Ungewollt im Rampenlicht

Asunción: Nachdem eine Tageszeitung Zahlungen von Seiten eines Wasserkraftwerkes an Medien und Medienvertreter bekanntgab, reichte gestern ein Fernsehmoderator die Kündigung ein.

Die Tageszeitung Abc Color machte es sich zur Aufgabe die Zahlungen aus der Yacyretá-Kasse während der Cartes Regierung unter die Lupe zu nehmen und zu veröffentlichen. Cartes war immer stolz darauf den zwei großen Zeitungen des Landes die finanzielle Unterstützung zu entziehen. Mit der Veröffentlichung wurde jedoch klar, dass er damit nur seine eigenen Medien und politische Freunde subventionierte.

Unter diesen befand sich anscheinend auch Anibal Espínola, ein Fernsehmoderator des Senders Telefuturo der insgesamt 21 Millionen Guaranies annahm und sich somit eine vielversprechende Karriere verbaute. Espínola reichte gestern seine Kündigung ein, die vom Direktor Mario Orcinoli nicht akzeptiert wurde. Geschäftsführer Lucas Balmelli hingegen, der das letzte Wort hatte, ließ Espínola ziehen und damit die Konsequenzen für das tragen, was ihn selbst zur Kündigung trieb.

Obwohl die Cartes-Presse die Espínola Kündigung als große Nachricht publiziert, gesteht sie selber ein auf Suche nach Berichterstattern gewesen zu sein, die käuflich waren. Im Falle von Espínola war es keine gemäßigte Berichterstattung sondern einfach nur der Fakt auf Cartes’ Lohnzettel zu stehen.

Wochenblatt / Hoy

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4 Kommentare zu “Ungewollt im Rampenlicht

  1. Das war also erst bei der Veröffentlichung klar, dass man dem einen Bösen was wegnimmt um es dem anderen Guten also sich selbst zu geben. Ich wusste es schon bei der Entziehung. Bin ich jetzt ein Genie?

    1. Die Antwort ist nein, bin ich nicht. Die Logik, dass ein Politiker im Prinzip nicht gleichzeitig Unternehmer sein kann, weil er in dem Fall zu quasi 100 % Sicherheit die politische Macht dazu nutzt um seinen Betrieben Monopolstellung zu bieten, hätte auch ein Steinzeitmensch verstanden.
      Es wird sich nicht 100 % umsetzen lassen, weil es wie immer die perfekte Welt nicht gibt, aber die aktuelle Realität ist so, das die Ursache nicht einmal erkannt wird oder zumindest bei Strafe ein Tabu Thema bleibt. Stattdessen kommen dann Artikel mit Überschriften wie : Sensation, Wasser ist nass!

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