Deutsche bei der Grundsteuer betrogen?

Caacupé: Eine deutsche Staatsbürgerin wollte, wie jedes Jahr, ihre Grundsteuer für alle Liegenschaften bei der Stadtverwaltung bezahlen. Jedoch kam es dabei zu einer unangenehmen Überraschung.

Mehr als das 12-Fache als üblich sollte Gerlinde Meier* bezahlen. Normalerweise lag der Betrag bei rund sechs Millionen Guaranies, heuer waren es mehr als 76 Millionen Guaranies.

2016 kam es zu einer Grundsteuerreform, die zu erheblichen Klagen führte. Im Gegenzug hat das Nationale Katasteramt in ländlichen Regionen die Steuer wieder reduziert, aber bei den städtischen Immobilien blieb die festgesetzte Rate gleich.

In dem speziellen Fall von Frau Meier hat dies jedoch keine Auswirkungen. Es kam dabei anscheinend zu einer falschen Berechnung. Cristian Calcena war der zuständige Sachbearbeiter in dem Fall aus Caacupé. Er berichtete auf telefonische Anfrage, dass der Steuerbescheid von Meier nach den aktuellen Vorgaben aus dem Katasteramt erlassen worden sei und kein Fehler erkennbar sei.

Im Gegenzug schaltete Meier einen Anwalt ein, der den Sachverhalt prüfte und behauptet, dass nur Steuern, wie schon im vergangenen Jahr, in Höhe von sechs Millionen Guaranies anfallen würden. Es wurde Einspruch gegen den Bescheid eingelegt.

Wer glaubt, dass dies nur ein Einzelfall sei, täuscht sich. In Caacupé beklagte sich eine Schweizerin und viele Paraguayer über hohe Grundsteuerbescheide. Die meisten von ihnen haben Rechtsmittel eingelegt.

Anmerkung der Redaktion: Der richtige Name von Gerlinde Meier ist bekannt und wir haben ihn aus persönlichen Gründen weggelassen. Auch die Kopien der Steuerbescheide liegen der Redaktion vor.

Wochenblatt

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6 Kommentare zu “Deutsche bei der Grundsteuer betrogen?

  1. Frau “Gerlinde Meier” hat ja auch bestimmt ihre Liegenschaften in Asuncion. Seit der Grundstücksreform 2016 ist die Stadt auch viel sauberer und aufgeräumter geworden, man tut vieles um die Schlaglöcher zu schließen, besten Service seitens Behörden zu bieten und sämtlichen Plastikmüll einzusammeln. Dazu wurden ein paar Amigos eingestellt. Zu den knapp 10.000. Das Ganze bei herzzerreißenden symbolischen Löhnen von 20.000 Guaranies monatlich und dennoch so viel Arbeiten müssen. Nicht zuletzt der Kampf gegen die Korruption die gegen eins mit zwei Nullen strebt.
    Das kostet halt auch die Hausbesitzer was! Intelligente Ampeln mit futuristischer Technik, bestückt mit integrierter asynchroner T-Flipflops. Dazu musste das Ausgänge-Invertieren erfunden werden. War nur dank Steuererhöhung finanzierbar, von Sauerkraut, Korea, Japan oder Taiwan jedenfalls.
    So bleibt eine Steuererhöhung von 1.000% nichts als gerechtfertigt zu sein.
    (Nun soll mir aber keiner behaupten, das sei kein geistreicher UND witziger Kommentar gewesen. Sonst bekomme ich noch DESWEGEN einen Herzinfarkt, wenn Sie einen geistreich-witzige Antwort unter meinen Kommentar schreiben. Dafür werde ich Sie Haftbar machen! [Dass mein Keller nie fertig werden wird]). Und Tschüss allerseits, muss früh raus. Keller bauen.

  2. Dead Man, Teil 2, Ihr Kommentar ist ja absolut nicht Witzig, man sohlte Sie tun, aber nicht in Urlaub.
    Wer viele Liegenschaften im Zentrum Besitz, muss auch mehr Steuern zahlen.

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