Die Forstwirtschaft im Aufwind

Asunción: Die Forstwirtschaft im Land scheint einen Aufwind zu verspüren. Man will die Waldfläche weiter erhöhen, um vor allem auf regionaler Ebene wettbewerbsfähig zu werden.

Die Nationale Forstbehörde Infona fördert immer mehr Wiederaufforstungsprojekte, um den kommerziellen Markt weiter voran zu treiben.

Letzte Woche besuchte der Präsident der Republik, Mario Abdo Benítez, ein Aufforstungsprojekt in der Stadt San Joaquín im Departement Caaguazú.

Auf einer Pressekonferenz vor Ort betonte die Präsidentin von der Behörde Infona, Cristina Goralewski, dass es sich um ein Projekt handelt, das den Forstsektor fördern wird.

„Wir stellten bei internen Überprüfungen fest, dass es zwei Haupthindernisse gab, von denen eines der Zugang zu angemessenen Krediten für den Forstsektor war, die wir im Dezember letzten Jahres mit Hilfe der Nationalen Förderbank (BNF) behoben hatten”, sagte sie.

Und der andere Punkt, den es zu entwickeln galt, war der Absatzmarkt. In diesem Zusammenhang erklärte Goralewski, dass sie die Details für die Vorlage eines Gesetzesentwurfes vorbereiten, die den Export von Baumstämmen und Brettern aus exotischen Holzsorten vereinfachen soll.

„Wir glauben, dass dies Paraguay die Verfügbarkeit von Rohstoffen ermöglichen und dem Land mehr Industrien bringen wird”, fügte sie hinzu und qualifizierte dies als “entscheidenden Schritt”, um Waldflächen zu fördern und Paraguay zu einem wettbewerbsfähigen Produzenten auf regionaler Ebene zu machen.

Goralewski betonte jedoch, dass es sich um ein Projekt handelt, das weder mit der Landwirtschaft noch mit dem Viehbestand konkurriert, im Gegenteil, es kann eine Kombination aus beiden bestehen.

„Heute haben wir sehr erfolgreiche Erfahrungen mit umweltfreundlichen Systemen, mit sehr interessanten Projektionen, die eine Menge Arbeitskräfte, vor allem auf dem Land, soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung erzeugen. Wir glauben, dass dies ein großer Fortschritt für den Forstsektor sein wird“, sagte sie.

Wochenblatt / ADN Paraguayo / Foto Archiv

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8 Kommentare zu “Die Forstwirtschaft im Aufwind

  1. Die gewaltigen, meist aus Eukalyptus bestehenden Monokulturen sind sehr umweltschädlich. Da der Eukalyptus außer für Koalas giftig ist, bietet er für keine einheimische Tierart eine pflanzliche Nahrungsgrundlage. Diese Flächen sind beinahe ausgestorbene Einöden, in denen Eukalypten in Reihe und Glied stehen, wie ein Wald aus Zaunpfählen.
    Dazu ist Eukalyptus extrem durstig und senkt den Grundwasserspiegel weit über seine eigene Fläche hinaus und ist damit eine große Gefahr für jeden normalen Landwirt und Gärtner. Es besteht die Gefahr, dass große Flächen landwirtschaflich nicht mehr nutzbar sind oder durch hohen Aufwand künstlich bewässert werden müssen, was den Grundwasserspiegel noch weiter belastet. Es droht eine Verödung und Versteppung.
    Forstwirten wie mir, die versuchen eine nachhaltige, diversifizierte Forstwirtschaft zu betreiben, werden derweil jahrzehntealte Edelholzbäume aus dem Wald gestohlen, was dazu führt, dass diese nachhaltige, diversifizierte Forstwirtschaft, die weil sie naturnah ist auch Heimat unzähliger Tierarten ist, unrentabel ist.
    Der Staat läßt die Forstwirte mit diesem Problem größtenteils alleine. Es wirt nicht kontrolliert und wenn dann nur, damit die Polizei von dem Diebesguttransporter ein Bestechungsgeld absahnen kann.
    Ich behaupte sogar, dass die Polizei in diesem Geschäft mit drin hängt und diesen Diebesguttransportern freies Geleit verschafft, gegen Beteiligung, versteht sich. Anders ist es nicht erklärbar, wie solche gewaltigen, gestohlenen Holzmengen quer durch Paraguay transportiert werden und international verschifft werden können.
    Diese Zustände sind die Todesursache für eine naturnahe Waldwirtschaft!

