Bitte nicht böse sein

Asunción: Paraguay, und das weiß die hiesige Regierung, ist ein Drittweltland. Obwohl Defizite in allen Ebenen offensichtlich sind, wird Geld eher für Krankenversicherungen ausgegeben als für Infrastruktur.

Speziell das Ministerium für öffentliche Bauten, welches einzig und allein zur Aufgabe hat, die vorhandenen Straßen in Schuss zu halten und neue zu errichten, gibt lieber 20 Millionen US-Dollar für einen 22-monatigen Krankenversicherungsvertrag für deren Angestellte aus, als ein weiteres Superviadukt in gleicher Höhe zu konstruieren.

Abgesehen davon, dass nicht klar ist, ob diese 20 Millionen US-Dollar (111,6 Milliarden Guaranies) aus Staatsanleihen stammen und nun in die Krankenversicherung von 3.000 Angestellten fließen, die auch gut und gerne IPS versichert sein könnten, kommt die Vergabe für dieses Geschäft nur drei Wochen vor Amtsübergabe, was äußerst verdächtig ist.

Nein, hier liegt keine übertriebene Fürsorge für die eigenen Angestellten vor. Wenn das Ministerium so fürsorglich wäre, hätten sie das Geld in die Reparatur von Straßen investiert. Nein, hier ist nichts weiter als ein Geschäft mit den Ausschreibungsgewinnern besiegelt worden, bei dem beide profitieren. Diese Aussage kommt nicht von irgendwo her, es gab nur zwei einen Anbieter, nämlich Protección Médica S.A. (100,5 Milliarden Guaranies) für die Allgemeinmedizin und Odontología 3 S.A. (11,1 Milliarden Guaranies) für die Zahnmedizin. Bitte nicht böse sein, aber hier wurde getrickst und betrogen.

Wochenblatt / Última Hora

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5 Kommentare zu “Bitte nicht böse sein

  1. Sie kennen keine Scham, keinen Anstand, besitzen keine Moral und Ehre. Aber über Patriotismus große Reden schwingen. Einfach nur noch widerlich was hier abläuft. Und niemand, der sich darüber endlich mal heftig und nachhaltig aufregt und gegen diese Volksschmarotzer vorgeht. Nur Blablabla und alles geht weiter wie gewohnt.

  2. Nun aufregen tun sich darüber sicher viele Menschen, aber leider hilft dies nicht, diesen Leuten hier eine Moral zu verpassen. Diese ist ihnen im Laufe der Jahre schlicht abhanden gekommen…

  3. Zwar ist noch immer die Colorado-Mafia am Steuergelder an Ihre Flamingo-Family am verteilen, doch bald wird sich der neue Al Patschino auf die Kloschüssel setzen, dessen Flamingo-Family sich schon auf die neuen Aufgaben – immerhin dank beendeter 3 stünd. täglich Grundschule abgeschlossen – im Ministerium für Luftbahnbürsten freut. Noch mehr auf den Zahltag natürlich.
    So ist es nicht verwunderlich, noch bevor alle der alten Flamingo-Garde wieder auf ihren Stelzfüßchen im Trüben nach Plata fischen müssen, noch ein wenig Steuergelder abzugarnieren. Das steht ihnen aufgrund aufopfernder Gehaltsentgegennahme der letzten Jahre nun wirklich zu.

  4. Kommentar zur russischen Zahnmedizin
    Vor kurzem ist ein Review über die Zahnmedizin in Russland veröffentlicht worden [1]. Hier ist eine aktualisierte Zusammenfassung. Das Motto des sowjetischen Gesundheitswesens war eine Priorität der Prophylaxe, die durch Massenuntersuchungen (sog. Dispensarisierungen) einschliesslich Zahnbehandlung realisiert wurde. Heute wird dieses Programm wieder belebt [2]. Die Zahnbehandlungen erfolgten unter Zeitdruck. Untersuchungen mit der Sonde wurden oft mit übermäßiger Kraft durchgeführt. Als diagnostische Kriterien von Karies wurde das Haken der Sonde in einer Fissur, eine fokal aufgeraute, verfärbte oder erweichte Oberfläche angesehen. Frühe und fragliche Kariesstellen wurden mittels trockener Präparation manchmal mit stumpfen Rotationsinstrumenten behandelt. Zusammen mit suboptimaler Qualität der Füllstoffe führte das zur Beschleunigung des Restaurationszyklus. Was die Endodontie betrifft, so ist es auf Röntgenbildern sichtbar, dass die Qualität der Wurzelbehandlung oft unzureichend war. Die Behandlungsqualität wurde auch durch eine begrenzte Verfügbarkeit wirksamer Anästhetika beschränkt. Die Zahnextraktion mit Kürettage der Alveole soll hier auch erwähnt werden. In der internationalen Literatur wird eine schonende Kürettage empfohlen. In Russland wurde sie manchmal intensiv durchgeführt, mit dem Ziel einer vollständigen Entfernung vom Granulationsgewebe, welches sich visuell nicht immer von normalem Zahnfleisch unterscheiden lässt. Eine übermässige Kürettage der Alveole, insbesondere bei Patienten mit Gingivarezession, kann zu einer Wurzelentblössung benachbarter Zähne beitragen, was unter Umständen nächste Extraktion zur Folge hat [3]. Beim Zahnziehen in einer staatlichen Poliklinik wird manchmal eine Auswahl zwischen bezahlter oder kostenloser Lokalanästhesie angeboten. Die Anästhesie ist nach einer kostenlosen Injektion unvollständig. Im Prinzip deckt die Pflichtversicherung grundlegende zahnärztliche Behandlungen. Die Rentner und andere berechtigte Bürger können einen einfachen Zahnersatz kostenlos bekommen. Eine unterschwellige Zahlung wird aber manchmal erwartet. Die weitgehende Privatisierung der Zahnmedizin hat neue Probleme mit sich gebracht. Einige Zahnärzte vermeiden konservative Behandlungen und manipulieren ihre Patienten in Richtung Exodontie und Zahnersatz. Eigentlich braucht Russland einen Beistand in Sachen Gesundheitswesen einschliesslich Zahnheilkunde. Der Krieg gegen die Ukraine hat die Friedensordnung in Europa zerstört, do dass die internationale Zusammenarbeit mit Russland in vielen Bereichen leider unterbrochen wurde.
    Literatur
    1. Jargin SV: Dentistry in Russia: past and presence. J Oral Biol 2022; 8(1): 1–6
    2. Jargin SV: Potential issues associated with dispensarisations in Russia. Public Health 2021; 198: e29–30
    3. Jargin SV: On the minimally invasive approach to the gingival recession. J Indian Soc Periodontol 2013; 17: 394–396

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