Argentinien will “freie Heilfürsorge“ für Paraguayer abschaffen

Buenos Aires: Im argentinischen Parlament wird eine Debatte entfacht, die nicht ansässigen Ausländern, wie Paraguayern, Bolivianern oder Chilenen, den freien Zugang für das öffentliche Gesundheitssystem verbieten soll.

Sowohl der argentinische Außenminister Jorge Faurie als auch der Kabinettchef Marcos Peña haben diese Möglichkeit angesprochen. Sie argumentierten, dass es keine “Gegenseitigkeit“ der Nachbarländer gebe, die den Argentiniern vorschreibe, ihre Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen.

„Wir werden das Thema im Kongress diskutieren und einen allgemeinen Rahmen für alle Provinzen schaffen“, sagte Peña. Er bezeichnete die Entscheidung der nördlichen Provinz Jujuy, die an Bolivien und Chile grenzt, als “sehr interessant“, die in der Landesgesetzgebung eine Krankenversicherung für Ausländer zugelassen habe.

Der zuständige Gouverneur von Jujuy, Gerardo Morales, erklärte, dass die Entscheidung gefallen sei, weil bei dem Papstbesuch in Chile eine Unfallversicherung für Ausländer obligatorisch gewesen sei, wenn Argentinier die Grenze passieren wollten.

„Es gibt kein Land, das einem Ausländer keinen gesundheitlichen Nutzen abverlangt“, betonte Morales, der anfügte, es gebe in diesem Fall “keine Gegenseitigkeit“.

„In allen übrigen Ländern der Welt, nicht nur in Grenzgebieten, muss jeder Argentinier, der auf Reisen ist, für die Gesundheitsversorgung bezahlen. Es gibt Fälle, wie in Bolivien und Chile, die Argentinier nicht ausreisen lassen, wenn sie nicht zahlen. In vielen Fällen müssen Konsulate Garantien als Sicherheit für die Bezahlung der Gesundheitsleistungen abgeben“, sagte Morales.

Peña wiederum erklärte, jede Provinz habe ihre eigene Kompetenz, Maßnahmen in dieser Hinsicht zu ergreifen, aber es “ist sehr interessant, wenn diese Debatte den Nationalkongress erreicht und die Legislative das Thema analysiert“.

„Es ist die Zeit gekommen, dass die Parlamentarier darüber diskutieren. Argentinien hatte immer eine Haltung der Großzügigkeit, aber damit einen Missbrauchsmechanismus für Nichtansässige erzeugt“, sagte Farie. Laut ihm “organisieren“ sich viele Ausländer, um in Zeiten, die medizinische Hilfe erfordere, wie Geburten, Langzeitbehandlungen und sogar Transplantationen nach Argentinien zu reisen.

Farie warnte, dass so ein Verhalten das Gesundheitssystem “auflädt“ und Argentinien mehrmals Chile, Bolivien, Paraguay und Uruguay vorgeschlagen habe, sich auf ein System der Gegenseitigkeit in Bezug auf die kostenlose gesundheitliche Versorgung seiner Bürger zu einigen.

Wochenblatt / Ultima Hora

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2 Kommentare zu “Argentinien will “freie Heilfürsorge“ für Paraguayer abschaffen

    1. Wir sind schneller wenn wir jene Länder aufzählen, die die eigenen Leute versorgen können. Aber Geburtenraten sind im ewigen Wachstumssystem kein Problem. Es gibt da keine Obergrenze.

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