Deutsche Kolonie auf dem Weg in ein neues Zeitalter

Kolonie Sudetia: Eine kleine deutsche Kolonie im Departement Guairá scheint aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Ein Zugpferd, der Deutsche Sportplatz mit seiner neuen Kommission will den Weg in ein neues Zeitalter ebnen.

In den Anfangszeiten der Kolonie, die vor fast 85 Jahren gegründet wurde, zogen alle Kolonisten an einem Strang und aus dem Gremium vom Sportplatz entwickelte sich ein Ort der Geselligkeit, der den Zusammenhalt der Gemeinschaft sicherte.

In den letzten Jahren kam es jedoch zu einem Generationswechsel, der manchmal Ideen zwischen Alt und Jung “aufeinanderprallen“ ließ. Im Mittelpunkt standen dabei oft Meinungen von Kolonisten gegenüber “modernen“ Ansichten jüngerer Generationen.

Im Zuge dessen befand sich der Sportplatz in “schweren Gewässern“ und drohte sogar “Schiffbruch“ zu erleiden bis vor Kurzem einige beherzte Einwohner aus der Kolonie “in die Hände spuckten“ und zur Tat schritten. Die Kegelbahn, lange Zeit in einem verwahrlosten Zustand, wurde renoviert, neue Platten im Außenbereich des Sportplatzes verlegt, der Grillplatz erneuert und weitere Umbauten erledigt.

Nachdem aber alles seine Ordnung haben muss, stand gestern die Generalversammlung des Deutschen Sportplatzes auf dem Programm. Dabei kam es zum Rechenschaftsbericht des Kassiers und zu Neuwahlen. Erich Hofhansl (3. von li. hinten im Beitragsbild), als Mitglied der alten Sportplatzkommission, ließ gestern noch einmal Revue passieren, was in den vergangenen Jahren unter dem alten Präsident Albert Eschgfäller alles so passierte. Viel gab es nicht zu berichten. Hofhansl stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl, der jahrelang mit Umsicht und großem Engagement als Schriftführer seine Tätigkeit ausführte. Jedoch wird er der neuen Kommission immer mit Rat und Tat beiseite stehen. Sein Erfahrungsschatz in dem Sektor und die einfühlsame Art wird von vielen geschätzt.

13 Personen umfasst nun die neue Sportplatzkommission. Marvin Stein als Präsident und Michel Bohnert als Vize-Präsident tragen für ein Jahr die schwere Last auf den Schultern, dem Sportplatz neues und modernes Leben “einzuhauchen“. Jedoch könnte das Unterfangen gelingen, denn die Kommission hat Mitglieder aus allen Bereichen, seien es Unternehmer, Landwirte, Selbstständige, Bankangestellte usw. Vor allem ist das Durchschnittsalter niedrig, was dazu führen könnte, ein neues Zeitalter einzuläuten, wie zum Beispiel beim Thema Ehrenamt.

Wie überall auf der Welt ist es immer schwieriger Menschen sich für diese Tätigkeit zu begeistern. Viele kommen sich nur ausgenutzt vor, weil die Last auf wenigen Schultern verteilt ist und vor allem immer bei den gleichen Personen. Man wird sehen, wie die neue Sportplatzkommission mit dem Thema umgeht, denn sie soll die Funktion einer Leitung und Führung übernehmen, die die Übersicht nicht verlieren darf.

Große Herausforderungen muss das neue Gremium sofort in Angriff nehmen, wie die Einweihung der neuen Kegelbahn und die anstehende 85-Jahr-Feier der Kolonie im Oktober dieses Jahres. Es bleibt zu hoffen, dass der Sportplatz wieder ein Dreh- und Angelpunkt der Kolonie wird und dazu beiträgt viele Menschen von nah und fern in seinen Bann zu ziehen, wie das zum Beispiel in der Kolonie Independencia der Fall ist.

Wochenblatt

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

1 Kommentar zu “Deutsche Kolonie auf dem Weg in ein neues Zeitalter

  1. Das Problem um die Gleichgültigkeit, den Phlegmatismus und den maximierten Eigennutz der Menschen kenne auch ich zu genüge. Auch im sonst so hochgelobten Teutonien läuft Gemeinschaftsarbeit fast immer nach demselben Muster ab: einige wenige Fleißige (vulgo: nützliche Idioten) erledigen die Arbeit und andere, die sich nur zurücklehnten oder schlau daherredeten, wollen sich bei Erfolg mitfeiern lassen. War das Projekt nicht zu einem Erfolg voranzutreiben, halten sich die Superschlauen zurück. Der Erfolg hat viele Väter …
    Sudetia wünsche ich jedenfalls dauerhaften Erfolg, den Generationenwechsel zu meistern und zu mehr Eigenständigkeit und Selbstverantwortlichkeit zu drängen. Autarkie sollte ein Begriff werden, der auf weiter Flur verstanden wird.

Kommentar hinzufügen