Backwaren werden wegen Frost teurer

Asunción: Edgar Mayeregger, Ingenieur des Landwirtschaftsministeriums, erklärte, dass zum dritten Mal in dieser Saison Frost auftrat und dies alle hiesigen Agrarprodukte mehr oder weniger geschädigt hat. Am meisten davon betroffen sei jedoch der Weizen, aus dem bekanntlich Mehl gemahlen wird. Demnach ist wegen Ernteeinbußen in Itapúa, Misiones, Ñeembucú, Alto Paraná und Caaguazú höchstwahrscheinlich mit einem Preisanstieg zu rechnen, was sich zu dem summiert, was derzeit die Bäcker des Landes schon annoncieren.

So günstig wie Mehl ist, wenn die Lager der Produzenten voll sind so teuer wird es nun weil die Lager sich nicht füllen werden. Indirekt betroffen sind demnach auch Pizzerien, die auch mit Preisanstiegen um 10% rechnen, da Mehl auch ohne Frost rund 30% seit Januar im Preis zugelegt hat. Anfang des Jahres kostete ein 50 kg Sack Mehl noch 105.000 Guaranies während er mittlerweile für 140.000 Guaranies angeboten wird.

(Wochenblatt)

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20 Kommentare zu “Backwaren werden wegen Frost teurer

  1. hier sind die wahren Aufgaben einer Regierung! Hier kann sich Herr Cartes beweisen! Falls er ein Geschäftsmann sein sollte und Ahnung von Wirtschaft hat, dann müsste er als erstes einem Schwätzer wie dem des Landwirtschaftsministeriums den Mund verbieten. Wer einen Preisanstieg durch sein dummes Geschwätz provoziert,
    muss sofort zum Schweigen gebracht werden. Außerdem müsste ein Wirtschaftsmann wissen, dass nach den bisherigen Regeln Angebot und Nachfrage den Preis regulieren. Das bedeutet es muss mehr (Weizen) Mehl auf den hiesigen Markt. Also Herr Cartes ran, besorgen sie den Menschen dieses Landes Mehl, damit die Preise für das Grundnahrungsmittel nicht weiter ansteigen. Und wenn sie schon dabei sind, dann sorgen sie auch gleich mit dafür, dass Weizen nicht zur Benzingewinnung herangezogen wird, denn auch das verteuert den Brotpreis. Jetzt, Herr Cartes, gilt es zu beweisen, dass die großen Hoffnungen meiner Mitkommentatoren in sie gerechtfertigt sind.

    1. @Asuncion45, schmeißen wir uns zusammen und reißen das Land aus der Misere. H.C. liest Deinen Kommentar sicher nicht und viele andere verstehen ihn nicht… Der Zentner Weizen auf dem Weltmarkt kostet heute, den 27.08.2013, etwa 53000$G. Transport sage ich mal 17000 und der Müller bekommt 10000 pro Zentner. Für unerwartete Ausgaben kommen noch einmal 10000 drauf, dann bleiben 15000 über, beim Zielpreis von 105000. Meine Hälfte spende ich den Bauern zum kompensieren ihrer Frostschäden. 🙂

      LG

      PS. Ich habe den Zoll und die Steuer zum Wohl des Volkes vergessen… Dann muß es wohl doch H.C. machen….

      1. aber immerhin; genau so stelle ich mir ein Leben in Selbstverantwortung vor. Zielorientiert, wie wir Männer nun mal sind, würden wir es rausreißen, ganz ohne Politiker-Parasiten.

      2. Ob der HC den Kommentar von @Asuncion45 liest , moechte ich auch einmal bezweifeln .
        Aber den Form wie sie ihre Berechnung machen ist wohl nicht ganz korrekt. Der Preis fuer Weizen lag vor der letzten Kaeltephase in den Staaten des Mercosur bei 400 $ die Tonne , oder je nach Dollarkurs bei 89000 Guarani der Zentner.
        Fuer den von ihnen berechneten Frachtsatz , koennten sie minimal aus Argentinien Weizen importieren . Leider duerfte dies ein Problem sein , da Argentinien derzeit keinen Weizen exportiert, was schon zu einem moeglichen Fehlbestand von 5 bis 6 Mio / Tonnen Weizen in BRA fuehrt.

