Auf der Flucht investiert?

Asunción: Auf der Flucht und dennoch Investitionsmöglichkeiten nicht außer Acht zu lassen bedarf ein besonderes Geschick. Einige haben es und sind weiterhin für die Behörden unsichtbar.

Es sieht sehr danach aus, als ob der international gesuchte Geldwäscher und Seelenfreund des Ex-Präsidenten Cartes, Darío Messer, mit Schwarzgeld Staatsanleihen gekauft hat, obwohl er schon flüchtig war. Bis heute kennt man seinen Aufenthaltsort nicht.

Anfang Mai wurde ein Haftbefehl gegen Darío Messer erlassen, da er eine Schlüsselfigur beim brasilianischen Geldwäscheskandal Lava Jato darstellte. Anscheinend vorgewarnt verließ er sein Haus zwei Tage zuvor mit unbekanntem Ziel.

Einen Monat später bot der paraguayische Staat Staatsanleihen an der lokalen Börse an, wo anscheinend aus dem Dunkeln heraus Messer für fast 10 Millionen US-Dollar diese Anleihen aufkaufte. Nach wie vor unter der Protektion seines Freundes und Staatspräsidenten Cartes war dies anscheinend möglich. Messer kaufte diese Anleihen über zwei Firmen, wo er Vorsitzender ist: Chai und Matrix Realty. Als Zwischenhändler kam die Börse Puente zum Einsatz, die ebenso dem Imperium von Cartes zugeordnet wird. Auf der Liste der Investoren der Staatsanleihen wurde sein Name jedoch unkenntlich gemacht bzw. als Persona fisica umbenannt.

Seit 2015 gab es Berichte von Banken, die die Bewegungen von Messer als verdächtig einstuften. Das Sekretariat zur Vorbeugung von Geldwäsche (Seprelad) erhielt diese, wie der damalige Vorsitzende Óscar Boidanich bezeugte. Da laut seiner Einschätzung diese Berichte jedoch nur taugen, damit sich die Banken die Hände rein waschen können, wurde einfach nichts unternommen.

Laut Senator Jorge Querey, Mitglied der Kommission, die den Fall Darío Messer unetrsucht, stammt das Kapital aus illegalen Quellen.

Wochenblatt / Abc Color

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8 Kommentare zu “Auf der Flucht investiert?

  1. Wenn das stimmt, muss Cartes wegen Beihilfe zur Geldwäsche verhaftet werden.
    MÜSSTE – MÜSSTE – MÜSSTE !!!!!
    Und wer bitte – sollte das machen? Wer kennt einen kompetenten – NICHT KORRUMPIRBAREN SELBSTMÖRDER ???

    Die Bekämpfung der Geldwäsche in den USA
    High-Tech-Gewinnaufspürung, drakonische Strafen und radikale Gewinneinziehung – Ist der Amerikanische Ansatz ein Vorbild für Deutschland?
    Würzburger Schriften zur Kriminalwissenschaft Robert Frank
    Gegenstand der Arbeit ist die Bekämpfung der Geldwäsche in den USA. Die Geldwäsche ist kein neues kriminologisches Phänomen, als Annex der Organisierten Kriminalität und des globalen Terrorismus wird die durch sie ausgehende Bedrohung für jeden Einzelnen, für Gesellschaft und Staat immer größer. Der Autor beschränkt sich nicht auf die Darlegung der Erscheinungsformen der Geldwäsche oder der geltenden Rechtslage. Im Kern der nachstehenden Arbeit stehen die unterschiedlichen Methoden zur Bekämpfung der Geldwäsche, bei der die USA über die mit Abstand längste und umfassendste Erfahrung verfügen. Während z.B. das deutsche Geldwäschegesetz (GwG) erst seit 1993 existiert, ist das amerikanische Pendant, der Bank Secrecy Act, seit 1970 geltendes Recht. Vor dem Hintergrund der aktuellen deutschen Reformbestrebungen zur Geldwäsche aus Anlaß der Terrorangriffe des 11. September 2001 gewinnen die amerikanischen Erfahrungen noch mehr an Brisanz: Schon seit 1990 bündelt die zentrale nationale Behörde FinCEN die gesammelten Daten und wertet sie aus.

