Damals wie heute

Asunción: In den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war es Pflicht, wenn man ins Zentrum der Hauptstadt wollte, sich standesgemäß anzukleiden. Mit Shorts und Schlappen wäre das nicht möglich gewesen.

Wie man auf dem Bild sehen kann, führt die Straße Colón herunter zum Hafen. Ein Bus der Epoche biegt in die Straße Palma ab, was heutzutage sehr gefährlich wäre, da es eine Einbahnstraße in die andere Richtung ist. Die Passagiere im Bus, wie auch die Passanten auf dem Gehweg waren alle elegant mit Anzug und Kopfbedeckung gekleidet. Die Temperaturen im Sommer waren vergleichbar, was aufzeigt, wie sehr man unter solcher Kleidung schwitzen musste.

Die kommenden Tage nimmt die Wahrscheinlichkeit für Niederschlag ab und die Temperaturen bleiben auf dem jetzigen Niveau um die 33° C stabil. Das Wochenende soll weitestgehend trocken bleiben.

Wochenblatt / Paraguay de antes

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7 Kommentare zu “Damals wie heute

  1. Poppo Graf von Hahn-Kuchelmiß

    In Schlips und Anzug laesst sich halt schwer den Passanten mit vorgehaltenem Messer das Smartphone abzustauben.
    Aehnlich wie bei den Lateinern haben sich Menschen und Zeiten auch bei den Mennoniten genauso dramatisch geaendert.
    Deswegen sagten hier andere Kommentatoren schon: der Mennonit und Paraguayer von 1927 ist nicht mehr derselbe wie von anno heutzumal, Anno Domini 2020.
    Der Menno vom Doerfle fuhr frueher in Sonntagskleidung nach den heutigen Ballungszentren des Chaco zum Einkauf & Co.
    Ganz frueher erschien man in Anzug und Krawatte in der Kirche was die Ganaderos bald ins schwitzen brachte und als sie dann genug Vieh hatten so vermeinten Sie Jesus ins Gesicht sch**** zu koennen indem man da in kurzem Hemd und Festhose antanzte – die Melone und Zylinder waren schon ganz vergessen. Heute tuns auch schon die Jeans, dad T-Shirt und die Latschen.
    In Kanada trudelt der mennonitische Schmeerbauch auch schon mit nem Hamburger in der Fresse in den Gottesdienst ein – also Big Mac, und nicht mit nem Bekehrungskandidaten aus der ehrenwerten hamburger Hansestadt.

  2. Die Schlaglöcher und den Abfall hat man in Paragauy wohl erst später erfunden. Muss ja mal ein schönes Land gewesen sein. Mit 300 Tagen Sonnenschein. So richtig Die Schweiz Südamerikas. Heute ist es wenigstens noch: “Muss ja mal gewesen sein”.

  3. Poppo Graf von Hahn-Kuchelmisz

    @z Index
    Damals wohl Stein-, bzw Zementpflaster. Gepflastert waren nur die Hauptstrassen. Gross-Alfred liess mal so wie ich es mitbekommen habe, die asuncioner Nebenstrassen pflastern – das sind die Steinpflasterhumpelwege der kleineren Nebenstrassen in Asuncion (anstatt im Matsch rumlaufen war es allemal eine grosse Verbesserung).
    Bekanntlich wurden die Steinpflasterstrassen auf dauer gebaut.
    Damals war es noch eine Ehre und von nationalem Prestige eine oeffentliche Aufgabe zu erhalten wo heute nur plata und zocken angesagt ist.
    Die Fundierung der Strassen wurde “in roemischer Art” gemacht und darueber Steine gelegt aus dem Steinbruch. Nicht ganz glatt aber diese Wege hielten meist bis heute 50+ Jahre spaeter da das Grundmaterial Stein war – wie eben bei den roemischen Reichsstrassen.
    Bedenke man die spaerliche Befahrung und die wenigen motorisierten Fahrzeuge in den vergangenen 50+ Jahren so ist auch verstaendlich dass die heutigen Asphaltwege viel eher verschleissen (Schwerlaster und tausenden Autos).
    Abfall gab es vor 1990 kaum da die massive Plastikproduktion noch nicht in Paraguay angelangt war. Mennoniten der 2. Generation (Kinder der Pioniere) sammelten noch die Metallbuchsen, Dosen, etc. eingemachter Lebensmittel wie Tomatenextrakt, Dosenfleisch, etc auf und bewahrten sie haeufig unter den Balken des Dachstuhls. Man warf nichts weg und dachte “irgendwann ist das Ding wieder zu etwas zu gebrauchen”. Ich muss zugeben diese Tendenz hab ich auch noch etwas, aber weit weniger ausgepraegt – bei mir isses nur noch als Aversion verblieben was wegzuwerfen anstatt zu reparieren. “Schmeiss weg und kauf neu” widert mich an.
    Einkaufsplastetueten sammele ich allerdings heute noch auf.
    Viele Mennoniten der Pionier- und Diedanachgeneration hatten aehnliche Angewohnheiten wie 2. Weltkriegler die aus dem Kriege zurueckkamen (Wehrmacht) – man hortete Lebensmittel, Behaelter, etc. in einem dunklen eigens dafuer ausgehobenen “Bunker” und hielt Munition und Waffen als hoch und heilig.
    In der Tat war der Plan mal Paraguay in “die Schweiz Suedamerikas” zu verwandeln – es fehlt bekanntlich nur noch an den Schweizern!

