Ciudad del Este: Der argentinische Senator Edgardo Kueider (52) wurde gestern früh mit einer hohen Summe an nicht deklariertem Geld an der Freundschaftsbrücke verhaftet. Der Parlamentarier wird auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in einem Hotel in der Stadt festgehalten.
Das Geld wurde bei einer Routinekontrolle des Zolls am Mittwochmorgen um 01:30 Uhr an der Freundschaftsbrücke, die Paraguay mit Brasilien verbindet, beschlagnahmt. Der Senator, der in einem Chevrolet mit dem Nummernschild AE797OJ unterwegs war, hatte insgesamt 211.102 US-Dollar, 646.000 argentinische Pesos und 3.900.000 Guaraníes bei sich.
Dieser Betrag übersteigt die gesetzlich zulässige Grenze. Außerdem hatte Kueider, der für die Partei Unidad Federal gewählt wurde und gegen den in seinem Land wegen illegaler Bereicherung ermittelt wird, keine Dokumente wegen des Geldes bei sich, weshalb es beschlagnahmt wurde.
Der Staatsanwalt von Ciudad del Este, Edgar Benítez, wurde über den Fall informiert und ordnete an, dass das Fahrzeug und das Geld in der Zollbehörde unter strenger Bewachung aufbewahrt werden.
Außerdem ordnete er an, dass der Senator bis zu seinem Erscheinen vor der zuständigen Steuerbehörde in ein Hotel in der Stadt gebracht wird, wo er eine Reservierung hatte.
Wochenblatt / Abc Color
Mister Gaga
Untersuchungshaft im eigens ausgesuchten Hotelzimmer. Mit Televisor, Minibar, Badewanne, Zimmerservice, Telefonanschluss. Nicht schlecht. Das war schon immer so. Man kann denen ja keine eklige Zelle zumuten. Einer vom Fussvolk kann auf der Boden mit dem Ungeziefer seiner Zelle schlafen, wenn er sich mit Bestechung keine Matratze leisten kann. 211 Tausend Dollar, das ist mehr als die erlaubten 10000 Dollar. Und zwar um 201 Tausend. Selber schuld, wenn er nicht teilen wollte. Ist sicher hart. Die paar Tage. Danach kann der den Pool und das Auto wieder benutzen. Aber das Geld ist weg, das sieht er nie wieder. Das ist sicher.
Albert Rotzbremsn
Hahahah, Untersuchungshaft im Hotel, wo er eine Reservierung hatte. Na, wenn das keine rechtlichen Konsequenzen haben wird. Irgend einer – Staat oder der Parlamentarier – muss ja die Hotelrechnung schlussendlich bezahlen. Also ich wäre mit der Rechnung gar nicht einverstanden, wenn ich nur den Pizza-Lieferdienst bestellen könnte, nicht aber den Pool benutzen dürfte. Also ich an seiner Stelle würde darauf pochen, dass nun der paragauynerische Staat die Hotelrechnung bezahlt. Aber was ist, wenn der Steuerzahler sich weigert die Hotelabrechnung zu übernehmen? Dann hat da Hotel das Problem, dass weder Staat noch der Angeklagte die Hotelrechnung bezahlt und bleibt auf den Kosten sitzen. Also wenn der Hoteldirektor so schlau ist und dieses rechtliche Problem rechtzeitig erkennt – so wie ich – dann wird der Verhaftete heute aus dem Hotel geworfen. Aber das kann dann für den Hoteldirektor rechtliche Konsequenzen haben. So geht das ja täglich zu und her in Gottfried Kellers Band III Die Bürger von Paragauy.