        1. Super, Unterstützung. @Christian, mag sein daß meine Berechnungen nicht ganz korrekt sind aber die Richtung ist doch erkennbar. Sie sind als Buchhalter mit im Boot, da überstimme ich einfach mal meinen compañero Asuncion45. Der heutige Weltmarktpreis von einer Tonne Weizen lag bei 184€. Wie bekommen wir ein volles Schiff möglichst verlustfrei nach Paraguay?

          LG

          1. Da muesste man mal die Frachtraten von Weizen aus den USA einhohlen. Der in Europa waere zu hoch , und da sind die Erzeugerpreise auch noch etwas hoeher! Heute werden Produzenten 207 Euro in D bezahlt .

      3. Wenn der Staat immer alles richten soll, sind wir irgendwann in einer Diktatur oder im Sozialismus a la DDR. Wenn es keine Monopol- oder Oligopolstellung geben würde, würden sich die Preise selbst regulieren – Prinzip der Freien Marktwirtschaft, die aber heutzutage meist nur noch Theorie ist, weil keine Rahmenbedingungen existieren (Korruption, Lobbyismus).
        Wenn beispielsweise in DACH das Getreide um 30% teurer wird, gehen diese 30% nicht automatisch auf die Preise für die Endprodukte über, die es im Supermarkt/beim Bäcker gibt, wie es hier üblich ist. In DACH, ausreichend Anbieter vorausgesetzt, reduzieren der Getreideverkäufer, Mehlverkäufer, Großhändler, Zwischenhändler und schließlich der Bäcker oder der Supermarkt ihre Gewinne etwas, so das schließlich der Endkunde “nur” z.B. 10% mehr zahlen muss. Gibt es wenige Hersteller wie bei Strom/Gas/Benzin… dann spricht man sich halt ab und kassiert die volle Differenz vom Kunden.
        Ist eine rein Mikroökonomische Angelegenheit. Der Staat kann höchstens dafür sorgen, dass es keine Preisabsprachen gibt. Wenn er selber z.B. Mehl importiert, wird er selbst zum Händler und tritt in Konkurrenz zur eigenen Wirtschaft. Nein, dies muss schon der Markt richten, wenn er einen entsprchenden Rahmen gesetzt bekommen hat. Das wäre die richtige Aufgabe für einen Präsidenten, der aus der Wirtschaft kommt.
        Davon ausgenommen sind natürlich Hilfssendungen bei Katastrophen, Hungersnöten usw, um die es hier aber nicht geht.

  2. darf ich darauf hin weisen, daß Weißen bis zu -20 Grad aushält!
    lt. Internet Artikel Bestmalz!
    daher ist der Artikel aus der Zeitung nur Irreführung für die Bevölkerung!K.P.

    1. Klaus Peter, vielen Dank für diesen Hinweis. Genau das ist einer der Punkte die ich ansprach. Wenn im Landwirtschaftsministerium schon einer erklärt, das Mehl werde teurer, dann fühlen sich alle aufgefordert dies auch umzusetzen. Immerhin hat es ja die Regierung schon angekündigt. Daher meine Aufforderung an die Politik diesem Schwätzer den Mund zu verbieten. Wirtschaft ist nämlich zu einem sehr hohen Teil reine Psychologie. Es tritt ein, was erwartet wird.
      Her C soll nicht als Mehllieferant zusätzlich Geld verdienen aber er könnte über eine Reduzierung des Exportes oder preiswerte Importe nachdenken. Damit wäre schon sehr viel gewonnen. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Revolution wegen dramatischer Steigerungen bei den Grundnahrungsmitteln entsteht.

    2. Dies ist ein Grund , weswegen man sagen kann , Internet ist halbwissen / oder falsches gelesen !
      @Klaus Peter
      Winterweizen haelt diese TEMPERATUREN aus , wenn nicht spezielle Dinge eintreten . Sommerweizen ist bei Temperaturen um die Null Grad , sobald die Aehren geschoben haben erfroren.
      Es gibt in Suedamerika keinen Winterweizen , sondern nur Sommerweizen , mit einer Epochenzeit von 120 bis 130 TAGEN , der Winterweizen hat eine Epochenzeit von bis zu 240 Tagen , was den Anbau in PY UNMOEGLICH macht.