  4. Damals gab es noch “lino” Leinen aus denen der Schneider schöne weiße Anzüge fertigte die recht kühl waren. Ebenso trug man gerne paraguayische handgearbeitet Hemden aus Baumwolle. Kaum gab es Klimaanlagen sondern nur Ventilatoren und bei großer Hitze schlief man auf dem Fussboden anstatt im Bett oder goss Wasser am Tag auf die Steinböden im Haus.
    Der Mensch kann sich leichter an die bestehenden Umweltbedingungen anpassen als die modernen verwöhnten Personen denken.

    1. Poppo Graf von Hahn-Kuchelmisz

      Bis jetzt ist mir noch kein Hemd vorgekommen auf dem 100% Baumwolle steht, es aber wie Polyester knistert. Schau genauer hin, denn da steht sicherlich 40% Cotton und 60% Polyester. Polyester ist nur ne andere Beschreibung fuer Plastik.
      Ich kaufte mir von Amazon vor einiger Zeit bulk T-shirts aus 100% Cotton marke Hanes oder Gildan glaube ich (2 Packete von 6 fuer 12 US$ glaube ich. Lem’me scheck that quickly: Ja genau so war der Preis und Menge). Das sind die angenehmsten Hemden die ich je hatte – weil die sich eben nen Batzen Geld bei der Fabrikation gespart haben an der Dicke des Stoffes. Die sind komplett luftdurchlaessig aber dafuer kannst auch durch den Stoff sehen wenn man sich etwas muehe gibt. Ich nehm an Angenehme und Profitgier gingen vor Dauerhaftigkeit denn ich kann mir nicht vorstellen dass diese duenne Stofffetzen lange halten.
      Bei dicken Baumwollstoffen schwitzt man allerdings auch wieder wie eine ranzige Fettsau – wie bei meinen anderen 100% Baumwollhemden aus Paraguay.
      In kaelteren regnerischen Zonen, auch wie in Ostparaguay ist Baumwolle als Bekleidung allerdings nicht zu empfehlen da Baumwolle nie trocknet. Polyester dagegen trocknet innerhalb 30 Minuten fast vollstaendig aehnlich wie Schafswolle. Daher kommt ja die Kaschmirwolle auch aus Schottland wo es kalt ist und regnerisch so dass die Bekleidung schnell trocknen muss sonst bekommt man eine Lungenentzuendung.
      Deswegen setzt das Militaer immer auf Polyester oder Wolle anstatt Baumolle. Baumwolle brennt nicht, aber Polyester ja, Wolle wiederum nicht – fuer den Kriegsfall bei Flammenwerfern, etc.
      Deswegen ist es fuer euch da in Ostparaguay nicht mal so was schlechtes wenn ihr Polyester als Bekleidungsstuecke habt weil die im Regen leicht trocknen.
      Wool vs. Synthetic Clothes https://www.youtube.com/watch?v=E_MIeTWYFfg
      Baumwolle trocknet nie und saugt den Schweiss auf so dass es immer nass ist wenn es dickerer Stoff ist. Wolle ist zu teuer trocknet aber leicht und ist feuerwiderstandsfaehig. Polyester faengt leicht Feuer, ist billig und trocknet sehr schnell.

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