Asuncion “schreit“ nach Modernisierungen

Asunción: Von den 362.000 Millionen Guaranies, die der Bürgermeister von Asunción Mario Ferreiro im Jahr 2018 für die Verwendung in Modernisierungen der Stadt vorgesehen hatte, führte er nur 22% (81.000 Millionen Gs.) aus.

Inzwischen “schreit” die Stadt nach Verbesserungsarbeiten. Der Stadtrat hat vorgestern den Bericht über die Ausführung des Haushaltsplans 2018 behandelt. Er wurde von einigen Ratsmitgliedern scharf kritisiert.

Als “bedauerlich und skandalös” bezeichnete Stadtrat Javier Pintos (ANR) die Amtsführung von Bürgermeister Mario Ferreiro. Er betonte, dass es alarmierend sei, wenn nur 22% des Budgets für Bauarbeiten und die Instandhaltung der Stadt umgesetzt worden sei.

Fast die Hälfte, der in den Jahren 2016 und 2017 zur Verfügung stehenden Anleihen, wurden bisher nicht ausgeführt und die Verschuldung der Kommune stieg um 7%. Pintos kritisierte, dass der Bürgermeister über die Ressourcen verfügen könne und eine Zustimmung aller Stadträte habe, die Stadt jedoch in einem schlechten Zustand halte.

Das allgemeine Budget (Gehälter, Arbeiten usw.) der Gemeinde im Jahr 2018 belief sich auf 1.418.718.000.000 Guaranies. Die Ausführungsquote erreichte 920.364.000.000 Gs. (65%).

Für seinen Teil sagte Stadtrat Álvaro Grau (PPQ), er befürchtet, dass die Ausführung sozialer Ausgaben, wie von dem Fond Fonacide oder anderer gering sein werde. In der ersten Phase wurden 14.314 Millionen Gs. budgetiert und nur 3.664 Millionen (25,45%) ausgeführt. In der zweiten Phase standen 54.068 Millionen Gs. zur Verfügung und nur 383 Millionen Guaranies (0,70%) wurden umgesetzt.

„Es ist sehr schmerzlich, dass wir im Hintergrund nur Schauspieler sind, denn das Dekret 8452/2018 besagt, dass wir informiert sein und nicht zustimmen sollten”, erinnert er sich.

Der Bürgermeister handelte mit den Ratsmitgliedern von der Colorado Partei und anderen einen Kompromiss aus, um über eine Mehrheit im Stadtrat zu verfügen, sodass keine Projekte oder Ausgabe von Anleihen blockiert werden können. Im Gegenzug gewährte er politische Quoten. Trotzdem präsentiert Ferreiro der Öffentlichkeit keine Ergebnisse.

Journalisten erhielten einen Bericht über die in diesem Jahr geleistete Arbeit der Stadtverwaltung von Asunción, nachdem in einer Publikation der schlechte Zustand von Asunción beschrieben wurde.

Zu dem Thema Müll lautete die Erklärung, dass die Abfuhr regelmäßig, konstant und dauerhaft ist. Drei Mal täglich sind alle Müllfahrzeuge sowie 30 Kehrmaschinen im Einsatz, die in drei Schichten arbeiten.

Auf öffentlichen Plätzen, wie Parks oder Erholungsräumen, kündigte man an, die Arbeiten zu intensivieren. Bezüglich verlassener Gebäude erwähnt der Bericht, dass nur mithilfe eines Gesetzes größerer Einfluss auf die Verantwortlichen möglich sei, um für den Verzicht auf ihr Erbe einzuwirken und dann diese Flächen oder Bauten in öffentliche Wohnräume umzuwandeln.

