Chaco: Wer kritisiert landet hinter Gitter

Tte. Irala Fernández: Lidio Martínez, ein Bewohner der Zone Campo Aceval, regte sich Ende vergangenen Jahres über die Strompreise und eine mennonitische Kooperative auf. Er wurde eingesperrt.

Martínez saß in Haft weil er sich lautstark echauffierte über Strompreise, die seiner Ansicht nach überzogen sind. Er unterzeichnete ein Schreiben, in dem 52 Familien darum baten die Energie direkt von der Ande zu bekommen und nicht über die Kooperative Chortitzer Ltda. wie in den letzten 20 Jahren. Während die Ande 150 Guaranies pro kw/h verlangt nimmt die Genossenschaft stolze 470 Guaranies kw/h.

„Ich bezahlte 250.000 Guaraníes für die Energie von einem Kühlschrank, einem Ventilator und drei Glühlampen“, sagte Martínez. Weil er sich unter dem Schreiben verewigte, stellte man ihm den Strom ab, man demontierte seinen Zähler und verweigerte ihm die Chance für den Verbrauch zu zahlen. Mit fünf Kindern konnte er nicht ohne Strom leben und verband sich auf illegale Weise.

Die Staatsanwältin Norma Paredes aus Pozo Colorado klagte ihn 2017 an und im November des vergangenen Jahres wurde er in Presidente Hayes eingesperrt, später nach Asunción verfrachtet. Insgesamt fünf Tage saß er in Haft.

So ähnlich wie mit dem Strom geht es auch mit dem Wasser. Seit 1992 dürfen die drei mennonitischen Kolonien den Ade Strom im Chaco verteilen und höhere Tarife für Unkosten verlangen. Seit dem Jahr 2007 wurden sie gezwungen die Tarife zu senken.

Beim Trinkwasser ist es ähnlich. Jede Familie muss 30.000 Guaranies pro Monat zahlen um an das Trinkwassernetz angeschlossen zu werden. Allerdings kommt da kein Wasser. Wer welches braucht muss auf Mineralwasser zurückgreifen oder aus dem Tajamar trinken.

Wochenblatt / Extra

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11 Kommentare zu “Chaco: Wer kritisiert landet hinter Gitter

  1. Das mit den 150 Gs./kWh muss ein Sozialpreis sein, der niedrigste Tarif liegt für Normalos bei 350 Gs./kWh + Steuern etc also insgesamt ca. 400 Gs. Ab Verbrauch von 150 kWh im Monat sind es dann 365 Gs./kWh Grundpreis. Mit Einsatz der Klimaanlage bleibe ich meistens unter 150.000 Gs pro Monat, im Winter deutlich unter 100000 Gs. Die Sache mit den 250000 Gs kann also so nicht stimmen, wenn der so wenig verbrauchen will, auch nicht bei 470 Gs (hat keinen Fernseher, keine Dusche und auch sonst nichts weiter am laufen?). Dann gilt auch kein Sozialtarif mehr. Eingesperrt wurde er nicht wegen Kritik, sondern illegalem Stromanschluss, wie im Text steht im Gegensatz zur Überschrift. Leider nur 5 Tage.

  2. Irgend jemand sollte den Mann aufklären. Es ist richtig, dass wir hier diesen Tarif bezahlen. Aber das Netz wird auch richtig unterhalten von den Mennos. Des weiteren haben die Kolonien riesige Generatoren welche angeschmissen werden wenn hier im Chaco kein Strom mehr ankommt… aus irgendwelchen Gründen. Also haben wir hier das Privileg, fast keine Stromausfälle zu haben, oder nur ganz kurze.
    Wohlstand hat seinen Preis.

    1. Die Generatoren laufen bestimmt fast tag und nacht wegen wenn man 100 kilometer vom groeszten wasserkraftwerk der welt lebt musz man doch sich die halbe zeit selber versorgen mit Strom;vor 50 jahren waren da auch nur bananas und bambus und etliche campesinos.

