Chaco: Ehemalige Angestellte fälschte mehrfach Unterschrift ihrer Chefs

Filadelfia: Im Oktober 2022 wurde bei der Strafverfolgungseinheit Nr. 2 der regionalen Staatsanwaltschaft von Filadelfia ein Fall von Diebstahl, Untreue und Herstellung von gefälschten Dokumenten angezeigt. Mehr als drei Monate später beschwerten sich die Denunzianten und Opfer jedoch über die ausbleibende Reaktion des Interimsrichters des Strafgerichts für Garantien, Marissol Fernández. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Inhaftierung der ehemaligen Angestellten an, aber die Richterin ließ sie schnell wieder frei.

Laut der Aussage von Herrn Eldon Siemens Enns, Inhaber von Plomeria Eldon Siemens, fälschte eine frühere Sekretärin seiner Firma seine und seiner Frau Unterschrift für Bestellungen, Geldabrechnungen, Diebstahl von Scheckbüchern für den internen Gebrauch zwischen den Mitgliedern und der Fernheim-Genossenschaft. Nach einer ersten Prüfung belief sich der wirtschaftliche Schaden auf 23.400.000 Guaraníes. Im Zuge der Ermittlungen konnte jedoch ein finanzieller Verlust von mehr als 55.000.000 Guaraníes festgestellt werden.

Der abtrünnige Ex-Angestellte soll die Unterschriften von Eldon Siemens und seiner Frau Patricia Fleitas gefälscht und in mehreren Geschäften in der Stadt Filadelfia eingekauft sowie Millionen von Guaraníes in bar abgehoben haben. Nach Angaben der Geschädigten ergab die Handschriftenanalyse, dass die Unterschriften beider Personen tatsächlich von dem ehemaligen Angestellten gefälscht worden waren.

“Trotz aller Beweise, einschließlich der Aufnahmen der Sicherheitskameras der Genossenschaft und anderer Räumlichkeiten, wurden keine Fortschritte in dem Fall erzielt, und die Angeklagte läuft weiterhin ruhig in der Stadt herum, was besorgniserregend ist, da sie mit ihrer eigenen Mutter gehandelt hat und immer noch frei ist und weiteren Menschen Schaden zufügen könnte”, beklagten die Betroffenen.

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft hat die ehemalige Angestellte der Firma Eldon Siemens Enns, Araceli Nicole Martínez Martínez (24), das Vertrauen der Chefs ausgenutzt und Bestellungen sowie Bankschecks ausgefüllt und Unterschriften gefälscht, um unter anderem einen 5000-Liter-Tank, Bleche, Zement, Eisen, Rohre, Kraftstoff, Reifen und Haushaltsgeräte (Klimaanlage, Mixer) zu kaufen.

Darüber hinaus soll Araceli Nicole von ihrer Mutter Blanca Noelia Martínez dabei unterstützt worden sein, Schecks für den internen Gebrauch der Genossenschaft einzulösen und Bargeld abzuheben. Mutter und Tochter wurden von den Geschädigten förmlich angezeigt.

Wir fühlen uns ohnmächtig angesichts der Passivität der Justiz, die Staatsanwaltschaft hat ihren Teil getan, aber das Gericht hat ihn freigelassen, diese Leute können uns bestehlen und ungestraft weitermachen mit dem, was sie tun”, sagte Patricia Fleitas, Ehefrau von Eldon Siemens Ens, entrüstet.

Wochenblatt / Chaco al Dia

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2 Kommentare zu “Chaco: Ehemalige Angestellte fälschte mehrfach Unterschrift ihrer Chefs

  1. Wer in Paraguay den Richtern nicht eine angemessene Summe zusteckt, kann nicht behaupten, dass er Recht hat.
    Wen interessieren hier schon Beweise?! Die will doch kein Richter sehen. Nur ein Päckchen grüner Bilder vom Staudamm beweist eindeutdig die Schuld oder Unschuld. Und das Päckchen sollte dicker sein, als das Päckchen der Gegenseite. Und je nachdem wie viel es dicker ist, desto mehr Jahre bekommt er aufgebrummt.

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  2. Es gibt in Paraguay nicht wenige Menschen, die sich um eine sozialversicherungspflichtige Arbeit reißen würden und sich dann ausbeuten lassen würden…und dann gibt es solche Fälle, die ihren Arbeitgeber rupfen wollen, wie in dem Fall hier oder einigen Forenteilnehmern. In Paraguay gibt es alles….
    Ich selber bin ja auch auf der Suche….habe mal mich in einem Programm beworben als Lehrer in vom Ausland unterstützen Schulen. Nach Beantworten von dämlichen Online-Fragen, wurde ich zu einer Art Assesment Center eingeladen, was mich schon schwer verwunderte. Als ich hinging, waren für einen befristeten Mindestlohnjob (!) gut 40 Leute anwesend. Und das waren keine Larifari-Asinomas-Gesellen, das waren (fast) alles gebildete, durchaus motivierte, seriöse junge Menschen.
    Und viele hatten schon Bildungserfahrung. Ich denke, da waren viele Lehrer dabei, die in normalen öffentlichen Schulen die Bedingungen satt haben und besser arbeiten wollen (pünktliche Lohnzahlung u.ä).

    Wo es in Paraguay oft Probleme gibt, ist ein gesundes Arbeitsklima. Viele Arbeitnehmer sind aus Sicht der Chefs wortwörtlich Arbeitskräfte und keine Menschen. Umgekehrt gibt es leider auch Arbeitnehmer, die keinerlei Pflichtbewusstsein haben und im schlimmsten Fall eben auch noch klauen. Die Personalfluktuation ist sehr groß. Ich habe den Eindruck, dass sich viele zu stark von Noten und Lebenslauf und Selbstüberschätzung blenden lassen und gar keinen Feinsinn haben, einen anzustellen der wirklich zu einem Unternehmen passt.

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