Agenda 2030: Nach harscher Kritik unterzeichnet Paraguay das Abkommen der Klimakonferenz COP26

Asunción: Schließlich hat sich Paraguay im Rahmen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP26) der Erklärung über Wälder und Landnutzung angeschlossen. Paraguays Position vor diesem Gipfel im Rahmen der Agenda 2030 wurde von Umweltorganisationen harsch in Frage gestellt. Die Unterzeichnung dürfte aber weitreichende Folgen haben.

Die Nationale Direktion für Klimawandel gab am Mittwoch bekannt, dass sich Paraguay an die “Erklärung zu Wäldern und Landnutzung” hält.

Diese Agentur verbreitete in sozialen Netzwerken das Foto einer E-Mail von einem der Organisatoren der COP26 an Ulises Lovera, Nationaler Direktor für Klimawandel des Ministeriums für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (Mades), in der an diesem Mittwoch Paraguays Einhaltung des Dokuments bestätigt wird.

Die Erklärung wurde von mehr als 120 Ländern unterzeichnet, mit dem gemeinsamen Ziel, den Waldverlust sowie die Landnutzung umzukehren und zu stoppen.

Paraguays Position auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP26) wurde von verschiedenen Umweltorganisationen scharf kritisiert. Sie behaupteten, dass die von der paraguayischen Regierung entsandte Delegation “die Komplizenschaft der Regierung mit den destruktivsten Sektoren der Wirtschaft und Natur zum Nachteil der gesamten Gesellschaft bezeugt hat”.

Wie von dieser Organisation erklärt, heißt es in dem von den paraguayischen Vertretern vorgelegten Dokument, dass “die Primärproduktion (Land-, Vieh- und Forstwirtschaft) die Grundlage der sozioökonomischen Aktivität des Landes darstellt” und “es als relevant erachtet wird, das lokale Produktionsmodell zu schützen, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten”.

Ebenso feierte Ezequiel Santagada von der Mades, dass Paraguay sich an die Erklärung halte, warnte aber davor, dass dies auch nach dem Gipfel umgesetzt werden müsse.

Paraguay und Venezuela waren die einzigen Länder in Südamerika, die am Dienstag weder die globale Verpflichtung zur Reduzierung der Methanemissionen um 30 % bis 2030 noch die globale Verpflichtung zur Beendigung der Entwaldung bis 2030 unterzeichnet haben.

Angesichts dieser Situation hat das Nationale Forstinstitut von Paraguay (Infona) an diesem Mittwoch die Mades und das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht (MAG) um Unterstützung Paraguays für diese Erklärung gebeten.

Schließlich verkündete der Präsident der Republik, Mario Abdo Benítez, am Mittwochnachmittag in einem Tweet diese Leistung als “Verpflichtung zu einer nachhaltigen Entwicklung”.

Er fügte hinzu, dass die Erhaltung der natürlichen Ressourcen eine gemeinsame Verantwortung sei. „Wir werden mit der Zivilgesellschaft und dem produktiven Sektor zusammenarbeiten, um weiterhin eine auf nachhaltige Entwicklung ausgerichtete öffentliche Politik zu fördern“, schrieb er.

Am vergangenen Sonntag veröffentlichten die Außenhandelsberaterin der paraguayischen Kammer für Getreide-, Ölsaatenexporteure und -vermarkter (Capeco), Sonia Tomassone und ein Mitglied der paraguayischen Delegation, die zur COP26 nach Glasgow, Schottland, reiste, folgenden Tweet: „Wir werden die paraguayischen Produktionssysteme verteidigen und den Versuch unterbinden, nichttarifäre Handelshemmnisse unter dem Vorwand von Umweltproblemen herbeizuführen. Paraguay hat der Welt viel zu zeigen”.

Die Veröffentlichung wurde in sozialen Netzwerken hinterfragt, in denen kritisiert wurde, dass Sektoren der privaten Produktion an einem Treffen zum Schutz der Umwelt teilnehmen.

Aus diesem Grund haben die Abgeordneten der Demokratischen Partei an diesem Mittwoch einen Bericht des Außenministeriums über die Teilnahme des paraguayischen Staates an der COP26 angefordert.

In dem Dokument wird darum gebeten, anzugeben, nach welchem Verfahren die Ernennung der paraguayischen Delegation erfolgt ist, sowie die Kriterien für die Auswahl der Mitglieder und ob die Teilnehmer aus dem Privatsektor Berater von Mades, Infona oder MAG sind.

Sie verlangen unter anderem auch einen dokumentierten Bericht über die den einzelnen Delegationsmitgliedern zugewiesenen Tagegelder und welche staatlichen Einrichtungen die Kosten übernommen haben.

Wochenblatt / Ultima Hora / Twitter

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3 Kommentare zu “Agenda 2030: Nach harscher Kritik unterzeichnet Paraguay das Abkommen der Klimakonferenz COP26

  1. Noch so ein Abkommen, an das sich Paraguay erfahrungsgemäß nicht halten wird. Es wird weiterhin abholzt was das Zeug hält, ohne Rücksicht auf Natur und Klima. Es wird nicht mehr lange dauern, dann ist Paraguay entwaldet und nur noch mit Viehweiden, Sojafeldern und dazwischen nichtsnutzige Eukalyptusplantagen, die die Böden auf Jahre hinaus schädigen. Es geht nur um den kriminellen Profit von Wenigen!

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    1. Entweder gibt es Plata für bedürftige Politiker um diese Abkommen einzuhalten, ansonsten holt man sich die Plata trotz abkommen. Wie soll die Nichteinhaltung solcher Abkommen denn sanktioniert werden? “In ihrem Land werden weiterhin Wälder abgeholzt”. “Sí, Señor, wir werden die Schuldigen sofort suchen, sobald wir unser Grasgesöff-Krügchen fertig gemacht haben. Kann also schon mañana werden. Kommst am besten in ein paar Jahren wieder.” Okay, kommens tatsächlich in ein paar Jahren wieder. “In ihrem Land werden weiterhin Wälder abgeholzt”. “Sí, Señor, wir haben die Schuldigen sofort gesucht, sobald wir unser Grasgesöff-Krügchen fertig gemacht hatten. Sie sagten uns wir sollen mañana wieder kommen. Also werden wir am besten in ein paar Jahren wieder dahin nocheinmal nachfragen, ob sie Wälder abholzen.”

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