    1. Nichts läuft in diesem Land normal. Wenn jemand etwas vernünftiges anpackt und dabei vielleicht sogar Erfolge erzielt, neidet man es ihm. Dann folgen Diebstähle bis hin zu Überfällen. Mein größter Respekt gilt all jenen, die trotz dieser allgegenwärtigen Widrigkeiten in diesem Land weiter investieren. Nicht nur mit Geld und Lohn und Brot für die Einheimischen, sondern vor allem auch mit Kraft, Nerven und Gesundheit! Ich persönlich habe hier schon so vieles gesehen und bittere Erfahrungen sammeln dürfen, auch und gerade in meinem Bekanntenkreis, daß mir dazu die Lust für immer vergangen ist. Und noch eine Schlußbemerkung: Wie ich vor etwa 17 Jahren nach PY kam war das Stromnetz stabiler als heute. Doch was höre ich seit 17 Jahren: Es wird besser werden, es wird mehr investiert werden usw. Nur Blablabla. In Wirklichkeit ist nichts besser geworden, nur noch schlechter. Doch die am Tropf hängenden Parteiamigos ohne jegliche fachliche Qualifikationen werden von Jahr zu Jahr mehr und verdienen ihr Geld im Schlaf.

  2. Nichts läuft in diesem Land normal. Wenn jemand etwas vernünftiges anpackt und dabei vielleicht sogar Erfolge erzielt, neidet man es ihm. Dann folgen Diebstähle bis hin zu Überfällen. Mein größter Respekt gilt all jenen, die trotz dieser allgegenwärtigen Widrigkeiten in diesem Land weiter investieren. Nicht nur mit Geld und Lohn und Brot für die Einheimischen, sondern vor allem auch mit Kraft, Nerven und Gesundheit! Ich persönlich habe hier schon so vieles gesehen und bittere Erfahrungen sammeln dürfen, auch und gerade in meinem Bekanntenkreis, daß mir dazu die Lust für immer vergangen ist. Und noch eine Schlußbemerkung: Wie ich vor etwa 17 Jahren nach PY kam war das Stromnetz stabiler als heute. Doch was höre ich seit 17 Jahren: Es wird besser werden, es wird mehr investiert werden usw. Nur Blablabla. In Wirklichkeit ist nichts besser geworden, nur noch schlechter. Doch die am Tropf hängenden Parteiamigos ohne jegliche fachliche Qualifikationen werden von Jahr zu Jahr mehr und verdienen ihr Geld im Schlaf.

  3. Das ist wirtschaft. Selbst wenn das am anfang in Kleiner form sinn hat, so heisst es dann zeit ist geld und los. Am ende dann eine riesen monokultur weil das einzige kriterium geld verdienen ist. Man muesste ja staatlich eingreifen um hier zu lenken und dann ist man ja kommunist und aus ist es.