  3. Johan Moritz van Nassau-Siegen

    Laut Bekannten in der Neuland-Suedmenno-Lolita Zone wird die Wasserversorgung in dem paraguayer Grossdorf von Corposana-Essap gemacht. das sieht dann so aus dass der Staatskonzern da ein paar Wasserloecher gebaggert hat die dann bei Regenzeiten mit Wasser vollgepumpt werden. In Trockenzeiten sind diese “Tanques australianos” dann regelmaessig leer und die paraguayer stehlen vom Nachbarn der eine Zisterne hat das Wasser oder stehlen Wasser von mennonitischen Dorfsbewohnern aus deren Viehwasserloechern in deren abgelegenen Viehbetrieben.
    Laut den Lokalen sind diese Martinez Sippe eine Landbesetzersippe die so an die 100 Grosssippenmitglieder haben. Alle diese sind auf Landbesetzungen spezialisiert. Diese sind originaer aus Concepcion und Erzliberal (PLRA). An diesem Beispiel kann man es mal gut sehen was es auf sich hat mit den Landbesetzungen. Der Martinezclan besetzt im Durchschnitt einmal pro Jahr ein Landstueck illegal und jagt es so dem Eigentuemer ab. Dann verkaufen sie es an einem uneingeweihten Dritten und wenn das Geld alle ist, d.i. wenn die Sippe es alles verfressen hat, so geht dieses Spiel von neuem los. Dieser Martinez sitzt deshalb regelmaessig im Gefaengnis wegen Anstiftung von Landraub und fortwaehrendem verursachen von Scherereien und Zank.
    Durch diese Vagabunderei ernaehrt sich diese Landbesetzersippe in der Gegend. Paraguayer sagen dass diese nie arbeiten und nur von Landbesetzung leben. Justiz und Polizei sind oft im Bunde und auch einige kommunistisch gesinnte Viehzuechter der Gegend (paraguayer).
    Also diese Sippe ist spezialisiert auf Unruhestiften, stehlen und Vagabunderei. Wenn du ihnen arbeit anbietest lehnen sie hoeflich ab und sind sich zu schade.
    Die Masche der Landbesetzer ist die dass man sich ein Landstueck aneignet um es dann nachher zu verkaufen. Von diesem Verkaufsgeld lebt die Grosssippe dann einige Zeit bis sie das Geld durchgebracht und verprasst haben – und das Spiel beginnt von neuem. Es kommt solchen nie in den Sinn mal was zu arbeiten oder was auf dem Land zu produzieren sonder dass Land wird mittels Gewalt anderen abgezwackt um damit zu spekulieren (Viel Geld durch verkauf). So ist es manchen ergangen in der Zone durch diese Landbesetzersippe der Martinez.
    Dieser Martinez hatte fuer eine Weile einen Tante Emma-Laden aber der wurde nach kurzen Zeit verkauft.
    Die Zone ist mittlerweile voll von Drogenhaendlern, also da kann man sich schon 1 und 1 zusammenzaehlen.
    Diese Abzocke machen viele aus der Gegend um eben die Sippe zu ernaehren da es oft schnelles Geld bedeutet und immer mehr Mennoniten die paraguayer aus der Gegend keine Arbeit mehr geben da diese eben mit der Zockermentalitaet antanzen.
    Viele spekulieren auch nur darauf in ein Arbeitsverhaeltnis zu kommen um dann den Rythmus zu verringern und wenn der Arbeitgeber dann die Nase voll hat, saftige Entschaedigungen kassieren zu wollen. Auf diese Entschaedigungen spekuliert diese Art von Menschen nur – und das sind praktisch alle aus der Gegend wie mir gesagt wurde.
    2. Mose 23 V 2 ff
    >2 Du sollst nicht der Menge folgen zum Bösen und sollst vor Gericht deine Aussagen nicht nach der Menge richten, um das Recht zu beugen. 3 Du sollst auch den Armen nicht begünstigen in seinem Rechtsstreit. <
    Man soll betreffs der Gerechtigkeit nicht auf die Mehrheit hoeren. Und arm zu sein ist keine Entschuldigung um Mitleid zu erregen und unter dem Deckmantel der Armut illegale Dinge zu tun. Der Arme ist genauso haftbar vor dem Gesetz wie der Reiche. Der Arme darf nicht stehlen weil er arm ist sondern sollte sich in Demut Christi in seine Situation beugen. Der stolz des Armen bringt ihn genauso in die Hoelle wie der Stolz dem Reichen.

