Als paraguayischer Fußballspieler in Europa

Ingolstadt: In Europa zu spielen ist der Traum eines jeden Fußballspielers. Darío Lezcano, der einen aktuellen Marktwert von 3 Millionen Euro hat, begann seine Karriere in der Schweiz und lebte seine besten Momente in Deutschland, wie er sagte.

Lezcano (30), der aktuell beim FC Juarez in Mexiko kickt, sagte bei einem Interview, dass die ersten Jahre in der Schweiz schrecklich waren. „Es war ein neues Ambiente, die Sprache, das Klima und viele weitere Probleme. Ich konnte gerade einmal etwas Spanisch sprechen und da redeten alle in Deutsch. Ich war da mit meiner Familie und obwohl uns nichts wirklich gefehlt hatte, reichte das Geld genau bis zum letzten Tag des Monats, wenn man alle Münzen mit einbezog“, begann er zu erzählen.

„Mein Monatsgehalt beim Zweitligisten FC Wil war zwischen 2008 und 2011 sehr niedrig, nur 4.000 US-Dollar. Das reichte gerade so um über die Runden zu kommen. So lebten wir zweieinhalb Jahre. Es waren schwierige Zeiten. Ich erinnere mich, dass ich bei den ersten Trainingseinheiten kaum einen Ball schießen konnte weil es so kalt war. Doch dann gewöhnte ich mich dran und bei einem Freundschaftsspiel mit der Mannschaft der ersten Liga habe ich gut gespielt. Einer der Spieler fragte mich: „Wie hast du das hinbekommen so zu spielen, was hast du gegessen, dass du so spielst? Sie waren überrascht weil ich zu Beginn nicht zeigen konnte wie ich spielen kann. Der familiäre Rückhalt ist wichtig. Meine Frau hat mich ständig animiert zum Training zu gehen, während sie zu Hause blieb und weinte. Dann ging es weiter weil der FC Thun mich abkaufte und es von da nach Luzern ging, wo ich bis 2015 blieb“, sagte er weiter.

Doch das Beste kam noch, als der paraguayische Stürmer dank seines Einsatzes ins Visier der Bundesliga kam. Im Jahr 2016 engagierte ihn der FC Ingolstadt.

„In Deutschland war es am Schönsten, im Hinblick auf Fußball, was das Gehalt anging und das Niveau wie man Fußball in Deutschland spielt, es ist vollkommen anders, eine der wettbewerbsstärksten Ligen der Welt. Doch meine Familie war da nicht glücklich und man braucht auch eine glückliche Familie um zu funktionieren. Jetzt bin ich in Mexiko und kann mich nicht beklagen. Wir haben uns vollkommen angepasst und sind glücklich“, sagte Lezcano. Auf die Frage in welchem der drei Länder (Schweiz, Deutschland und Mexiko) er sich am wohlsten gefühlt hat, antwortete er mit: „Die Schweiz, da das Land unglaublich sei, zudem sehr sicher und ruhig. Doch hier in Mexiko haben wir uns als Familie besser angepasst und selbst der Fußball scheint mich hier mehr zu mögen“, schloss er ab.

Wochenblatt / Versus

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

1 Kommentar zu “Als paraguayischer Fußballspieler in Europa

  1. Nun, Dario Lezcano hatte wirklich Mut, das muß man ihm lassen. Als er sich entschied, sich im Schweizer Fußball anzubieten, da war er in Paraguay noch ziemlich unbekannt. Glück hatte er schon in der Schweiz, denn als Unbekannter inter der Schweiz umgerechnet US-Doll. 4.000 zu verdienen, ist immerhin schon etwas, wenn er auch davon nicht reich werden konnte. Sein Übergang zum FC Ingolstadt, der erst 2015 in die Bundesliga aufgestiegen war, erfolgte im Jahre 2016, und der FC Ingolstadt stieg am Ende derselben Saison wieder ab. Auch wenn gerade im obigen Artikel gerade so getan wird, als wäre es der Traum eines jeden Spielers aus Südamerika, ausgerechnet beim FC Ingolstadt spielen zu dürfen, der heute inzwischen schon wieder nach einen kurzfristigen Höhenflug in der III. Bundesliga herumkrebst. Der höchste Ablösebetrag, der für ihn jemals bezahlt wurde, war 2,5 Mio €. Das ist natürlich nicht zu vergleichen mit der Karriere des paraguayischen Spielers Roque Santa Cruz, der zunächst für 7 Mio. € vom paraguayischen Verein Olimpia an den FC Bayern verkauft wurde, und nach 8 Jahren in München auch noch recht erfolgreich spielte in noch weiteren namhaften europäischen Spitzenvereinen, u.a. Manchester City, Blackburn, und auch in einigen spanischen Erstligavereinen. Mit seinen jetzt 39 Jahren auf dem Buckel ist er immer noch beim Verein Olimpia Torschützenkönig der paraguayischen Ersten Liga. Oder man denke auch an die namhaften Spieler aus Paraguay, die noch in Deutschland tätig waren: z.B. Nelson Haedo Valdéz, Lucas Barrios (beide BVB Dortmund und Werder Bremen, oder Raúl Bobadilla (FC Augsburg).

Kommentar hinzufügen