Chaco: Verantwortliche gesucht

General Bruguez: Nachdem ein 4-jähriger Junge sterben musste, weil Mautstationen im Chaco, also Holztore, trotz Lebensgefahr geschlossen blieben, will nun der Bürgermeister die Verantwortlichen suchen.

Omar Cabanellas, Bürgermeister des bescheidenen Ortes im südlichen Chaco fordert von er Wegkommission Erklärungen weshalb dem Traktor die Durchfahrtserlaubnis nicht erteilt wurde. Er erklärte in einem Radiointerview, dass normalerweise auf der Ruta Ñ 85.000 Guaranies für Pkw’s, 150.000 Guaranies für Lkw’s und bis zu 500.000 Guaranies für Fahrzeuge verlangt werden, wenn es regnerisch ist und die Gefahr besteht, dass der Weg dadurch zerstört wird.

Wegen der fehlenden Erlaubnis musste der 4-jährige Milciades vier Tage in seinem Haus ausharren, bis der Bürgermeister einen Hubschrauber organisieren konnte, der den Patienten nach Villa Hayes brachte, wo er kurz darauf verstarb. Dieser war auch nur durch Zufall in der Nähe weil sie auf dem Luftweg Lebensmittel an Opfer der Überschwemmung verteilten.

„Der Distrikt General Bruguez hat den Notstand ausgerufen, ebenso wie das Departement President Hayes. Demnach darf keiner, egal ob Privatperson oder Staat einen Weg sperren“, erklärte Cabanellas, der hinzufügte alles Mögliche zu tun, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Wochenblatt / Abc Color

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8 Kommentare zu “Chaco: Verantwortliche gesucht

  1. Michaela Dr. Dr. Dipl. de nada Buena

    bin gespannt, was bei der Untersuchung herauskommt. Aber, wenn einem Paraguayer in lebensbedrohender Situation der Zugang zu einem Trampelpfad seines Landes verwehrt wird, dann sollte man sich nicht wundern wenn die EPP das nicht vergessen wird.

  2. Nun das freie Transitrecht ist in Paraguay in der Verfassung garantiert. Jegliche Hindernisse die also das freie Transitrecht beeintraechtigen sind verfassungswiedrig. Ein Hindernis, wie Tor, Zaun, Gatter, etc. kann man nur auf der eigenen privaten Auffahrt aufbauen. Alle Strassen die eine Strasse mit der anderen verbindet worauf die Bevoelkerung sich fortbewegt, sind oeffentliche Strassen und keine privaten Auffahrten. Alle cul-de-sac Strassen sind private Auffahrten wenn diese auf Privatgelaende enden und nicht durchfuehren zu einer oeffentlichen Strasse.
    Aber ich glaub dass diese meine Erklaerung schon etwas komplex ist fuer solche wie die Bajac und andere Rechtsgelehrten.
    Die Verfassung gebietet dieses:
    Artículo 41 – DEL DERECHO AL TRANSITO Y A LA RESIDENCIA

    Todo paraguayo tienen derecho a residir en su Patria. Los habitantes pueden transitar libremente por el territorio nacional, cambiar de domicilio o de residencia, ausentarse de la República o volver a ella y, de acuerdo con la ley, incorporar sus bienes al país o sacarlos de él.
    »…Die Landesbewohner koennen sich im ganzen Nationalterritorium frei bewegen…«
    Frei bewegen ist zuende wenn sie nicht mehr durch ein Tor koennen wie in diesem Fall. Egal welche Gruende auch immer…
    Die Verfassung ist klar und deutlich.

  3. Sind ja vor einigen Jahren über 400 Menschen gestorben beim Brand im Supermarkt an der Straße Artigas, weil der Manager die Türen verriegeln lies, weil ja jemand ohne zu bezahlen etwas hätte mitnehmen können.
    Und betreffend der Artikelüberschrift: auch ich habe in all den Jahren schon Verantwortliche gesucht für täglich geistig Beschränktheiten, die ich in Bananastan erleben durfte und immer noch darf. Nichts gefunden außer einen Spiegel. Wäre wohl doch besser nach Afrika ausgewandert, dort soll es ja auch 300-Tage-brennend Müllhalde und 300-Tage-Sonnenschein geben. Tja, nachher ist man immer schlauer.

      1. Ich hab in meinen schäbigen Viertel wo ich wohne Müllabfuhr und außerdem ein Feuerzeug, um meinen Müll anzuzünden, wenn der Wind entgegengesetzt bläst. Aber ich habe das nicht so gemeint, sondern 300-Tage-brennend Müllhalde und 300-Tage-Sonnenschein gibt es in Afrika wie im Paraguy, aber in Afrika gibt es die besseren Handwerker eg. Mecanicos, Maurer, Elektriker, Maler und Klempner als hier. Deshalb hätte es sich schon gelohnt.

  4. Alles andere als eine heftige Gefängnisstrafe der Verantwortlichen wäre ein Skandal.
    Allein schon hier Wegezölle zu verlangen in einer Region, wo es quasi nichts gibt und vermutlich vorrangig schlecht verdienende Hilfsarbeiter leben und arbeiten, ist von diesen Verantwortlichen ein Akt der Unbarmherzigkeit und der absoluten Gier. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Grossgrundbesitzer alle in Asuncion leben, die kennen die Nöte überhaupt nicht.

  5. naja, geht ganz einfach … den weg einfach enteignen, eine öffentliche strasse draus machen, das holztor abreissen oder abfackeln und die sache hat sich gegegessen. den besitzer des holztores in den bau stecken (sofern man diesen vermutlich in Brasilien suchen muss) und dann wird sowas nicht wieder passieren ….. aber wir sind ja hier in PY somit heisst das das bei der untersuchung vermutlich nichts dabei rauskommt ausser vielleicht das irgendein hilfsarbeiter der gerade den schlüssel nicht fand eine aufs maul bekommt und die sache hat sich erledigt, weil man braucht dort ja die grossgrundbesitzer weil sonst gibts auch keine arbeit. also ein kreislauf der sich selber bereinigt und wer hust der hat halt dann leider keine arbeit mehr samt dazugehöriger familie

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