ANDE senkt die Investitionen fordert aber 15%ige Lohnerhöhung

Asunción: Die ANDE braucht mehr Geld. Sie fordert einen Nachtragshaushalt für 2018. Paradoxerweise sollen mit den Geldern die Gehälter ansteigen, die Investitionen in das Stromnetz aber sinken.

116,968 Milliarden Guaranies fordert der staatliche Stromversorger an zusätzlichen Geldern für Neueinstellungen und die Erhöhung der Bezüge von Mitarbeitern. Im Gegenzug sollen die Investitionen um 36,057 Milliarden Gs. sinken.

Victor Romero, Präsident der ANDE, versucht nun vor dem Finanzausschuss im Kongress mit schlagkräftigen Argumenten seinen Haushaltsplan durchzusetzen.

Romero erklärte, für die Schaffung von 300 neuen Stellen sowie der allgemeinen Gehaltserhöhung um 15% seien 116,968 Milliarden Guaranies notwendig. Allein für Nebenkosten, wie Fahrtkosten, Zuschläge bei Nacht- oder Feiertagsdienste und spezielle Wartungsarbeiten würden 21,198 Milliarden Gs. benötigt. Diesen Betrag will man aber intern decken.

Auf der anderen Seite hat die ANDE in den Sommermonaten eine Kürzung der Investitionen in Höhe von 30,057 Milliarden Gs. eingeplant, obwohl hier die meisten Stromausfälle passieren. Dieser Antrag soll dazu dienen, dass sich die Haushaltserweiterung weniger auf das öffentliche Defizit auswirkt.

Romero begründete dies damit, dass dieser Etatposten durch zusätzliche Einnahmen, die sich aus dem Anstieg beim Verkauf von Energie ergeben würden, teilweise kompensiert werden. Außerdem will man planmäßige Verbesserung im Stromnetz zu dieser Zeit vermeiden um den Kunden keine Unannehmlichkeiten zu bereiten.

Seit 2013 hat es keine Lohnerhöhung für die Mitarbeiter der ANDE gegeben. Der Verbraucherindex CPI stieg in dem Zeitrahmen um 15%. Deshalb diese Forderung nach mehr Lohn.

Externe Finanzierungen durch Kredite und Anleihen befinden sich zwar in der Endausführungsphase sind aber noch nicht verfügbar. Deshalb könnten einige Investitionen nicht wie geplant erfolgen. Romero bekräftigte jedoch, dass weiter neue Darlehen aufgenommen werden um Arbeiten durchzuführen, die das elektrische System verbessern.

Wochenblatt / Ultima Hora

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24 Kommentare zu “ANDE senkt die Investitionen fordert aber 15%ige Lohnerhöhung

  1. Baggert Noch, vom Baggerloch

    Sagenhaft: “…man planmäßige Verbesserung im Stromnetz zu dieser Zeit vermeiden um den Kunden keine Unannehmlichkeiten zu bereiten…” Das muss man sich einmal ruhig und überlegt durch den Kopf gehen lassen. Aber nicht zu lange, sonst fängt es einem an weh zu tun. Aber nur wenn man noch Europäer ist. Aber der Herr, der bestimmt etwas 20 Tausend Euro monatlich verdient (Schätzung), hat schon eine Lohnerhöhung verdient, nein, nicht weil der Mindestlohn in diesem Land 300 Euro ist, sonder weil er schlagkräftige Argumente hat. Nichts zu tun in Sachen Investition. Warum auch sollte hierzulande in das Stromnetz investiert werden. Besser in den geplanten paraguayschen Satelliten investieren.

  2. Der Präsident von der Ande Victor Romero, hat er die Fähigkeit den Laden zuleiten?
    Ich glaube nicht, Löhne für Nachtzuschläge, dass ich nicht lache, Währe Romero fähig das Personal zuführen, würde er schauen, dass im Tag gearbeitet wirt, und zwar Effizient gearbeitet wirt. Bäume schneiden kann man am Tage machen, und nicht abwarten, bis das nächste Unwetter kommt, und Stromausfall verursacht, aber eben NACHTS GIBT ES MEHR LOHN, daher wird es nicht gemacht. Am Tage Terere trinken, ist halt schöner, als der wirklichen Arbeit nachzugehen. Genau das währe im Victor Romero seine Aufgabe, dass zu unter binden, und die Effiziente Arbeit zu steigern.

