vor Monaten schrieb wird ihnen wohl eine weitere 60 jährige Leuterungszeit bleiben. Wer politisch und in der Sache in so kurzer Zeit so viel Schaden anrichtet, der muß auf die Oppositionsbänke verbannt werden, denn da gehört er hin.

    1. Das haben Sie schoen geschrieben !
      Haette aber auch gereicht zu sagen : Lugo hat zu fast allem NEIN gesagt , und Franco zu fast allem JA !

      Beides geht politisch nicht , was ja auch Lugo den Job gekostet hat ! Franco kann da halt nicht viel passieren ! Denn am 15 August 2013 darf er gehen ! Der Mohr hat ausgedient .

    2. asuncion 45
      warum wollen sie uns wenige deutschsprachige ueberzeugen.
      der wahlkampf in paraguay ist schon auf vollen touren.
      machen sie doch mit und ueberzeugen paraguayer. die linken brauchen jeden mann.die auswahl an linksgruppierungen ist gross. radikale campesino-linke,
      staedtische buergerliche linke,sogar eine rosarote linke
      unf fuer damen gibt es linke feministinnen.
      da muesste doch auch fuer sie aber auch fuer lorri usw
      eine gruppierung vorhanden sein.
      statt kommentare zu schreiben waere es besser wenn sie
      sich aktiv am wahlkampf beteiligen wuerden.

      1. sehr geehrter Herr Bayer, ich bin, entgegen ihrer Annahme, weder links noch rechts und es steht mir auch nicht zu mich in die inneren Angelegenheiten der Menschen dieses Landes einzumischen. Immerhin teile ich die Auffassung, daß jedes Land die Regierung hat, die es verdient. Dennoch trage ich in diesem Forum meine Meinung vor, die auf langer Lebens- und politischer Erfahrung beruht. Dadurch habe ich den Vorteil, daß ich Entwicklungen berreits absehen kann. Die Entwicklung in diesem Lande ist nicht positiv. Die Mainstreammedien schweigen den wachsenden Widerstand gegen die eigene Elite tot. Diese Elite versucht, nach Lugo, wieder mit Gewalt und Repression der Lage Herr zu werden. Das ist ein sehr schwerer Fehler. Er wird früher oder später in Gegengewalt eskalieren. Das kann man an vielen Staaten der Welt ablesen. Daher mahne ich die Interessen des gesamten Volkes zu berücksichtigen. Dies vor allem an die Adresse der Elite dieses Landes. Sie glaubt sich in sicherer Position. Sie ist es aber nicht. Ohne politische Einsicht wird sie sich in absehbarer Zeit mit Privatarmeen schützen müssen und dennoch ständig gefährdet sein. Leider liegt es in der Natur des Menschen, daß Einsicht erst möglich ist, wenn es weh tut. Ich hoffe für Paraguay und die symphatischen Menschen dieses Landes, daß es ausnahmsweise einmal anders verläuft.

        1. asuncion 45
          ich lese alle ihre kommentare.ob sie frueher einmal
          politiker waren, weiss ich nicht,aber ihre beitraege
          zeigen, dass sie ueber viel historisches und politisches
          wissen verfuegen.aber man kann auch klar erkennen,dass
          sie lugoanhaenger sind und gegner sowohl der colorados
          als auch der liberalen.das mit der beteiligung im kom-
          menden wahlkampf meine ich wirklich ernst und nicht satirisch wie der asuncioner-der sich fuer mich voellig
          ueberraschend als horacio cartes anhaenger geoutet hat.
          wenn sie in irgendeiner politischen partei integriert
          sind, kann ihnen niemand das mitwirken verbieten.
          mit ihrem politischem ruestzeug und wissen waeren sie
          sehr nuetzlich.

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