Chaco: Kokain, Erpressung und viel Bargeld

Infante Rivarola: Am Grenzposten zu Bolivien wurde es Mitte Dezember ganz still, als die stationierten Polizisten einen Lkw mit doppelten Boden entdeckten. Der Rest scheint einem Drehbuch entsprungen.

Als im Versteck eine große Lieferung Kokain gefunden wurde, was einem Drogenboss aus Ciudad del Este gehört, der hinter Gittern sitzt, ermöglichte man den Schmugglern einen Ausweg. Mit einer Zahlung von 250.000 US-Dollar durch einen entsendeten Sekretär wurde am Folgetag der Frachter freigegeben. Als wäre dies nicht genug, sagten die Uniformierten Kollegen eines anderen Kontrollpunktes bescheid, eine weitere Kontrolle einzuleiten.

Diese hatte jedoch schon kein positives Resultat mehr, da die Schmuggler damit rechneten und die Drogen in einem anderen Gefährt in den Osten des Landes fahren ließen.

Die 740 km von Asunción stationierten Polizisten hatten noch nicht den Rachen vollbekommen. Im Januar erwischten sie erneut einen der Lastkraftwagen, diesmal jedoch mit einer größeren Menge des weißen Pulvers. Um diese Ladung freizukaufen, forderten die Uniformierten ganze 350.000 US-Dollar, die nach einer Verhandlungszeit auch gezahlt wurden.

Als wäre dies nicht genug, musste am 18. Februar auch noch ein Fahrer eines Reisebusses in die Mangel genommen werden, der auf dem Weg nach Bolivien im Fahrzeug 7 Pakete zu je 100.000 US-Dollar mitführte um zukünftige Lieferungen per Luft zu finanzieren. Diesmal dauerte die Verhandlung jedoch sehr lange, weswegen den Drogenschmugglern genügend Zeit blieb die Verhandlungen aufzuzeichnen und über Dritte an die Polizei weiterzuleiten, was logisch erscheint, da eine Anzeige wegen Raubes von Kokain nicht vorstellbar wäre. Auf einem Gesprächsmitschnitt ist zu hören, wie ein Sekretär des Drogenbosses bittet, dass sie nur ein Paket behalten. Die Polizisten machten sich noch lustig und ließen dem Busfahrer 3 Pakete, was 400.000 US-Dollar für sie bedeutete.

Jetzt, mit Rachegelüsten schon auf dem Weg nach Infante Rivarola, bemerkten die Drogenschmuggler, dass die Polizisten nicht mehr auf ihrem Posten waren. Sie baten um Versetzung nach Asunción bzw. Waren turnusmäßig davon betroffen.

Insgesamt erpressten die Polizisten den Drogenboss um 1 Million US-Dollar. Der Name des Leiters in Infante Rivarola war Ricardo Javier Rojas Jara, der jetzt im 24. Kommissariat der Hauptstadt Dienst tut. Juan Pablo Peralta und Óscar Milciades Caballero Ortiz sind die zwei anderen betroffenen Polizisten. Ein Verfahren gegen Sie wird hoffentlich eingeleitet. Zeugen, die mit der Polizei darüber reden wollen, gibt es jedoch nicht.

Am 7. März wurde die erste Lieferung Kokain seit langem wieder konfisziert. Bei der Beschlagnahmung wo ein Lkw 50 kg in seinem doppelten Boden mitführte wurden zwei Personen verhaftet.

Wochenblatt / Abc Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

2 Kommentare zu “Chaco: Kokain, Erpressung und viel Bargeld

  1. netter nebenverdienst …. aber ohne Zeugen wirds vermutlich auch keine Verurteilung geben … vielleicht werden die besagten Bullen wieder in den Chaco zwangsversetzt zur Strafe hahahaha

  2. Das wäre wohl alles nicht drin, wenn die Nachfrage nach Kokain nicht so gross wäre. Wäre mal interessant zu wissen, wieviel in Paraguay selbst konsumiert wird und wieviel nach Brasilien geht.

Kommentar hinzufügen