Beamten fordern Lohnerhöhung um 19,5%

Mehrere Funktionäre aus dem Sektor der Beamten fordern eine Lohnerhöhung für das nächste Haushaltsjahr zu genehmigen. Sie halten einen Anstieg um 19,5% für angemessen obwohl der Finanzminister einen solchen Vorschlag im kommenden Haushaltsplan nicht ins Auge gefasst hat.

Das Vorhaben scheint schon mit den ersten Demonstrationen zusammenzustehen im Hinblick auf das Wahljahr 2018. Andere öffentliche Einrichtungen denken auch darüber nach, Lohnerhöhungen in ihren Bereichen zu fordern. Zusätzliches Öl wird in das Feuer gegossen, weil anscheinend der allgemeine Mindestlohn der Angestellten Ende 2016 steigen dürfte. Die kumulierte Inflationsrate von 10% wird nach Meinung vieler Experten dann erreicht.

Die Beamtenverbände argumentieren, 2014 hätte es ein Lohnerhöhung im Privatsektor um 10% gegeben und dies sei diskriminierend, also wäre ein Anstieg ihrer Bezüge um 19,5% im Jahr 2017 mehr als gerechtfertigt. Des Weiteren soll sich zwischen 2012 und 2015 die Kaufkraft der Beamten um 64% verschlechtert haben.

Finanzminister Santiago Peña (Beitragsbild) hat aber mittlerweile mehrfach betont, dass keine Erhöhung der Bezüge für Beamte im Ministerium vorgesehen sei, auch die stellvertretende Wirtschaftsministerin, Lea Giménez, hatte die Aussage bestätigt. Laut den Zahlen von Giménez betrug der Anteil bei den gezahlten Staatsgehältern im Juni 72% der Steuereinnahmen, der niedrigste Stand seit fünf Jahren. Im Jahr 2012 waren es 80%, 2013 lag der Wert bei 85% und sank dann auf 74,9% in 2014 und letztes Jahr auf 76,3%.

Quelle: ABC Color

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7 Kommentare zu “Beamten fordern Lohnerhöhung um 19,5%

  1. Die Gier der Menschen hier in Paraguay scheint grenzenlos, Beamte, welche oftmals gegen den Bürger “arbeiten”, ja diesen als störenden Faktor empfinden, sollten sich was schämen, für solchen Eigennutz auch noch mehr Lohn erhalten zu wollen!
    Reichen deren Unverschämtheiten denn noch nicht?

  2. ausgerechnet die beamten, welche meiner ansicht nach schon jetzt überbezahlt sind für die arbeit die sie leisten. aber man muss gerechterweise auch dazu sagen, dass sie “sehr gute” vorbilder diesbezüglich haben.

  3. Die Beatmeten haben es auch besonders schwer. Sie müssen in einem Großraumbüro mit vielen Kollegen arbeiten. In Europa braucht es für die gleiche Arbeitsbewältigung eine ganze Person und einen Computer, welcher in diesem Jahrtausend angeschafft wurde.

    Ich erlebe es immer wieder, wie ich eine Staatsangestellte beim Hamburger-essen unterbrechen muss, mit der Bitte, eine Nummer zum Anstehen am Schalter nebenan zu ergattern. Nach dem Anstehen werde ich an die richtige Stelle verwiesen und stehe dort nochmals an. Nach einiger Zeit beschäftige ich zwei bis drei Leute, in der Hoffnung zu erhalten, wofür ich gekommen bin. Also nochmals am zweiten Schalter anstehen, bis mir gesagt wird, ich solle doch solange auf dem Stuhl warten. Endlich, ich bin dran: Ah, ihm muss nun noch in ein anderes Ministerium, erhalte die Adresse.

    Ok, fahre zum Ministrerium… Anstehen zum Nummer ziehen. Endlich, ich bin dran. Aha, ich hätte zuerst nach Lambare fahren müssen. Na, ok, nun beschäftige ich aber einen Escribano, der das für mich erledigt.

    Fahre zum Escribano. Nach ein paar Tagen ruft er mich an (! Ja, tatsächlich, er hat mich zurück gerufen, absoluter Hammer). Fahre nochmals zum Escribano. Für mein Anliegen brauche er meinen Pass. Fahre nach Hause, Pass holen und nochmal zu Escribano.

    Nun warte ich schon zwei Monate. Werde bald mal bei Escribano vorbei fahren, um zu fragen, wie, wo und was. Übrigens: es handelt sich um einen “verlorene” (verm. gestohlene) Cedula Verde (Fahrzeugausweis), in wessen Besitz ich gerne wieder gelangen würde. Habe ich schon erwähnt, nein, Anfangs musste ich MEIN Motorrad in der Planta Verificadora nochmals prüfen lassen. Wie schon als ich es von Chacomer gekauft hatte. Sechs Beatmete hatte ich bestimmt nur mit der Planta Verificadora beschäftigt.

  4. Jeder weiß, dass in Paraguei viel zu viele Beatmete arbeiten. Eine schulische und berufliche Qualifikation ist nicht nötig. Absolventen der Hochschulen arbeiten als Imbissstand-Verkäufer, weil sie keinen Padrino mit dem “richtigen” Parteibuch haben. Es genügt das Wissen, wie man die Stempeluhr dazu bewegen kann, seine Karte vom Kollegen abstempeln zu lassen. Mangels IT-Infrastruktur wird die Turnschuhfabrikation in Paraguei wohl Hochkonjunktur haben.

  5. Ich arbeite im MOPC, aber nicht als staatlicher Beamter, sondern als “Consultor”.
    In meiner Abteilung arbeiten viele Consultores. Grundsätzlich haben diese Leute klare Aufgabengebiete. Die richtigen Beamten sind aber fast immer krass unterbeschäftigt.
    Zudem fehlen diese oft ohne nennenswerte Gründe. Der Staat könnte einen Haufen sparen, wenn man diese entlassen würde, und die restlichen Beamten wirklich was zu tun hätte – und entsprechend zu bezahlen.
    Und das sind meine Erfahrungen im MOPC in einem der wichtigsten Abteilungen….in den “unwichtigen” Abteilungen anderer Ministerien oder in den Municipalidades sieht es mit Sicherheit noch gruseliger aus.

    Insofern finde ich diese Forderungen eine Frechheit ohnegleichen.

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