    1. Energieversorgung ist ein 7/24 Dienst. Zu meinen, man könnte die Nachtarbeit ohne Einschränkungen streichen ist faktenfremd. Dasselbe gilt für Arbeit an Feiertagen. Auch das paraguayische Arbeitsgesetz schreibt in solchen Fällen höhere Entschädigungen vor, woran sich die ANDE hält.

  3. Dieser Saftladen namens ANDE (und gleich ESSAP dazu) gehoert richtig ausgemistet. Dieser Praesident verdient doch bestimmt eine ganze Menge Geld, wahrend seine unqualifizierten Techniker lausig verdienen und Tag und Nacht unterwegs sind um die zahlreichen Betriebsstoerungen zu beseitigen.

    Die Ande gehoert total umstrukturiert. Ein Grossteil der Verwaltung entlassen, mehr Techniker einstellen und diese in Lehrgaenge schicken. Kostet nicht so viel wie die gigantische Verwaltung, ist nachhaltig und Japan,Korea oder die EU sind gerne bereit zu helfen.
    Aber wenn ein Auslaender Vebesserungsvorschlaege bringt, dann sind sie alle erstmal beleidigt. Aber Spenden sind immer willkommen.

    1. Im Grunde sind diese Aussagen schon richtig. Zur Unternehmungsführung gehören auch die Aufgaben, die Organisationsform permanent zu überprüfen und gegebenenfalls anzupasssen und Mitarbeiter zu schulen. Aber das tut die ANDE schon. In Sachen Finanzierung der Investitionen hingegen kann sich die ANDE nicht aus dem Land herauszaubern. Entwicklungsländer zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass Geldknappheit herrscht. Am Wunsch der ANDE, kräftig ins System zu investieren (siehe Investitionsplan 2016-2025 welcher mehrere Milliarden vorsieht) fehlt es nicht, aber die Finanzierung bekommt der Staat nicht auf die Reihe. Ob es der ANDE als private Unternehmung diesbezüglich besser ginge ist leider nicht sicher.

      1. Baggert Noch, vom Baggerloch

        Ja. Aber was ich nicht verstehe, 3. Weltland hin- oder her: Die Strompreise sind ja nicht so viel billiger als in Europa. Wenn also die Straßen schlecht sind, weil man mit 50 bis 100 Euro pro Jahr die Straßen benutzt, dann kann ich das verstehen, dass diese Straßen schlecht sind.
        Bei der ANDE verstehe ich das nicht. Sie nehmen monatlich viel Geld ein. Ich kann verstehen, dass ein Haus 100 km im Chaco ans Stromnetz anzuschließen, teuer ist. Doch das muss ja meist der Grundstücksbesitzer der ANDE bezahlen. In der Agglo Asu leben aber 1-2 Millionen Menschen, da kommt doch etwas Geld rein monatlich.
        Warum wird das Geld aus Einnahmen aus Stromlieferung also nicht in Investitionen und Schulungen investiert? Wohin fließen diese Gelder? Warum kann ANDE 240 Millionen US-Dollar, die von USA für 50 kV-Leitungen gespendet wurden, nicht mehr auffinden?
        Das ist das Problem, welches ich mit ANDE habe.

        1. Ich habe keine Ahnung wie die Geschichte mit den USD 240 Mio. ausgegangen ist. Klar ist aber, dass die ANDE, wie jede Unternehmung, nicht nur Einnahmen sondern auch Ausgaben hat. Selbst wenn man den gesamten ANDE Umsatz als Nettoeinnahmen behandeln würde ohne Ausgaben zu berücksichtigen, würde es noch lange nicht genügen, die vielen Milliarden USD zu finanzieren, welche benötigt würden, um das System binnen kurzer Zeit auf Vordermann zu bringen (mal ganz von den Kapazitäten von ANDE und der Drittfirmen zu schweigen, welche die Arbieten umsetzen müssten).

          1. Baggert Noch, vom Baggerloch

            Ja, ok, stimmt auch. PS. Weiß leider auch nicht ob die 240 Mio. USD wieder gefunden wurden.

    1. Sehr richtig. Es stellt sich auch die Frage, weshalb der Staat die ANDE als Ministerium führt und nicht als Unternehmung. Dadurch wird der ANDE u.a. die finanzielle Autonomie genommen. Wie soll eine Unternehmung ohne Autonomie in einem Kernbereich ideal funktionieren können?

