Filadelfia: Die Geschädigten regen sich über leere Einkaufsläden auf, über unterlassene Hilfe des Staates und über mangelnde Fluchtmöglichkeiten, da die meisten Brücken unter Wasser stehen oder zerstört wurden.
Die riesige Menge Regen, die zwischen Sonntag und Montag zwischen dem zentralen Chaco und dem Río Pilcomayo fiel bringt die Einwohner an den Rand der Verzweiflung. Speziell in General Díaz, zwischen den Provinzen Boquerón und Presidente Hayes sieht keiner mehr einen Ausweg.
Josefina Vásquez, eingekesselt in General Díaz und in Kontakt mit Radio Pa´i Puku erklärte, wie alle Häuser unter Wasser stehen und keiner weiß was zu machen sei. Die Polizisten der Zone sind ebenso ungeübt im Umgang mit solchen Situationen und reagieren nicht mehr auf Hilferufe. Sie sagt weiter, dass die Einwohner dringend Hilfe benötigen weil keine Lebensmittel mehr vorrätig sind und die meisten Häuser 50 cm unter Wasser stehen. Krankheiten und Seuchen lassen auch sich warten.
Allein in General Díaz sind es 50 Familien, die Hilfe benötigen. Gleich angrenzend im Indianerreservat Cacique Sapo, sind noch mehr Betroffene.
In Villa Boquerón, einem weiteren Ort im Chaco, stehen alle Stadtteile komplett unter Wasser. Das einzig Positive daran ist, dass sie nahe der Ruta Transchaco wohnen, was Hilfe vom Staat nicht ganz so erschwert.
Die Stadtverwaltung von Tte. Irala Fernández begann damit einen Plan zur Hilfeverteilung aufzustellen. Der Bürgermeister der Gemeinde, Roque Ramón Zavala, erklärte, dass das Notstandssekretariat so schnell wie möglich Hilfe schicken will. In Villa Choferes del Chaco wurden ebenfalls viele Häuser überschwemmt. „Wenn der Regen erst einmal in solchen Mengen im Chaco fällt bleibt er wie in einem Becken stehen ohne abzufließen“, erklärt er.
Die Provinzregierung von Boquerón kann bis dato noch nicht den Geschädigten helfen, da diese Woche noch Feiertage nach dem mennonitischen Kalender sind. Der vorübergehende Gouverneur, Emiliano Servín, meinte jedoch heute noch den Notstand auszurufen, speziell um den Einwohnern in Ufernähe des Pilcomayo zu helfen.
Die Vorsitzende des Notstandssekretariats, Gladys Cardozo, erklärte in Pozo Colorado einen Kommandoposten einzurichten von wo aus die Hilfe im Chaco koordiniert werden soll. Die Stadtverwaltung von Tte. Irala Fernández befasst sich derzeitig mit der Kanalisierung und Umleitung des Flusswassers.
(Wochenblatt / Última Hora / Fotos: Abc)
wc_ente
ja brutal wie da es aussieht..und dann kommen die mücken…sie tun mir da oben leid…ansonsten kaum wasser und jetzt…wasser im überfluss.
Kristina
Ich kann nicht verstehen, warum das Einhalten der mennonitischen Feiertage wichtiger ist als die Hilfe für notleidende Menschen!
Heinrich
Hallo, ich bin ein Mennonit und lebe in Deutschland, kenne aber die Situation im Chaco ganz genau da es meine Heimat ist, es geht nicht um mennonitische Feiertage sondern darum dass jeder Chacobewohner jetzt mit seinem eigenen Problem beschäftigt ist. Der Regen hat nicht vor den Toren der Mennonitenkolonien gehalten!
Ausserdem ist Ostern keine Erfindung der Mennoniten sondern ein weltweit gefeiertes christliches Fest. (Wird auch in Deutschland religiosamente gefeiert, gehen Sie mal in Deutschland an Ostern sei es Sonntag oder Montag in den Supermarkt und kaufen Sie ein)
Und num Nachdenken:
Die Mennoniten im Chaco feiern zwei Osterfeiertage genau so wie die deutsche Bevölkerung!
Leider betrifft so eine Tragödie die ärmere mehr wie die besser bemittelte Bevölkerung aber da kann jeder der in einem so gut entwickelten Land wie Deutschland lebt Hilfe leisten indem er sich eine Familie der ärmsten unter den Armen aussucht und denen Unterstützung zukommen lässt.
sukowsky
—————–Bitte zuerst Matetrinken—————-
Rettungsfahrzeuge fahren sich doch fest im Schlamm.
Hubschrauber einsatzbereit gibt es doch gar nicht.
Es sei denn jemand ist todkrank und dann ist da noch die Frage wer bezahlt den Einsatz.
Ansonsten tranquilo und Tereré trinken nach landesart. Die Mennoniten wissen das, denn sie sind ja nicht seit vorgestern da. Außerdem sind sie fleißige Leute und nicht ein zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor in Paraguay. Ein Mennonit Staatspräsident und es geht aufwärts mit Paraguay■
Apfel Grün
Ja und jetzt soll ich auch noch erbarmen haben, wenn Menschen ihre Häuser 50m neben dem Fluss bauen. Oder ihre Häuser in der Wüste bauen und dann kein Wasser haben? Hatte wohl kein Wasser als die Häuser gebaut wurden? Musst du halt zuerst Hügel aufschütten um dein Haus darauf zu bauen!
240d
das ist ein weiteres beispiel dafuer ,das wir uns bereits mitten im klimawandel befinden.