  4. Poppo Graf von Hahn-Kuchelmisz

    @Simplicus @Nick
    Nun, der Eukalyptus ist hauptsaechlich ein Holzliferant. Papageien und andere Arten von Voegel haben doch ihre Nester in seinen Aesten. Eine sehr gute Nutzung des Eukalyptus koennte durch seine Blaetter entstehen. Yerba mit etwa 30% Eukalyptusblaetter mischen gibt einen sehr guten Terere. Ich wette es ist einer der gesuendesten Tereremischungen. Ich kann nicht Yerba pur trinken sondern muss immer solchen gemischt mit Kraeutern beziehen. Deswegen tat ich letzt puren Yerba in die Guampa mit 4 Eukalyptusblaetter (etwa 75% Yerba und 25% zerrissene Eukalyptusblaetter). Das konnte ich ungehindert trinken und es hat einen sehr guten Geschmack.
    Paraguay sollte ganz dazu uebergehen allen Yerba mit 50% Eukalyptusblaetter zu vermischen. Oder gleich nur Eukalyptusblaetter als “Terereyerba” zu 100% zu benutzen – so ne Art “Yerba” nur aus Eukalyptusblaetter. Ich glaub das waere einer der gesuendesten Tees (Terere ist ja ein Teegetraenk) die es gibt.
    Das mit der “Forstwirtschaft” ist ein Hype der UNO oder EU wo die forstfreudigen Neujuenger des Waldes suchen, Staatssubventionen abzugrasen.
    Betreffs des Stromes muss man eines auch bedenken: vor 17 Jahren hatte in etwa vielleicht 25% der Bevoelkerung zugang zum Stromnetz wo der Strom eher fuer Industrieanlagen “gedacht” war. Heute hat fast jeder Paraguayer zugang zum Stromnetz und die Bevoelkerung hat sich verdoppelt bis verdreifacht.
    Logo dass das Stromnetz unstabiler wird bei gleichbleibenden Inversionen in besagtes Netz.
    Kuerzlich gab man ueber ZP30 bekannt dass unter Abdo-Wiens die Staatsverschuldung um 10% zugenommen haette und heuer bei rund 23% des BIP liege wo frueher die Verschuldung schon bei 25% lag. Wie sowas 10% zunehmen kann und zugleich die Gesamtstaatsverschuldung von 25% auf 23% fallen kann ist mir schleierhaft. Refinanzierungen duerften die Zahlen wohl geschoent haben, will heissen, die Lavine kommt erst in 15 Jahren wenn die Schuldscheine faellig werden.
    Im Chaco hat sich das Stromnetz allem in allem in den letzten 10 Jahren deutlich verbessert; auch betreffs der Stromstabilitaet. Man merkt aber dass immer mehr Paraguayersiedlungen ans Netz angeschlossen werden wonach dann die Stromausfaelle gelinde zunehmen (wegen Ueberlastung).

      1. Poppo Graf von Hahn-Kuchelmisz

        Nun, Strom wurde ja in den Chaco verlegt um die Milchwirtschaft am Funktionieren zu bekommen. Was ja alles gut ist. Heute werden immer entlegenere Paraguayersiedlungen ans Stromnetz angeschlossen die wohl fuer entsprechende Ueberlastung des Gesamtnetzes sorgen. 10 Tausende neue Anschluesse bei gleichbleibendem Stromnetz verursacht halt irgendwann dass es knallt und Feuer speit. Das ist in etwa was da vor sich geht.
        Die Mennoniten haben eine schrumpfende Bevoelkerungszahl – von ehemals 4 Kindern pro Familie heute sagen wir mal zwischen 1 und 3 Kindern; diese oft auch noch von verschiedenen Vaetern oder Muettern – so dass dies nicht fuer die Ueberlastung verantwortlich zu machen sind. Es werden allerdings immer mehr Indianersiedlungen und Lateinerhaushalte angeschlossen sowie immer mehr Milchbetriebe bei paraguayern eingerichtet (um die Mennonitenfabriken mit Rohmilch zu versorgen) die allesamt Energiesauger sind.
        Ansonsten ist die Energiestabilitaet im Chaco deutlich besser geworden im Vergleich zu Jahre zurueck – bei jedem kleinen “Lueftle” war frueher der Strom aus.
        Die Mennoniten an fuer sich als Stromverbraucher haben eher einen geringeren Einfluss denn alle elektrischen Geraete die der Otto Normalverbraucher haben kann haben sie bei stagnierender Bevoelkerungsanzahl – aber sie verwalten (sind Vertreter der ANDE) im Chaco das Stromnetz. Um ihre Fabriken mit immer mehr Rohstoffe zu fuettern knuepft man die Lateiner- und Indianersiedlungen ans Stromnetz an das dann immer mehr internationale Kreditgelder verschlingt und die Staatsverschuldung erhoeht, um das Wachstum der Wirtschaft zu gewaehrleisten.
        Die Ansprueche sind heute schon zu hoch geschraubt als dass man es sich leisten koennte dass die Wirtschaft stagniert.
        Wie viele Bit Coin Miner Geraete illegal im Chaco ans Stromnetzt angehaengt sind ohne den Strom zu bezahlen, das ist ne ganz andere Frage.

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