    2. Das mag vielleicht so sein. Richtig ist jedenfalls, daß die ANDE eine Art Versorgungseinrichtung für faule, mittelmäßig gebildete Amigos und Parteifreunde ist. Ein unsinnig aufgeblähter Apparat der auf Kosten der fleißigen, ehrlichen und Steuer zahlenden Bevölkerung wie die Made im Speck lebt. Eben das pure Schmarotzertum am Volk! Warum sich das die Bürger überhaupt gefallen lassen ist eines der Rätsel in Paraguay.

      1. Natürlich leidet auch die ANDE an Paraguayismen, daran besteht kein Zweifel. So wenig Zweifel wie daran, dass Ihre triviale und verachtende Verallgemeinerung darauf hindeuten, dass Sie höchstens so gebildet sind, wie Sie es den ANDE-Leuten fälschlicherweise unterstellen.

        1. Eine bessere Ausbildung gibt es nur mit besseren und ARBEITENDEN Lehrer und da fehlt es hier an allen Ecken, da auch alle Lehrer mit sehr schwacher Grundausbildung und anschliessend mit gekauften Universitaets Titeln ..arbeiten..

          1. Besuchen Sie mal eine einzige Vorlesung über lineare Algebra im Raum oder Newtonsche Mechanik in irgend einer vom Cones beaufsichtigten Hochschule, dann werden Sie rasch erkennen, wie falsch Ihre Aussagen sind.

      2. Nach ein paar Jahren Paraguay bin ich auf die simple Frage gestoßen: Wie kann jemand ein Fachmann sein, wenn er halbtags die Grundschule besucht hat? Und das ohne die Pausen! Nicht einmal vier Stunden täglich Grundschule! Was gibt es außerhalb für Weiterbildungsmöglichkeiten (Im Sinne einer AKAD, Migros-Clubschule, Technikerschulen etc)? Null.
        ANDE schult ihre Leute zwar sicher in zwei Kabel zusammen zu drillen. Das war’s.
        Da fragt man sich schon, warum ein europäischer Maurer Mathematik während der Lehre hat. Und hier? Ja, hier gibt es nicht einmal die Lehre zum Maurer, noch Elektriker.
        Also kurz zusammengefasst: Technik ist leider nichts angeborenes. Technik ist einzig in entsprechender Institution erlernbar. Nein, Caso Cerrado, Baile con Paraguay, Calle 7 und Telenovelas vermitteln dieses Wissen eindeutig nicht.

          1. Du lebst sicher in Deutschland und hackst in zig Blogs in irgendwelchen Ländern herum, um die Leute dort zu ärgern.
            Was die anderen Kommentatoren äußert IST Paraguay – kein erdachtes Traumland, wo man lebt wie in DACHL und zahlt wie im Niger.

          2. Falls der Kommentar auf meinen Beitrag bezogen war: Drei falsche Aussagen finden sich in Ihrem Kommentar.
            Falls der Kommentar auf den Vorschreiber bezogen war: Ich weiss nicht, wo er lebt und ob und in wievielen Blogs er schreibt. Ich weiss aber aus Erfahrung, dass Paraguay nicht halb so schlimm ist, wie gerne dargestellt wird.

          3. Sexmuffel Noch, vom Baggerloch

            Ja, das stimmt schon. Es gibt Weiterbildung hier. Aber meist auf Cajera, Wörd-, PowerPoint-, Excel-Informatik und Coreldraw beschränkt. Techniker-Ausbildung gibt es auch, dauert drei Monate. Es geht aber darum, dass die obere Etage von ANDE zweifellos korrupt und unfähig ist und die von mir kennengelernten Elektriker mit Ausweis der ANDE noch weniger von Elektrizität verstehen als ich. Und das soll etwas heißen.

          4. Womit wir wieder beim Grundlagenthema Entwicklungsland angekommen wären. Es gibt in Paraguay carreras cortas nach US-amerikanischem Vorbild. Binnen eines halben Jahres werden die Grundlagen vermittelt. Diese Kurse sind gut, die Dozenten durchaus fähig. Es gibt auch gute Ausbildungsmöglichkeiten zum Técnico Superior mit Dauer 4 Semester, teils sogar mit Mercosuranerkennung. Diese Ausbildungen, Entwicklungsland, sind leider noch auf grössere Zentren beschränkt. Nicht jeder Absolvent ist gleich gut, aber darin unterscheiden sich die hiesigen Techniker mitnichten von jenen aus entwickelten Ländern.

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