    03.12.2018 Die Finanzinstitute des US-Finanzministeriums (FINCEN) und die Eidgenössischen Bankaufsichtsbehörden geben ein gemeinsames Statement ab, um innovative Ansätze der Industrie zur Einhaltung der AML zu fördern

    WASHINGTON – Als Ergebnis einer Arbeitsgruppe, die vom US-Finanzministerium des US-Finanzministeriums und den Aufsichtsbehörden der Federal Depository Institutes eingerichtet wurde, gaben das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) und seine Regulierungspartner heute eine gemeinsame Erklärung heraus , um Banken zu ermutigen und Kreditgenossenschaften, innovative Ansätze zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und anderen illegalen finanziellen Bedrohungen zu ergreifen.
    Gemeinsame Erklärung zu innovativen Bemühungen zur Bekämpfung der Geldwäsche
    3. Dezember 2018
    FinCEN erneuert geografische Targeting-Aufträge für Immobilien und erweitert die Abdeckung auf 12 Metropolregionen
    15. November 2018

  2. Anleihen sind in der Regel nummeriert.
    Wenn die Anleihen mit Schwarzgeld erworben wurden, kann der Staat sich bei Fälligkeit weigern, diese einzulösen.
    Ansich recht einfach, wenn man nur will.

    1. Woher will der Staat wissen, und will er das wirklich wissen, welcher Teil seiner Schulden mit Schwarzgeld finanziert wurde? Idiot oder Theoretiker?

      Jede Anleihe seit 1913 wird mit Fiat-Geld; also Geld aus dem schwarzen Nichts bezahlt!

  3. Wollte auch ein paar Kröten auf eine hiesige Bank überweisen lassen. Musste natürlich über die Inter-Bank in US+A laufen, mit vermutlichem Abstecher über das Utah-Datacenter der NSA/BND.
    Dann wurde mir EINE Woche Zeit gegeben, moment, aha, ja, 7 Tage zeigt Fingerabzähl-App, um zu beweisen, dass das Geld legales Geld ist.
    Vermutlich haben sie von NSA bzw. Tochterfirma BND einen Tipp bekommen, dass ich ein international gesuchter Bankräuber bin. Dabei hätten die paar Kröten höchstens zum Bau einer BOMBE aus meinen erbeuteten Bank-Kugelschreiber gereicht, dabei sind alle aus nur echtem Platik (Huch, habe ich DAS Wort wirklich geschrieben? Jetzt kann ich aber unmöglich zurück nach DÖCH fliegen. Naja, werde wohl als irakischer Zahntechniker trotzdem einreisen können, um mit dem Nachschub einer Handvoll Kinder die Rente zu sichern).
    Ja, vor dem Gesetz sind eben alle gleich, die einen haben ein paar Kröten, da muss man beim Sekretariat zur Vorbeugung von Geldwäsche (Seprelad) eben etwas genauer hinsehen. Und diejenigen, die noch ein paar Millionen US-Dollar fürs Wegsehen sich leisten können, da wird eben etwas genauer weggesehen.
    Nehme mal an, dass so ein Untertauchen des Herrn Messers ihn einiges am Millionen US-Dollars kosten dürfte, so dass er die paar, die er noch hat, eben geschickt anlegen muss, um bescheiden von den Zinsen leben zu können.

  4. Woher will der Staat wissen, und will er das wirklich wissen, welcher Teil seiner Schulden mit Schwarzgeld finanziert wurde? Idiot oder Theoretiker?

    Jede Anleihe seit 1913 wird mit Fiat-Geld; also Geld aus dem schwarzen Nichts bezahlt!

  5. Kann man dieses widerliche Grinsen dieses Verbechers im Anzug nicht irgendwie zensieren? Hätte ich diesen Artikel in einer Zeitung würde ich mit einem fetten Filzstift ein berühmtes Schnurrbärtchen aufzeichnen oder das Bild gleich zerreissen.

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