Der “Robinson Crusoe Paraguays“: Ein Leben als Einsiedler

Villarrica: Einige Menschen, die ihn kennen, bezeichnen ihn als “Robinson Crusoe Paraguays“. Ein Mann, der ein Leben als Einsiedler am Rande der Straße vorzieht, die von Mbocayaty in die Kolonie Independencia führt.

Die Geschichte des Mannes, der brasilianischer Abstammung ist, hatte früher eher etwas dramatische Züge angenommen, bis er in einem Holzhaus neben der Straße unterkam, zwischen Mbocayaty und Capi‘i, im Departement Guairá.

Wir haben ihn besucht, jedoch weigerte er sich weitere Auskünfte über sein Vorleben zu geben. Recherchen bei Anwohnern und anderen Personen in der Gegend ergaben, dass der Einsiedler brasilianischer Abstammung sei. Nachfahren von Jorge Naville, die die Estancia Puesto Naville besitzen, bauten dem Mann ein kleines Holzhaus an der Straße, damit dieser auf die Rinder des Viehzuchtbetriebs aufpasst, nachdem dort immer wieder welche gestohlen wurden.

Früher war der Eremit auch oft auf den Straßen in Mbocayaty zu sehen, wo er um Almosen bettelte. Dies hat sich mittlerweile, zum Glück, geändert, nachdem viele Menschen ihm Almosen, wie Kleidung, Bettwäsche und auch Essen zukommen lassen.

“Robinson Crusoe Paraguays“, so betitelte auch Ernst Keppler den Eremit, ein Deutscher, der in Asunción wohnt und den Mann besuchte. „Reden kann man nicht viel mit ihm, aber er fühlt sich anscheinend wohl, wie er dort lebt. Er nimmt alle Sachen dankbar an, die man aber zuerst in eine Tonne vor seinem Haus verstauen muss und er sie dann später in das Innere bringt. Essen kann man ihm persönlich überreichen“, berichtete Keppler.

In den kalten Wochen des Vormonates brachten einige Leute dem Einsiedler Wäsche, Kleidung und vor allem warme Decken, die der Mann dankbar annahm. Der Winter dürfte jetzt vorbei sein, aber wer Kleidung oder Essen spenden will, kann dies gerne persönlich vornehmen. Man sollte aber dabei berücksichtigen, dass der Einsiedler eine Unterhaltung in der Regel meistens ablehnt.

Das Holzhaus dieses Eremiten befindet sich etwa vier Kilometer von Mbocayaty kommend in Richtung Capi’i auf der rechten Seite entfernt. Wer nur Sachen bei dem Mann abgeben will, falls er aber dort nicht zu finden ist, kann diese in eine große Blechtonne vor dem Haus legen, wie auf dem Beitragsbild ersichtlich. Lebensmittel jedoch nur persönlich bei dem Mann abgeben. Wenn die Tür des Hauses offen ist, dann heißt dies eigentlich so gut wie sicher, dass er auch da ist.

Wochenblatt

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3 Kommentare zu “Der “Robinson Crusoe Paraguays“: Ein Leben als Einsiedler

  1. Cool! Schnell geputzt, findest dein Handy schnell, brauchst kein Gitter vor dem Fenster (eins vor der Türe reicht auch), musst den Shwuddi nicht auf 120 dB stellen, brauchst dir keine Gedanken zu machen ob all den Kosumschrott kaufen willst (Mikrowelle, Mixer, Zungenschaber, PlayStation, 20 paar Schuhe, Luftbahnbürste etc) und kannst den Mercedes erst noch hinters Haus stellen, damit er über Nacht nicht geklaut wird. Obwohl, einen kleinen Anbau würde ich machen ums Sofa und eine PlayStationrein zu stellen. Sonst wird es langweilig zu warten bis mein monatliches Harz IV eintrifft.

  2. Ich wollte mal fragen ob die Redaktion oder vielleicht ein Leser sagen kann, was aus dem Herrn Einsiedler wurde? Seine Hütte ist verlassen und ich habe ihn nicht mehr gesehen, wenn ich in der Region zu tun habe. Ist er vielleicht verstorben oder weitergezogen?

    1. Guten Nachmittag. Ein kurzer Bericht über die Situation von dem Einsiedler. Vor Monaten brannte seine Hütte nieder. Anscheinend dürfte eine Zigarette die Matratze in Brand gesetzt haben, der Mann war Raucher. Danach setzten die Eigentümer den Mann auf die Straße. Er lebte dann an der Bushaltestelle von Capii. Anwohner brachten ihm immer etwas zum Essen. Seit ungefähr einer Woche ist er aber von dort verschwunden, wohin ist nicht bekannt. Vielleicht hat er eine neue Unterkunft gefunden.

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