36 Millionen Mark: Die Metro-Diebe und die Zeit in Paraguay

Asunción: 1980, als die Welt noch in Ordnung war, wurde kam der von seinem Chef genervte Günter Maximilian Schotte-Natscheff (39) auf die Idee die Metro zu erleichtern, da das Finanzsystem Lücken hatte. Zusammen mit seinem Lebensgefährten Manfred Vowinkel ging es dann ans Ganze

Vowinkel, damals 40, eröffnet ein Konto auf der Sparkasse. Sein Lebensgefährte überwies ihm kurz nach der jährlichen Finanzprüfung und vor dem Weihnachtsgeschäft mit nur einer gefälschten Unterschrift die ersten 900.000 Mark. Keinem fiel es auf. Dann kam immer mehr Geld hinzu, keiner merkte etwas, da der Großhandel zu der Jahreszeit sehr viele Geld im Umlauf hat. Sie machen erst Schluss als sie 36,25 Millionen Mark haben und flogen dann mit gefälschten Pässen und 16 Koffern voller Bargeld direkt nach Paris.

Da angekommen feierten sie eine private Silvesterparty im Lido, dem Namensgeber der Bar in Asunción. Es gab Champagner bis zum Abwinken. Von da aus ging es mit der Concorde nach Rio de Janeiro, wo sie für 700.000 US-Dollar ein Penthouse kauften. Sie lebten wie Reiche, hatten alles wovon man träumen konnte.

Doch dann bekam Manfred Vorwinkel Heimweh und flog unter dem Vorwand allein zurück nach Düsseldorf, noch ein paar Anzüge zu holen. Kaum zu Hause angekommen, wurde er von der Polizei verhaftet. Die Düsseldorfer Metro bemerkte das Millionenloch erst, als sie im Januar 1981 bei Kaufhof einsteigen wollte und ab da suchte man die beiden Männer.

Obwohl Verwinkelt dicht hielt und seinen Freund Schotte nicht verriet, erfuhr er in Rio de Janeiro davon und flüchtete umgehend – nach Paraguay, weil man da so schön untertauchen kann. Ein weiterer Bekannter lies dies die Polizei wissen und erste Privatdetektive wurden vom Finanzchef des Metro Eigentümers, Hannjörg Hereth vor Ort engagiert. Einmal aufgespürt flog Hereth nach Paraguay und suchte die Hotels in Asunción erneut nach ihm ab, bis er merkte, dass auch Größen aus der Unterwelt damit beschäftigt waren. Hereth fand ihn zuerst und überzeugte den schlauen Schotte ihn nach Deutschland zu begleiten, da er sonst nicht lebendig aus dem Land käme. Er stimmte zu.

In Deutschland angekommen wurde beiden der Prozess gemacht. Schotte-Natscheff erhielt 5 Jahre Haft, Vowinkel gerade einmal 4 Jahre Günter Maximilian Schotte-Natscheff starb im Herbst 1989 an einem Hirntumor. In den vier Monaten Flucht gaben sie nur 4 Millionen Mark aus. Ganze 32 Millionen hatte sie noch und konnten sie zurückgeben. Wer mehr davon hören und sehen will, kann gerne den WDR Beitrag bei Youtube sehen und sich in eine Zeitreise versetzt fühlen.

Wochenblatt / KE / Youtube

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