Das Chaos ist perfekt – Carperos sollen in einen Nationalpark umgesiedelt werden

Ñacunday: Die Regierung von Fernando Lugo verletzt das Gesetz 352/94 welches den Schutz von Naturreservaten regelt. Das angebotene Land von Staatsseiten aus bedeckt auch das 2.000 ha große Gebiet welches 1975 zum Naturreservat bzw. Nationalpark erklärt wurde. Auf der sehr bewaldeten Fläche bindet sich unter anderem auch der Salto Ñacunday.

Der Innenminister Carlos Filizzola nannte es am gestrigen Tage eine provisorische Lösung. „Es wird hiermit nur versucht einem blutigen Konflikt aus dem Weg zu gehen mit humanem Ausgang“, so Filizzola.

Er fügte hinzu, dass die Zone wohin sie umsiedeln könnten nur fünf Kilometer von ihrem jetzigen Standpunkt entfernt liegen.

Der WWF (World Wide Fund for Nature) warnte gestern vor der bevorstehenden Aktion der Regierung zum Schutz dieses wichtigen Reservates.

Regierungsnahe Quellen bestätigen, dass es sich zweifellos um das Gebiet des Parque Ñacunday handelt weil keine andere Zone so großräumig und mit den gleichen Charakteristiken bezeichnet ist.

Bei dem gestrigen Treffen mit besagten Angebot waren José Rodríguez (LNC Landbesetzer) Carlos Filizzola (Innenminister), José “Pakova” Ledesma (Gouverneur) und Emilio Camacho (juristischer Berater der Präsidentschaft).

„Wir haben euch eine alternative Antwort gegeben damit die Leute unter den Stromkabeln wegkommen. Es ist allerdings Staatsland“, so der Innenminister.

Filizzola versicherte, dass dieses Angebot innerhalb aller gesetzlichen Grenzen liegt und dass er heute oder morgen eine Antwort von den Carperos bekommen soll.

Ein weiteres Mal biegt die Regierung Lugos die Gesetze um die Forderungen der Carperos zu befriedigen. Der Nationalpark Ñacunday wurde gegründet unter der Kategorie „geschützter Wald“ mit dem Dekret Nº 17.071 vom 20. August 1975 und ausgeweitet durch das Dekret Nº 16.146 vom 18. Januar 1993.

Dieses Naturreservat wird durch das Gesetz 352/94 geregelt wodurch Wildgebiete geschützt werden. Lugo allerdings ignoriert diese Gesetzgebung um das Staatsland an Landlose zu vergeben. Während Filizzola nur von provisorisch spricht weiß jeder Mensch, dass die Landbesetzer nicht lange benötigen um aus dem geschützten Wald ein unbrauchbares Land zu machen.

In den letzten Stunden begannen schon einige Landbesetzer mit der Umsiedlung. Die restlichen Carperos werden wohl im Verlauf des heutigen Tages folgen.

(Wochenblatt / Abc / Foto:Wikipedia)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

5 Kommentare zu “Das Chaos ist perfekt – Carperos sollen in einen Nationalpark umgesiedelt werden

  1. Jaja, besitzen angeblich kein eigenes Land. Fahren aber Autos. Bekommt man den Führerschein auch ohne Wohnsitz? Vermutlich ja, aber statt ein Auto zu fahren hätten sich diese kriminellen Landbesetzer auch Land und vorerst ein paar m2 Wellblech kaufen können.
    Nicht einmal fähig um etwas anzupflanzen (zu arbeiten) und zu verkaufen, um sich mit dem Erlös Eigentum zu kaufen! Ab in den Chaco ins Niemandsland mit denen!

  2. ———–Noch genug Land in Paraguay————
    Will hier nicht gegen die Politik Lugos anrennen wie ein Steinbock auf einem anderen Steinbock aufprallt.

    Alle anvisierten landw. Reformen in Südamerika, auf diese politische Art, sind über kurz oder lang aufgeflammt und danach blieb fast nur Asche übrig. Das Resultat vertane Zeit zum kompletten wirtschaftlichen Nachteil des Landes.
    Kann nur Herrn Lugo empfehlen die Politik des früheren landw. Bertoni nachzueifern. Es wurde vorher Staatsland vermessen und dann ordnungsgemäß zugeteilt.
    Leider hat oder will Herr Lugo nicht begreifen, wie aber all in der Welt, gib einen kleinen Finger so wird gleich alles ohne Maß genommen.
    Das Schlimmste daran, es ist ein politische Trompetensignal an alle Nichtsnutze (gierige Geschäftemacher) im Lande, “tut es, es geschieht euch nichts!”

    Erfolgt eine Enteignung so muss sie nach Recht und Gesetz
    durchgeführt werden. Alles andere ist das Chaos herbeirufen.

Kommentar hinzufügen