  4. Johan Moritz van Nassau-Siegen

    Das Trinkwassernetz wird NICHT von den mennoniten Kooperativen gemanaged sondern ist wie mir gesagt wurde Teil des Staatskonzerns oder der Aceval Munizipalitaet.
    Den Strom verteilen in der Tat die Mennonitenkooperativen und unterhalten die Leitungen und Trafos. Die Techniker der Kooperativen (Strombereitschaftsdienst) sind 24/7 abrufbar. Faellt der Strom aus Uhr 1 des Nachts, rufst du den Techniker an und dann kommt schon ein lautes “Jau” aus dem anderen Ende der Leitung und in 15 Minuten ist er schon da um das zu reparieren (meist sind es Sicherungen die rausspringen). Ruf mal ANDE um 1 Uhr morgens an: “esta llamada sera derivada…”.
    Oft ruf ich den Strombereitschaftsdienst mitten in der Nacht an und die kommen sofort.
    Die Lateiener aus der Zone sind meist durchgeknallte Jupies die so praktisch nur von Problemen leben.
    So sieht auch bald die mennonitische Gesellschaft aus mit all dieses Mischehen. Bald taucht kein Elektriker mehr auf mitten in der Nacht wenns lateiner sind.
    Man musste sogar den Milchbereitschaftsreparaturdienst privatisieren an mennonitische Elektriker weil diese Lateiner einfach nur schlampige arbeit machen oder kreuzen ueberhaupt nicht auf.
    Diese Mischehen zwischen Lateiner und Mennoniten sind nichts anderes als eine Flinte die nach hinten losgehen wird – und zwar bald.
    Schon jetzt verdraengen die Lateiner mit ihrer Muellkultur die originalen Mennoniten in den eigenen Kooperativen.

  5. Ganz offensichtlich hat der paragauysche Staat nur Steuereinnahmen, um die Löhne seiner Substitute mit dem richtigen tiefrot-colorierten Parteibuch zu finanzieren (71%), die dazu noch zu blöd sind, um für den an Brasilien und Argentinien verkauften Strom auch die Millionen US-Dollar einzukassieren. Dafür werden sie täglich mehr, bei einem Nullwachstum der Infrastruktur, die nicht durch ausländische Geldgeber finanziert werden müssen. Die paar Eimerchen Sand für die fachmännische Reparatur von Straßenlöchern dürfte sich im Rahmen halten, wobei alle 14-Tage oder dem ersten Regen, je nachdem was zuerst eintrifft, ein Eimerchen Sand in die Straßenlöcher kann schon ins Geld gehen.
    So müssen die Mennos diese Infrastruktur bieten und die muss auch bezahlt sein. Nur fragt es sich, offensichtlich ist ja der Strom der ANDE bis dahin vorhanden, warum die ANDE nicht ein paar Umspannwerke da installieren könnte. Schon klar, die ANDE macht ja Defizit und hat kein Geld. Was ist mit den Geldern die sie vom Staat für Löhne und Infrastruktur erhält? Ja, das ist ja bekannt, Löhne ausbezahlen (100%) und Infrastruktur erneuern (11,95%). Demnach müsste die ANDE 8x mehr Leute einstellen, um die viel Arbeit auch bewerkstelligen zu können. Aber noch besser, den Strom an die Monnos verkaufen, die den Strom dann weiter verkaufen, so muss man bei gleich bleibenden Ausgaben für Löhne nichts tun. Ist doch schlau.

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