Asunción: Die Etablierung von Maßnahmen zur Paraguays auf die Förderung des deutschen Investorenmarktes sowie die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung von Kleinstunternehmen waren die Themen, mit denen sich die Vize-Industrieministerin Lorena Méndez und der Vize-Minister für KKMU, Gustavo Giménez, gemeinsam mit einer Delegation unter der Leitung von dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Jan-Christian Gordon Kricke, befassten.
Das Treffen basiert auf dem Erfahrungsaustausch, um Mechanismen für eine stärkere Annäherung und Positionierung Paraguays zu finden und die Landung deutschen Kapitals in verschiedenen Bereichen zu fördern.
In diesem Fall beschrieb Vizeministerin Méndez die großen Attraktionen des Landes, die Produktion erneuerbarer Energien, qualifizierte und ausbildbare junge Arbeitskräfte, niedrige Steuersysteme, Investitionsanreizsysteme und andere Aspekte, die die kommerzielle Landschaft des Landes prägen.
Der stellvertretende Minister für KKMU betonte wiederum, dass der Sektor sehr eng mit der paraguayisch-deutschen Handelskammer zusammengearbeitet habe, um Vereinbarungen voranzutreiben, die die Entwicklung des kleinen und mittleren Unternehmenssektors, den Erfahrungsaustausch, Innovationen und die Förderung der Bildung von Humankapital beinhalten.
„Ich hatte die Gelegenheit, mich mit mehreren Vertretern deutscher Unternehmen zu treffen, die mir erklärten, dass der KKMU-Sektor zu einem großen Teil für die Ausbildung verantwortlich ist und einen wesentlichen Teil der Arbeitskräfteversorgungskette repräsentiert. Wir müssen noch viel lernen und uns viel Wissen aus Deutschland aneignen“, so Giménez abschließend.
Unterdessen betonte Botschafter Kricke die gemeinsame Anstrengung, koordinierte Prozesse durchzuführen, um die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern zu verbessern. Darüber hinaus betonte er, dass Paraguay aufgrund seiner Währungsstabilität sowie der Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien sehr gut geeignet zu sein scheint, ausländische Investitionen anzuziehen und in das Land zu bringen.
Abschließend wies Kristen Schoder-Steinmüller, Vizepräsidentin des Bundesverbands des Deutschen Handelskammertags, darauf hin, dass es zwar mehrere Betriebe gebe, die das duale Ausbildungssystem anwenden, der große Anteil der verfügbaren Ausbildungsplätze für dieses System aber auf deutschem Staatsgebiet ausschlaggebend sei. Es sind kleine und mittelständische Unternehmen, die solche Stellen zur Verfügung stellen, was ein wichtiger Treiber für die Entwicklung qualifizierter Arbeitskräfte ist.
Sie wies darauf hin, dass sie durch die Koordinierung und Unterstützung der paraguayisch-deutschen Handelskammer die Landung wichtiger deutscher Unternehmen in Paraguay für machbar hält und dadurch die Ankunft größerer Investitionen deutscher Herkunft im Land auslösen könnte.
Anzumerken ist, dass an dem Treffen neben Schoder-Steinmüller auch der Geschäftsführer der AHK Paraguay, Daniel Delatrée sowie Fachkräfte des Vizeministeriums von dem Exportnetzwerk Rediex teilnahmen.
Dabei ist zu beachten, dass es sich beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag um einen Zusammenschluss von 80 Kammern in Deutschland mit mehr als 3 Millionen angeschlossenen Unternehmen und insgesamt 140 Auslandsbüros weltweit handelt. Teil des Netzwerks ist auch die Industrie- und Handelskammer (AHK Paraguay), die seit mehr als 65 Jahren in Paraguay tätig ist.
Wochenblatt / El Nacional
Ernst_H
Vielleicht bekommen Sie es ja hin, daß man auf einfache Weise Geld (auch größere Summen) von Deutschland nach Paraguay überweisen kann. Im Moment ist das ein Alptraum.
mbarakaya
Deutschland: Hohe Steuern, Bürokratie, teure Energie und eine deprimierende wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektive.
Paraguay: Fairstes Steuermodell seit dem Kirchen-Zehnt, kaum vorhandene Bürokratie (beispielsweise Baugenehmigung einreichen, nachdem man bereits angefangen hat zu bauen), langfristig billige elektrische Energie und Rohstoffe, junge Bevölkerung und eine positive Perspektive für die Zukunft.
Was noch fehlt sind duale Ausbildung, Meisterbrief oder Vergleichbares.
Sonker
@mbarakaya. Keinesfalls möchte ich Dir da zu Nahe treten. Viele deutsch sprachige sind ausgewandert nach Paraguay, weil sie sich ein einfaches Leben erhofften. Bei dem einen hat es geklappt, bei anderen vielleicht nicht. Widersprechen muss ich Dir aber beim Thema Bürokratie. Nein – die Paraguayer haben diesen Begriff nicht erfunden, aber sie leben ihn exzessiv aus. Hat wohl was mit der Anzahl der Beschäftigen im Staatswesen zu tun – jeder braucht seine Daseinsberechtigung. Interessanter Weise hat das nicht immer mit (fehlendem) Geld zu tun, sondern nur mit “Aufwand”. Bist Du Ausländer ? Ich ja. Ich habe vor kurzem meine Cedula erneuern (!) müssen. Du willst nicht wirklich wissen, was da gelaufen ist ! Der berühmte “Obulus” stand da völlig im Hintergrund (Interpool mal ausgenommen).. Was will ich sagen ? Einen Personalausweis (dabei bin ich gar kein Personal) erneuern, ist in Deutscheland ein Kinderspiel dagegen. Und ja – alle 10 Jahre – wie alt wollt Ihr werden ?
mbarakaya
Die Vermutung liegt Nahe, dass wir aus dem selben Land hier eingewandert sind. Es gibt sicherlich einige Dinge, wie eine verlorene Cedula (auch Verde, beim Fahrzeug) die ein mit einer doch vorhandenen Bürokratie in Berührung bringen. Beim Justizpalast oder der Dimabel kommt noch der militärische Hauch der Vergangenheit mit dazu (Zutritt nur mit langer Hose). Ansonsten, im Alltag, gibt es weder ein Meldewesen, keine Zwangsabgaben wie GEZ, das Finanzamt schreibt auch keine Briefe und ansonsten will eigentlich keine Behörde oder sonstige Verwaltung etwas von mir. Führerschein billig am Rathaus, Steuern für Fahrzeug und Grundbesitz günstig, keine Pflicht Versicherungen oder sonstige indirekte Abgaben, kein TÜV, keine Gewerbeaufsicht.
Für mich im Alltag weit weniger belastend als in Deutschland, da erinnern mich dann diese wenigen Ausnahmen an den deutschen Alltag von Hausordnung bis Hundesteuer.
Den deutschen Reisepass schon verlängert? Ohne Termin und Gesichtsscan nicht mehr möglich.
„Deutsch“ ist halt weder Deutsche noch Deutscher. Mensch ist Mensch und Person ist eine Sache. Alles gute!