Coñone – Menschen, die die Welt nicht verstehen

Mcal. Estigarribia: Im Süden und Westen begrenzt von Weideflächen durch mennonitische Viehzüchter und gen Norden durch ihr Stammesland mit Wald, so leben die rund 150 Männer und Frauen des Stammes Chaidí im Chaco.

Heute am Internationale Tag der indigenen Völker der Welt informieren auch wir über die Situation der über 100.000 Ureinwohner des Landes, die immerhin noch sechs verschiedene indigene Sprachen sprechen.

Die Bewohner der Ansiedlung verließen erst 2004 den Wald, während rund 15 Familienmitglieder weiterhin im Departement Boquerón und Alto Paraguay umkontaktiert leben. Daneben leben schätzungsweise weitere 150 nicht im Kontakt mit der Bevölkerung irgendwo zwischen Teniente Montanía und der bolivianischen Grenze.

Es sind die einzigen Indigenen auf dem südamerikanischen Kontinent außerhalb des Amazonasgebietes, die keine Verbindung zur Außenwelt haben; mit ihnen Kontakt aufzunehmen, ist laut Gesetz strengstens untersagt. Dank der Überlieferungen derer, die aus dem Wald kamen, weiß man nun, dass die Unkontaktierten von uns wissen und es bevorzugen keinen Kontakt herzustellen. Sie nennen die Weißen Coñone, Menschen, die die Welt nicht verstehen.

Wenn man als Ayoreo im Wald lebt, bedeutete das automatisch, dass das Immunsystem keine Abwehrstoffe gegen die Krankheiten der Weißen hat. Die Ureinwohner, die ein Leben lang ohne Medikamente auskamen müssen, wenn sie einmal den Schritt hinaus gewagt haben, meist solche zu sich nehmen. Die beste Behandlung bekommt man in den Krankenhäusern von Mennoniten, die jedoch auch bezahlt werden muss.

Wie es heißt wurde im Jahr 1986 eine Gruppe Ayoreo im Wald des Chacos aufgespürt. Eine Gruppe evangelikalen Missionare zogen los sie zu bekehren und um ihnen das Wort Gottes zu verkünden. Die Ayoreo töteten fünf der Missionare, ließen sich jedoch später überzeugen mitzugehen. Dies hatte tragische Folgen. Vier von fünf Ayoreo Ureinwohner starben binnen kürzester Zeit an damals unbekannten Krankheiten.

Wochenblatt

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1 Kommentar zu “Coñone – Menschen, die die Welt nicht verstehen

  1. Das waren Mennonitenmissionare aus Filadelfia da die Kolonie Fernheim auf deren Stammesgebiet ansiedelte. Da die Ayoreos das als feindliche Uebernahme ansahen so wusste man sich als Mennonit sich nicht anders zu helfen als sie mit dem Evangelium zu beschwichtigen und befrieden. Die Idee war ihr Land zu ergattern und sie in den Ballingszentren der Mennoniten anzusiedeln. Das nennt sich heute “Ochlez latz Lotz” oder wie die Fernheimer deren Reservat genannt haben. Der Indianerpferch ist bezeichnenderweise in Filadelfia am dichtesten besiedelt aehnlich wie in einem Huehnerstall – die Hackordnung muss da klar sein sonst gibts tote Huehner!

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