Das schwierige Vermächtnis eines Schweizers

Es geht um viel Land und ein Haus in Asunción. Drei Menschen, Inhaber der Agrargemeinschaft Suiza S.A., beschuldigen einen Anwalt sowie einen Notar angeblich illegale Geschäfte vorzunehmen. Einer kettete sich vor dem Notariat an um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen.

Rodas González, Felipe González Vera und Manuel González Vera hatten eine Gesellschaft mit dem Schweizer Geschäftsmann Pierre Jacques Huguelet gebildet. Der Schweizer verstarb vergangenes Jahr.

Um weiterhin geschäftsfähig zu bleiben wollten die drei bestehenden Partner eine Vollmacht ausstellen lassen. Sie suchten den Anwalt Domingo Jara und den Notar Alonso Fretes auf.

Einige Zeit später fanden die Besitzer heraus, dass in den übergebenen Dokumenten Namen erhalten waren, die ihnen vollkommen unbekannt erschienen. Ein Haus des Schweizers in Asunción wurde ebenfalls ohne Zustimmung verkauft.

Weitere Nachforschungen ergaben, dass in den Aufzeichnungen des Steuerministeriums als Direktor der Agrargemeinschaft der Anwalt Jara eingetragen war. Daraufhin wurde Jara und der Notar von den drei Partnern angesprochen. Diese erklärten, sie hätten alle gültigen Dokumente, die sie von den Beklagten erhalten hätten. Nur mit einem Haftbefehl würden sie diese wieder herausgeben.

„Wir fordern die Dokumenten zurück und zwar die, die ihnen von den drei Besitzern der Agrargemeinschaft übergeben worden sind. Sie gaben dem Notar und dem Anwalt die Macht“, sagte Gustavo Ferreira, der Rechtsanwalt von Felipe González Vera. Ein Gespräch mit dem Notar wurde verweigert, deshalb kettete sich Vera vor dem Büro fest. Er will dort auf unbestimmte Zeit bleiben, bis der Fall geklärt ist.

Das Haus in Asunción hat einen Wert in Höhe von rund 400.000 US Dollar. Zur Agrargemeinschaft gehören auch noch 1.000 Hektar Land in Santa Rosa del Aguaray, Departement San Pedro.

Quelle: ABC Color

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5 Kommentare zu “Das schwierige Vermächtnis eines Schweizers

  1. Hoffentlich lesen das alle, die vorhaben in Paraguay zu investieren! Dieser Staat soll endlich dafür sorgen, daß Recht, Rechtssicherheit und ein Minimum an Anstand in die Gesellschaft, Einzug halten. Dieser geschilderte Vorfall ist ja kein Einzelfall. Es wäre Zeit, solche und ähnlich gelagerte Fälle in einer öffentlich zugänglichen Statistik zu erfassen. Zumindest auf Anfrage hin bei der jeweiligen Botschaft des möglichen Investors. Auf diese Weise könnte sich jeder Investor über Risiken und Nebenwirkungen einer Investition in Paraguay vorher gründlich Gedanken machen.

  2. Escribano und Abogado – eine ganz gefaehrliche Mischung in Paraguay.
    Man sollte auf jeden Fall einen vertraulichen Anwalt im Freundeskreis haben, der einen beraet in solchen Faellen, sonst wird man gerupft wie ein Haehnchen.

  3. Viele Rechtsanwälte und Escribanos hierzulande sind nichts weiter als Verbrecher, denen diese Tatsache aufgrund ihrer Ausbildung an der Universidad Católica selbst nicht bewusst sein kann. Nicht alle aber doch so manche.
    Es ist einfach mal eine Tatsache, dass die meisten Paraguayer gegen diese kriminellen Machenschaften nichts mehr unternehmen können, falls sie einem unseriösen Rechtsanwalt und Escribano zum Opfer gefallen sind, da sie dazu erst einmal dutzende Millionen Guaranies, welche sie nicht haben, in die Hand nehmen müssten.
    Die Polizei und Fiscales werten Betrug als kleine Streitigkeiten für welche sie nicht zuständig sind. Da müsste man schon zuerst beweisen, dass Beweise keine Fälschungen sind, bevor sich ein Staatssubstitut zur Prüfung von gefälschten Dokumenten und Unterschriften bemühen wird. Naja, einen kleinen Unkostenbeitrag würde trotzdem entgegengenommen, ob auch etwas bewegt wird bleibt jedoch fraglich.
    Sollte jemand diese unseriösen Rechtsanwalt und Escribano tatsächlich vor Gericht bringen können und auch noch Recht bekommen, so wird der Bruder, Tio, Primo oder Cuñado, der Gärtner von Beruf ist, diesen Betrug gegen einen kleinen Unkostenbetrag auf seine Kappe nehmen und die unseriösen Rechtsanwälte und Escribanos werden weiter wirtschaften wie bisher.

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