500 Meter wurden geschafft

Aguaty: Der Wille war klar erkennbar, aber anscheinend das Ende nicht absehbar. 500 Meter Pflastersteine wurden verlegt. Es fehlen noch 4.500 Meter. Ein Projekt aus vergangenen Jahren wurde nie beendet aber schon bezahlt.

Wer eine Allwetterstraße, sei es Asphalt oder mit Kopfsteinpflaster, gewöhnt ist, wird kaum nachfühlen können, wie es Bewohner geht, die auf einen Erdweg angewiesen sind. Ein Regenschauer und alle sind von der Außenwelt abgeschnitten. Hunderte Beispiele in Paraguay gäbe es darüber zu berichten.

Die Einwohner aus Aguaty, im Bezirk Eusebia Ayala, Departement Cordillera, können ein Lied davon singen.

Mario Vargas, einer der Betroffenen in der Zone, berichtet, der Mangel an infrastrukturellen Gegebenheiten gefährde alle Unternehmer und Einheimische. Er ist Lehrer und stellt fest, dass bei Regenfällen kaum ein Schüler in die ortsansässige Schule komme.

In der Gegend gibt es aber auch rund 250 Ziegelhersteller, die gute Erlöse erzielen könnten, wenn es eine Allwetterstraße gäbe.

„Als wir mit dem Minister Ramon Jimenéz Gaona vom Ministerium für öffentliche Arbeiten und Kommunikation sprachen, gab er zu, es gebe kein Budget für eine Pflasterstraße. Er betonte weiter, dass die Einheimischen selber das Problem lösen sollen“, sagte Vargas.

Als José Alberto Planás noch Minister vom MOPC war, wurde der Weg als Pflasterstraße nach Aguaty genehmigt und schon bezahlt. Das zuständige Bauunternehmen schaffte 500 Meter, dann wurden die Arbeiten eingestellt.

Quelle: Ultima Hora

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3 Kommentare zu “500 Meter wurden geschafft

  1. Wer bezahlt denn schon Handwerker/Unternehmen im Voraus? Dümmer und unverantwortlicher gegenüber den Bürgern und Steuerzahlern geht es ja wohl nicht mehr. Und dann als Unternehmen seine Arbeit nicht weiter zu führen bzw. zu vollenden ist ganz klar Betrug. Genau genommen sind beide Seiten hoch kriminelle Betrüger und gehören ins Gefängnis. Warum also wird keine Anklage gegen diese Ganoven erhoben? Das ist natürlich eine eher rhetorische Frage, denn die Antwort kennt jedes Kind.

  2. Diese Allwetterstraße auf dem Foto sieht immerhin besser aus als die Allwetterstraße die zu meinem Grundstück führt (Nein, ich wohne nicht in der Pampas, sondern in einer Großstadt mit über 100.000 Einwohnern in Paraguay).
    Wer diese Handwerker im Voraus bezahlt? Eigentlich niemand, denn vor lauter Terere-trinken und Regenwetter ist man bloß mit den Meilensteine des Projektmanagements im Rückstand. Doch die Freitage treffen doch immer wieder ein und samstags oder wenn Regenwetter angesagt ist arbeiten die Straßenbauingenieure nicht.
    Dann hat jeder noch so seine größeren, dringend benötigten Anschaffungen zu tätigen, jetzt wo er Arbeit hat, könnte man ihm doch einen Vorschuss gewähren.
    Dann muss man wieder warten weil kein Material mehr vorhanden, da es schon für den Eigengebrauch verwendet wurde. Ach, dieses ewige Terere-trinken müssen, da bekommt man schon bald diarrea davon.
    Wenn dann 500 von 5.000 Pflastersteine verlegt sind und noch 500 mil vom abgemachten Lohn übrig sind, dann ist es bestimmt Weihnachten und man braucht dringen doch etwas. Dann noch für das Neujahr. Und im neuen Jahr ist der abgemachte Lohn schon bezahlt. Warum sollte dann noch jemand für null Lohn zur Arbeit erscheinen? Das lohnt sich finanziell einfach nicht mehr. Da bewirbt man sich besser für die Arbeit in einem neuen vom Ministerium de Obras Publicas finanziert und kontrolliertem Projekt.

  3. Solche nie beendeten Projekte gibt es hier zuhauf.
    Wie z.B. die Verbindungsstrasse zwischen Caacupé und Piribebuy. Nachdem noch nicht einmal die Hälfte der Straße fertig gepflastert war, wurden die Arbeiten von einem Tag auf den anderen eingestellt.
    Daß gerade zu diesem Zeitpunkt der Minister, der für den Straßenbau zuständig ist, wechselte, ist sicherlich nur ein Zufall……
    Da viele Teilstrecken auch nur halbseitig fertiggestellt wurden, ist die Straße dort auch schon wieder am zerfallen.

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