Angespannte Nervosität in Paso Yobai

Paso Yobai: Gestern fand eine Versammlung der Goldschürfer in Paso Yobai, Guairá, statt. Es wurde über das weitere Vorgehen bei der Suche nach dem Edelmetall gesprochen. Dies war am gestrigen Nachmittag ein langer, schwieriger Prozess mit hitzigen Diskussionen. Es ging um alles oder nichts.

Gegen 14:00 Uhr begann die Versammlung in der Kolonie Sudetia. Wer dachte, diese sei nur von kurzer Dauer, täuschte sich. Erst nach mehr als drei Stunden konnte ein vorläufiges Ergebnis den Hunderten von Anwesenden präsentiert werden.

Die Grundidee von Albino Neukirchinger, der armen Bevölkerung ein menschenwürdiges Leben zu gebe, in dem sie Anteile von der Goldförderung bekommen, kann man fast als Fehlschlag betiteln. Viele Betroffene beklagten sich, dass sie ihre Raten für Klimaanlagen, Motorräder, Fahrzeuge usw. nicht mehr bezahlen könnten, wenn die Förderung eingestellt werde.

Dies jedoch war nicht im Sinne des Erfinders, unter anderem Albino Neukirchinger, Oscar Chavez und weiteren. Die Menschen sollten ausreichend zu essen und zu trinken haben, aber keine Luxusgüter aus dem “Spendenfond“ anschaffen.

Nach Beginn der Versammlung wurden die einzelnen Gruppen der Anteilsnehmer zu der Mine geführt und ihnen erklärt, warum einige weniger und andere mehr Gold bekämen. Dies liege daran, aus welcher Tiefe der Aushub stamme und jede Mühle bekäme irgendwann, insgesamt gesehen, immer den gleichen Anteil. Dies sei aber ein längerer Prozess. Zugleich wurde erklärt, dass die Seitenwände der Grube Risse aufweise und nun erst wieder von außen neue Wege erschlossen werden müssten. Dies diene dazu, einen gesamten Einsturz zu verhindern.

Neukirchinger bekräftigte mit Nachdruck die Mine schließen zu wollen, wenn keine Vernunft einkehre und die Leute immer mehr fordern würden. Sicherlich stehen noch andere Verantwortliche unter Druck, Neukirchinger und seine Familie wohl am meisten, denn die Mine liegt auf seinem Grundstück.

Nach fast vier Stunden harter Diskussionen mit viel Reden und sinnlosen Argumenten wurde eine Lösung präsentiert. Für drei Wochen bleibt die Hauptmine geschlossen. In der Zeit sollen Maßnahmen umgesetzt werden um die Grube vor dem Einsturz zu bewahren. Danach gibt es eine neue Versammlung. Die eine Seite kann die Zeit zur inneren Besinnung nutzen, die andere kann nun etwas verschnaufen.

Das kanadische Unternehmen Lampa, ebenfalls in der Gegend ansässig, führt unterdessen aber weiter seine Goldsuche fort.

Wochenblatt / ABC Color

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