Wochenblatt / ABC Color

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6 Kommentare zu “Asuncion “schreit“ nach Modernisierungen

  1. 362.000 Millionen standen dem gelernten Fernsehmoderator zur Verfügung für die Modernisierung einer Stadt wie Asuncion im Jahre 2018. Das sind ja bloß 50.000 Euro. Damit kommt man nicht weit.
    Für einen Fünftel hat er modernisiert, ja, das ist mager. Vermutlich muss man zuerst wissen, wie man modernisiert und kann das erst dann machen. Und dies bei gegenüber 1.418.718.000.000 Guaranies ausbezahlter Löhne. Trotzdem präsentiert Ferreiro der Öffentlichkeit keine Ergebnisse, das muss man offensichtlich auch nicht hierzulande, denn bei unserer Stadt ist das ganz ähnlich, aber bald sind ja Wahlen und der/die BürgermeisterIn muss gehen und einer kommt neuer Amigo, Erfahrungsgemäß wird dann im ersten Wahljahr etwas gemacht für den Allgemeinen Plebs und die restlichen vier Jahre wird wieder nichts passieren.
    Ich frage mich, wie in einer Stadt wie Asuncion, in welcher doch viele Großbetriebe und KMUs Steuern bezahlen (Patente, IVA) nur 362.000 Millionen Guaranies zur Verfügung stehen, oder ist das ein Druckfehler und muss Milliarden heißen?
    Jedenfalls, ja, so kommt Asuncion nicht vom Fleck. Aber wenigstens gibt es McDonalds und Burger Kings, damit die Stadt doch noch ein Hauch von Weltstadt bekommt.
    Übrigens: Wo will er denn den Müll momentan hin bringen lassen, wenn die Müllhalde Asuncions momentan unter Wasser steht?
    Das Thema ist auch wieder typisch: Da braucht es schon genaue Zahlen wie viele Tonnen Müll denn auch gesammelt werden und ob dies mit der durchschnittlichen Abfallmenge der Bürger und Betriebe übereinstimmen kann. Aus oben genannten Zahlen ist einzig ersichtlich, dass drei Mal täglich alle Müllfahrzeuge, die auch fahrtauglich sind, sowie 30 Kehrmaschinen im Einsatz sind, die in drei Schichten herum kurven. Da fehlt noch eine ganze Menge an Informationen, denn man kann auch den ganzen Tag mit Müllfahrzeugen herum kurven und jeder Señorita hinterher pfeifen und das Müllfahrzeug abends wieder leer hinstellen ohne auch nur ein Gramm Müll aufgesammelt zu haben.
    Mon Fazit:
    – Informationssgehalt zuhanden Öffentlichkeit ungenügend.
    – Budget ungenügend.
    – Investiertes Budget mangelhaft.
    – Ausführungsquote mangelhaft.
    – Wille und Fähigkeiten mangelhaft.
    – Auszahlung Gehälter und Neuanstellungen Amigos in der Verwaltung vorbildlich ausgezeichnet.

  2. Es ist müssig, sich über paraguayische Verhältnisse aufzuregen. Die Wahrheit ist doch, die Menschen hier stehen sich mit ihrer Mentalität selbst im Wege und merken es nicht. Das hat auch überhaupt nichts mit Parteizugehörigkeit zu tun, das steckt in den Köpfen, in der Kultur und wird sich so schnell nicht ändern – wenn überhaupt.

  3. Ein Grund könnte auch sein, dass aufgrund der hohen Zahl von Beamten in der Municipalidad sich alle gegenseitig blockieren, weil der eine meint mehr Recht zu haben als der andere.
    Ingenieur 1 meint, dass es so gemacht werden muss, Ingenieur 2 meint aber dass es anders gemacht werden soll. Dann meldet sich der Verkehrsdirektor und sagt, Ne, das können wir so nicht machen, weil die Strasse zu lange gesperrt ist. Und dann kommt vielleicht der radikalste, der Umweltdirektor (den ich persönlich kenne) und sagt, das bei der Massnahme 2 Bäume gefällt werden und andere Möglichkeit gefunden werden muss (ohne selbst welche zu nennen). Und dann kommen 10 Anwälte mit 11 verschiedenen Meinungen daher. Und die Irrsinns-Bürokratie in diesem Laden ist wohl die unsinnigste im ganzen Land.

    “Zu viele Köche verderben den Brei”, wie es so schön heisst und dann kommt noch die spezielle paraguayische Eigenartigkeit: Probleme aussitzen zu wollen.

    1. Ja, diese Probleme kenne ich sehr gut als ich noch in Europa, Westchina um genau zu sein, tätig war. Das ging genau etwa so zu un her. Und hierzulande wird es ähnlich sein.

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