Asunción: Ähnlich wie eine Horde in die Jahre gekommener Dinosaurier will keiner sein Leben ändern und weiterhin dafür sorgen, dass der Nachwuchs in die eigenen Fußstapfen tritt. Mit offenen Wahllisten ist dies ein Unding, Grund weswegen man sich nun das alte System zurückwünscht.
Die Senatoren Lilian Samaniego und Silvio Ovelar, beide der ANR angehörig, forderten, zu den geschlossenen internen Wahllisten zurückzukehren und die elektronischen Wahlgeräte zu entsorgen. Es war ein Versuch, die Debatte über die Schulden von Itaipu abzulenken. Sie behaupten, dass das derzeitige System gegen die Verfassung verstößt, die Präsenz von Frauen verringert und Streitigkeiten und Kosten erhöht.
Während sich die Senatoren auf eine Debatte über Itaipú vorbereiteten, überraschte die Senatorin ihre Kollegen mit einer Proklamation gegen das Öffnen der Wahllisten und die Verwendung von elektronischen Wahlurnen.
„Die Demokratie kann nicht zurückgestuft werden aber unsere ging rückwärts. Das derzeitige System kollidiert mit Demokratie und Verfassung“, sagte das Lilian Samaniego, welche politisch bestens vernetzt ist.
Samaniego argumentierte, dass die Öffnung der Wahllisten “ohne Argumente” und ohne “Berücksichtigung” kultureller Aspekte Paraguays gefördert wurde. Sie fügte hinzu, dass das Gesetz auch die Vertretung von Frauen auf den Listen reduziert und sogar große politische Parteien schwächt und tötet, womit sie ihre eigene Partei gemeint haben wird.
Später sagte Senator Silvio „Beto“ Ovelar, der selbst schon beim Stimmenkauf gefilmt wurde und somit kein Befürworter demokratischer Wahlen sein kann, dass nach den Vorwahlen offensichtlich ist, dass das System nicht die Besten privilegiert.
Senator Víctor Ríos (PLRA) wies seinerseits darauf hin, dass die Debatte „sehr interessant“ sei, der Fokus jedoch nicht vom Verrat abgelenkt werden sollte, der durch die Scheinschulden Itaipus entstand.
Senator Stephan Rasmussen (PPQ) wiederum sagte, die Öffnung der Wahllisten sei ein Erfolg und ein großer Fortschritt für die Demokratie. Er teilte mit, dass dies keine endgültige Lösung sei, lehnte jedoch ab, dass es “schlechter” sei als das bisherige System, bei dem jeder Abgeordnete die ersten Plätze der Wahlliste für Geld innerparteilich kaufen konnte.
Wochenblatt / Abc Color