Die PLRA und ihre Verhandlungsgrundlage für 2023

Asunción: Am vergangene Mittwoch wurde ein Buch der Öffentlichkeit vorgestellt, welches die Realität der Energieverteilung für Itaipú darstellt und Lösungsansätze für 2023 darbietet, die eine Verhandlung mit Brasilien vorteilhafter machen.

Als am Abend des Mittwochs im Cabildo, dem alten Parlament, das 100-seitige Buch “50 años del Tratado de Itaipú“ – “50 Jahre Itaipú Vertrag“ präsentiert wurde, waren neben Ex-Senator Miguel Abdon Saguier auch der liberale Parteipräsident Efraín Alegre und jede Menge Neugierige zugegen. Zusammen mit nationalen Experten aus dem Energiesektor verfasste man einen Leitfaden für die kommenden Verhandlungen.

In Bezug auf die freie Verfügbarkeit der 50% der Energie, die von Itaipú generiert wird, sagte Efraín Alegre, “das unser Land als Eigentümer das Recht hat damit zu machen, was ihm am meisten Vorteile bringt“.

In Bezug auf den “fairen Preis“, der im Vertrag von Foz de Yguazú von 1966 zwar erwähnt, aber im Abkommen von 1973 umgangen wurde, geht es um nichts anderes als den aktuellen Marktpreis, der je nach Saison zwischen 80 und 120 US-Dollar pro MWh variiert. Seit der Intervention von Lugo zahlt Brasilien gerade einmal 9 US-Dollar pro MWh.

Alegre ist davon überzeugt, “dass Paraguay sich nicht weiterhin anhängig machen sollte von einer Kompensierungszahlung, die uns unser Geschäftspartner für die Zwangsabgabe von Strom überlässt. Damit macht sich Paraguay vom guten Wille der Brasilianer abhängig, welche dies für ihre Politik nutzen können“.

Bei der Buchpräsentation

“Erst wenn gerechte Konditionen hergestellt sind, kann man die Mehrsummen für die Entwicklung des Landes hernehmen und Energie, die intern nicht konsumiert wird, muss zum Marktpreis kommerzialisiert werden“, so Alegre.

Mit dem bisherigen Vertrag, der 2023 ausläuft, bezahlte Paraguay nicht nur ein Teil der Entwicklung Brasiliens, sondern auch 50% der Kosten, die beim Bau von Itaipú entstanden.

Wochenblatt

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5 Kommentare zu “Die PLRA und ihre Verhandlungsgrundlage für 2023

  1. Wow, auf Haushaltsübliche Werte umgerechnet, zahlen die Brasilianer für die kWh: 0,009EUR = 0,9cent, statt dem Marktpreis von 8..12ct.
    Nebenbei, die PYer zahlen rund 400Gs/kWh c.a. 6ct, also das 6fache.
    und in D werden gerne umme 30ct.abgezockt.

  2. diese idee hatten die paraguayer vor jahren schon ein mal, da sind die brasilianer kurzfristig in itaipú aufmarschiert und paraguay hat einen rückzieher gemacht und weiterhin das köfferchen unter dem tisch angenommen. lugo war eigentlich der erste der diese koruption aufgedeckt hatte und das köfferchen nicht angenommen hat worauf ein ( lächerlich) höherer bezugspreis für brasielien entstanden ist. aber warten wir mal 2023 ab, ich denke es wird sich nichts ändern.da ist es für paraguay einfacher die preise für energie im land zu erhöhen als sich mit den brasilianern anzulegen.

  3. …………………..”Mit dem bisherigen Vertrag, der 2023 ausläuft, bezahlte Paraguay nicht nur ein Teil der Entwicklung Brasiliens, sondern auch 50% der Kosten, die beim Bau von Itaipú entstanden………………………………..Wann, wie und wo hat Paraguay 50% der Baukosten von Itaipú bezahlt? Die Baukosten betrugen insgesamt ca. 17 Mrd. US-Dollars, davon solllten Brasilien 50% und Paraguay 50% übernehmen. Der ursprüngliche Kostenvoranschlag der Baukosten betrug zunächst lediglich 2 Mrd. Dollars, erreicht letztlich aber 17 Mrd. US-Dollars. Finanziert wurde das Ganze mit einem Kredit von der BID. ELECTROBRAS (die brasilianische ANDE) hat den Kredit aufgekauft, so daß die Schulden der Binational einschl. der aufgelaufenen Wucherzinsen inzwischen bei einem Vielfachen der ursprünglichen Schuld langelangt sind. An diesen Schulden ist freilich laut Vertrag Paraguay mit 50% beteiligt, und die restlichen 50% schuldet Itaipú an die ELEKTROBRAS. Brasilien schuldet diese 50% also an sich selbst, deshalb, tut Brasilien dieser Kredit auch nicht weh. Der andere Anteil von 50% der Schulden an die ELECTROBRAS beträgt inzwischen schon nahe 40 Mrd. US-Dollars und ist für Paraguay auch in fernen Zeiten vollkiommenh untragbar. Um diese für Paraguay vollkommen unbezahlbare Schulden und deren schnelle Ernähung zu stoppen, muß 2023 klarer Wein eingeschenkt werden und Paraguay wird gefragt werden, wie es seinen Schuldenanteil von ca. 40 Mrd. US-Dollars zu begleichen gedenkt. Und in diesem Moment wird Paraguay passen müssen, und die einzige Lösung wird sein, daß Brasilien die Schulden Paraguays übernimmt und gleichzeitig Alleineigentümer der Binacionial wird. Viele werden jetzt darüber den Kopf schütteln, aber rein logisch kann die Sache gar nicht anders ausgehen.

    1. Fehlerberichtigung: der drittletzte Satz meines vorstehenden Beitrags sollte folgendermaßen heißen:
      …………………Um diese für Paqraguay vollkommen unbezahlbaren Schulden und deren schnelle Erhöhung zu stoppen……………………

    2. Lesen bildet eben, Herr Paul “Hummel-Hummel”. Das stand in der paraguayischen Presse, habe natürlich auch nicht mehr die Pressemeldung vorliegen. Sie werden den Beweis ihrer Behauptung, sämtliche Schulden und Schuldzinsenh werden bis zum Jahre 2023 beglichen werden sein, auch nicht vorlegen können. Denn woher sollten auch diese Riesenbeträge kommen?? Ähnlich ist es auch mit dem Stahlwerk ACEPAR, das bereits in den 80er Jahren von einer brasilianischen Firma im Auftrag der paraguayischen Regierung gebaut wurde, wobei damals Paraguay noch 1 Mio.Doll. schuldig blieb. Und wenige Jahre später war das Werk auch schon wieder pleite. ,Als Zins auf diesen Dollarbetrag wurden 18% jährlich (mit Zinseszins) vereinbart. Jede der folgenden Regierungen hat natürlich diese Sache nicht beachtet, und die Angelegenheit stets weitergeschoben für die nächste Regiierung, bis dann nach einer Laufzeit dieser Schuld von 23 Jahren Brasilien von Paraguay eine Wahnsinnssumme von 45 Mio. Dollars reklamierte. Ob dies allerdings letztlich bezahlt wurde, ist mir nicht bekannt. Aber daran kann man ersehen, was einem blühen kann, wenn man sich mit Brasilianern auf solche zweifelhaften Dinge einläßt. Zumindest bin ich mal gespannt, mit welcher Überraschung die brasilianischen Vertreter 2023 aufwarten werden.

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