Acevedo: Drogenschmuggler finanzieren politische Kampagnen

Pedro Juan Caballero: Robert Acevedo, ein liberaler Senator aus Amambay erklärte gegenüber der Presse, dass früher die Drogenschmuggler nur politische Wahlkämpfe finanziert hätten während sie heute als Form der Steigerung selbst als Kandidaten antreten. Er versicherte, dass sich dieses System immer mehr ausbreitet, was schon aus Tijuana, Mexiko bekannt ist.

Mit dieser Aussage nimmt er zum einen Bezug auf die Festnahme vom Bruder eines ANR Abgeordnetenkandidaten mit 2 kg Kokain und zum anderen auf einen Angriff aus dem Jahr 2010 auf ihn und seine Leibwächter, welchen er als einziger überlebte.

Bis heute ist das Attentat noch nicht aufgeklärt, keiner wurde angeklagt und eine echte Untersuchung gab es auch nicht. Sicher jedoch ist, dass es Drogenschmuggler der Zone waren, da Acevedo hartnäckig gegen sie vorging und dies der Preis dafür war.

Befragt welche Rolle die Drogenpolitik in der Wahlkampagne für den 21. April spielt, erklärte der Gesetzgeber, dass diese in Amambay stark sei und dies ganz normal angesehen wird. Früher finanzierten die Drogenbosse, heute kandidieren sie.

„Einer der größten Drogenbosse der Zone, Carlos Rubén Sánchez Garcete, der in Brasilien verurteilt wurde und da aus dem Gefängnis floh zurück nach Paraguay kam um nun Stellvertreter des Kandidaten für das Abgeordnetenhaus Marcial Lezcano zu sein. Er ist ein Drogenschmuggler und noch viel schlimmer ist, dass ihn die Einwohner von Capitán Bado zu Füßen liegen, weil er soziale Hilfe leistet und Schwerstkranke mit seinem Flugzeug in die Hauptstadt fliegen lässt. Er übernimmt die Funktion des Staates“, beschreibt Acevedo.

Acevedo erklärte auch, dass Sánchez ein armer Junge war bevor er mit mächtigen Leuten zum Stellvertreter des zukünftigen Abgeordneten Marcial Lezcano wird.

Der paraguayische Richter Pedro Mayor Martínez unterzeichnete einen Haftbefehl mit nachfolgender Auslieferung an Brasilien für Carlos Rubén Sánchez Garcete am vergangenen 4. Februar. Trotz dieses Befehles macht sich kein Gesetzeshüter die Mühe diesen einzusperren. Zu groß ist die Furcht vor Vergeltung. Selbst der Kandidat den alle Genossen unterstützen, Horacio Cartes, unterlässt es ihn ans Messer zu liefern.

Acevedo sagt, dass es in Yby Yaú einen weiteren Stellvertreter für einen Abgeordnetenkandidaten geben soll, der Campuzano genannt wird. Auch dieser soll in Drogengeschäfte verwickelt sein.

In Bezug auf die wahrscheinliche Verwicklung von Präsidentschaftskandidat Horacio Cartes in Drogengeschäfte an der Grenze zu Brasilien, erklärte er, keine genauen Daten zu haben. Jedoch weiß er, dass Cartes früher eine Zeit lang in Pedro Juan gelebt hat.

(Wochenblatt / Hoy)

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7 Kommentare zu “Acevedo: Drogenschmuggler finanzieren politische Kampagnen

  1. …muesste es denn solch eine Menge an Armen und Kranken geben, wenn Drogenbanditen und Verbrecher am eigenen Volke, ihren sagenhaften Reichtum nicht auf dessen Kosten gerieren wuerden? Was zaehlen da die symbolischen Wohltaten wie vermeindliche Krankentransporte von wenigen?

  2. Solche Entwicklungen dürfen einem nicht Wundern, wenn der Staat seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Bedenklich stimmt allerdings, wenn von einem Richter ausgestellter Haftbefehl bei der Polizei keine Beachtung findet. In so einem Fall leben wir in einem Mafia-Staat. Die nächste Stufe ist, dass praktisch jeder von uns unter die Räder kommen kann, da es keine Rechtsstaatlichkeit mehr gibt, sondern nur die Macht des Stärkeren zählt. Die Regierung täte gut daran zu handeln, wenn die Vorwürfe stimmen.

    1. Die nächste Stufe ist doch schon erreicht – wir sind Freiwild für alle, die betrügen, stehlen und morden wollen. Wenn man diese denunziert….dann gute Nacht.
      Ist in den letzten 5 Jahren auch nur ein Todesfall oder großer Raub mit Opfern aus DACH komplett aufgeklärt worden? Wenn die Tater selbst auch DACH kamen, teilweise ja – wenn sie Paraguayer waren, wozu denn? Es kommen doch genug neue hierher….

  3. Woher sonst sollen die Gelder dafür denn kommen. Wer schon mal in Py versucht hat sein Geld auf ehrliche Weise zu verdienen, der weiß wie nahezu unmöglich es ist größere Gewinne zu erwirtschaften.
    Also – wenn es jeder weiß – wozu aufregen ?

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