Asunción: Mit Pauken und Trompeten wurde vor wenigen Tagen das Che Róga Porã Programm offiziell vorgestellt, was für die untere Mittelklasse die Lösung für ein Problem sein soll, die es bisher nicht gab. Günstiger Wohnraum auf Raten auf Niveau einer Miete. Doch das Programm scheint im Keim zu ersticken.
Das Wohnungsbauprogramm von Che Róga Porã berichtet, dass für 40 % seiner Vorschläge bereits eine Vorabgenehmigung und Reservierung vorliegt. Allerdings sank die Zahl wieder. Die Ablehnung von Kreditanträgen, die von Che Róga Porã verwaltet werden, bestätigt eine bereits bekannte Realität, nämlich den Grad der Informalität eines Gesellschaftssektors, in dem es Personen gibt, die zwar ein ausreichendes Einkommen erzielen, um sich zu qualifizieren, die aber keine Möglichkeit haben, ihre Kaufkraft nachzuweisen.
Nach Ansicht des Ministers für Städtebau, Wohnungswesen und Lebensraum, Juan Carlos Baruja, sollte der Staat diese Informationen nutzen, um eine intensive Kampagne zur Formalisierung einzuleiten, bei der sich die Menschen registrieren lassen und Steuern auf ihr tatsächliches Einkommen zahlen können, um so Zugang zu Programmen dieser Art zu erhalten.
„Von den 40 %, die vorab genehmigt wurden, gab es eine beträchtliche Anzahl von Ablehnungen aus verschiedenen Gründen, dies spiegelt die Realität wider, einerseits Bürger, die ein Einkommen haben, aber keine Möglichkeit haben, ihr Einkommen zu beweisen, weil sie nicht formalisiert sind“, erklärte Minister Baruja bei einem Radiointerview.
Die Plattform nimmt fünf Datenbanken auf, die das angegebene Einkommen des Antragstellers und seine Schulden im Finanzsystem widerspiegeln. Von dort aus wird eine Berechnung der Einnahmen und Ausgaben vorgenommen, bei der festgestellt wird, ob die Person in der Lage ist, das Haus zu bezahlen, für das sie sich bewirbt.
„Die Ablehnungen sind vor allem eine Folge der Realität der Informalität vieler Menschen, die arbeiten“, betonte der Minister.
Insgesamt meldeten sich auf der Plattform 60.000 Menschen an. Dennoch sind die Wohnsiedlungen weitab von bestehenden Stadtzentren, was zwar die Möglichkeit auf eigenen Wohnraum schafft aber einen auch 30 Jahre zwingt über 2,2 Millionen Guaranies monatlich aufzubringen.
✴️CONOCIENDO PROYECTOS DE CHE ROGA PORA
Sala, comedor, cocina, 2 dormitorios, 1 baño, lavadero, estacionamiento y amplio patio.
360 Cuotas aproximadas de Gs. 2.242.932
Accede a tu nueva casa en este link https://t.co/nUm4r7PPiF pic.twitter.com/sueI0pGxCj
— Fer Sosa Pereira (@fernandoSP81) July 17, 2024
Wochenblatt / Hoy / X
YopJop
Dies ist erst mein zweiter Kommentar auf Wochenblatt, und eigentlich bin ich lieber ein stiller Leser.
Doch der letzte Absatz brachte mich so sehr zum Lachen, dass ich mich einfach gezwungen fühle, einen Kommentar zu hinterlassen.
Die untere Mittelschicht in Paraguay soll also über einen Zeitraum von 30 Jahren, also 360 Monaten, einen monatlichen Kredit von 2.200.000 GS abzahlen für ein Haus in der Pampa, das sich bei ein wenig Regen vermutlich in ein Sumpfgebiet verwandelt. Wohlgemerkt handelt es sich bei der Hütte laut Projekt Che Roga Pora um gerade einmal 58 Quadratmeter auf einem 180 Quadratmeter großen Grundstück.
Rechnen wir das einmal durch: 360 x 2.200.000 GS ergibt 792.000.000 GS, was etwa 105.000 USD entspricht.
105.000 USD für die untere Mittelschicht in Paraguay… für ein winziges Haus in der Pampa…
Ich vermute, dass die 40%, die bereits zugesagt haben, einfach mal nachgerechnet und erkannt haben, dass man für diese Summe mehr oder weniger einen Palast in Luque bekommt. Oder sie haben festgestellt, dass eine monatliche Investition, die knapp unter dem Mindestlohn liegt, für die untere Mittelschicht über 30 Jahre hinweg einfach nicht tragbar ist.
Wolfgang
Das gleiche dachte ich auch. Grund vom Bodenreforminstitut fuer 2 Millionen der Hektar und dann die Gartenhuette fuer vielleicht 10 Millionen.
Koennte man kaufen, wenn eine Hyperinflation vor der Tuere stuende.
Ich vermute dass die Buden verfallen und fleisige Wiederverwerter, die Buden aufladen und an anderer Stelle aufbauen.
Doch wird dieses Baumaterial wahrscheinlich nur als Fuellmasse fuer Feldwege taugen.
TejuJagua
Es ist mir in den letzten drei oder vier Jahren aufgefallen, daß verstärkt Immobiliarias hektarweise Land aufkaufen, das dort liegt, wo der Teufel seinen Poncho verloren hat.
Die Campesinos fragen sich, und das zu Recht, wer dort die Lotes kaufen soll, und vor allem, wovon all diese Käufer leben wollen.
Die Lotes sind zu klein, um mehr als ein bescheidenes Haus darauf zu bauen, es reicht noch nicht einmal für einen klitzekleinen Garten.
Es gibt auf dem Campo keine Arbeitsplätze und der Weg in die Stadt ist weit und mühsam, weil heutzutage der Bus allerhöchstens noch 4 mal täglich fährt. Wenn überhaupt.
Wovon werden diese Neusiedler also leben?
Vom Plündern der Chacras und vom Viehdiebstahl!
Natürlich nicht alle, aber doch gar nicht wenige.
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Die Campesinos freuen sich schon darauf!
Petra
Bevor sie solche Projekte in die Landschaft setzen sollte lieber mit diesen Geldern für mehr Bildung in diesem Land gesorgt werden. Dann vielleicht mal aus dem Elfenbeintürmchen herunter kommen und schauen was diese sogenannte untere Mittelschicht tatsächlich im Monat verdient. Was für ein Witz