  3. Noch besser sind die großen Pizzaketten. Die rechtfertigen einen 20%en Preisanstieg mit dem Anstieg der Weizenpreise. Macht auch Sinn, denn immerhin sind pro Pizza etwa 100 Gramm reines Weizenmehl enthalten. Geht man mal von einem Supermarktpreis so um die 4000 Gs /kg aus, dann schlagen die Mehlkosten mit satten 400 Gs zu Buche, also ca. 120 GS Merkosten pro Pizza. Das macht bei einem durchschnittlichen Verkauftspreis von ca. 30.000 Gs ….. genau 20%.

  4. Klasse, danke den Kommentatoren für diese erhellenden Ausführungen. Endlich mal eine konstruktive Diskusion.

    Um den Gedanken noch einmal aufzunehmen, habe ich da ein paar Fragen an die Agrokultore unter uns. Wie oft wird Weizen in Paraguay angebaut? 2 oder gar 3 mal im Jahr? Ist dann nicht der Anbau von Weizen im Winter reine Spekulation? Der Totalverlust einer Spekulation sollte kalkuliert und kompensiert sein und das auf Landesebene. Ich führe dazu noch an, daß z.B. 2010 5,4% des Gesamtexportes Weizen war. Danke für die Antworten.

    Jetzt möchte ich noch einmal in den Bereich des fiktiven gehen und kreatives Denken demonstrieren. Um den Weizenpreis zu senken, benötigt man Importe. Zumindist wird propagiert, daß er steigt, weil nicht genug da ist, ist aber ein anderes Thema. Unser Buchhalter @Christian 😉 meint, den Weizen in den USA zu kaufen wäre eine Lösung, wobei Europa auch eine Option ist.
    Gut, ich denke der Staat sollte seinen Bewohnern dienen und so versetze ich mich einmal auf den Posten des Präsidenten. Zuerst einmal muß ich mich als Volksverteter verkleiden, dann zitiere ich den Ing. Mayeregger an meinen Schreibtisch und verpasse ihm eine Schelle ob des Blödsinns den er verzapft hat. Als nächtes rufe ich Putin an und und erzähle ihm, daß hier die sibirische Kältewelle durchgekommen ist und sich die Einwohner das traditionelle Brot mit Salz für den Empfang ihrer Gäste nicht mehr leisten können…

    😉

    LG

    1. @Tom
      Den Weizen koennte man in den USA kaufen .Aber warum ? In PY wird genug Weizen produziert ! Zudem ist das extrem teuer , wegen Fracht und Zollbedingungen ! Oekonomisch nicht zu empfehlen .

      Weizen kann und wird in PY nur einmal angebaut !
      Pflanzzeit von Maerz bis Mitte Juni und Ernte ist von August bis Oktober. je frueher gepflanzt desto hoeher der Ertrag , aber extrem das Risiko mit dem Frost.
      Weizen hat den oekonomischen Vorteil , das danach der Giftbedarf fuer die Fruchtfolge geringer ist , da das geerntete Feld direkt mit Soja bepflanzt werden kann.

    2. Wieder einmal zeigt sich durch die genialen Kommentare in diesem Forum: Solche saubere analytische Beiträge können nur Männer leisten. Sie sind eben lösungsorientiert. Weiter so! Gemeinsam werden wir das Land voran bringen!

    3. Nachtrag : Vom Ertrag her muss noch gesagt werden ,Winterweizen produziert bedeutend besser als Sommerweizen , Der Ertrag in PY liegt im Mittel bei 2 tsd Kilo pro Hektar .Kann auch schon mal bis 3500 Kilo erreichen ,was aber eher selten ist. Die Spitzenertraege in Suedamerika werden in Argentinien erzielt , und liegen im Mittel bei 5000 Kilo/ha .

      1. Danke Christian, das heißt jetzt, daß Winterweizen sehr wohl angebaut wird und Bauern die auf eine zweite Fruchtfolge mit Soja aus sind den Sommerweizen über den Winter einsetzen. Richtig?

        LG

        1. @Tom
          Nein , der hiesige Weizen , wird zwar im Winter angebaut , aber er ist definitiv ein Sommerweizen . Winterweizen kann wegen seiner langen Laufzeit nicht in PY angebaut werden , weil er immer in die warme Jahreszeit kaeme , und diese ihn absterben liesse.
          Der Name ist etwas irrefuehrend , eigentlich muesste es heissen , Weizen der Ueberwintert ! Was fuer Europa gilt .
          Selst die USA und Kanada nutzen zum grossen Teil nur Sommerweizen.

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